Folter, Vergewaltigung und Erpressung: Von dem "Büro 610" und der Polizei

Nach dem 20. Juli 1999 wurde der Kreis Guan der Provinz Shandong eines der Hauptgebiete, in dem das "Büro 610" mit der örtlichen Polizeistation und aus nahegelegenen Stadtgebieten angeheuerten Schurken zusammengearbeitet hat, um Verbrechen gegen Falun Dafa Praktizierende auszuführen. [Anm.: Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]

Folgendes ist eine Zusammenfassung einiger ihrer skrupellosen Aktionen:

Beamte des Kreises Guan haben Dafa- Praktizierende auf vielfache Weise verfolgt, von politischer Unterdrückung bis hin zu wirtschaftlicher Erpressung und körperlicher Folter. Von der Kreis- Polizeistation bis zu den Beamten der örtlichen Stadtgebiete und Dörfer, haben sie Elektroschock-Folter, Prügel, und andere brutale Taktiken zur Folter von Dafa- Praktizierenden, ohne Rücksicht auf deren Alter angewendet (sogar ältere Praktizierende im Alter von über 80 Jahren wurden gefoltert). Ein Praktizierender wurde an drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Elektroschocks in der Haftanstalt des Kreises Guan gefoltert. Bevor sie mit der Folter begannen, zogen sie ihm alle Kleidungsstücke aus und verbanden ihm die Augen. Als sie mit der Folter aufhörten, gab es an seinem Körper nicht eine einzige Stelle unverletzten Fleisches. Mit der Bevollmächtigung
des Leiters der städtischen Polizeistation im Kreis Guan, Han Hongguang, folterten der Polizist Tian Zenghai (aus dem Stadtteil Sang- Ar) und ein weiterer Beamter aus dem Kreis Yanggu eine weibliche Dafa- Praktizierende eine ganze Nacht lang mit Elektroschocks und Schlägen. Als sie fertig waren, wurde sie mit großen Hematomen (innere und äußere Blutergüsse) und inneren Blutungen zurückgelassen.

Ma Changxin, das Oberhaupt des Haftzentrums, schlug schamlos und wiederholt weibliche Dafa- Praktizierende. Polizisten aus dem Dorf Yanzhuang vergewaltigten sogar am hellichten Tage eine weibliche Praktizierende im Verwaltungsgebäude des Dorfes. Außer des Gelderpressens von Praktizierenden im sog. Gehirnwäschekurs des "Büro 610" (der Kurs stand unter direkter Kontrolle von Ren Guangmin, Shi Xuezeng und anderen Beamten) heuerte Bing Fengtai (aus dem Dorf Zhaili des Stadtbezirkes Guan) eine Gruppe von Schurken an, Praktizierende brutal zu schlagen. Eine 60-jährige Praktizierende verlor nach dieser Prügelei das Gehör ihres linken Ohrs, eine weitere weibliche Praktizierende wurde so schrecklich geschlagen, daß die Glieder ihres Körpers entstellt waren. Schamlos boxte der Polizist Li Daichao auf die Brust einer weiteren weiblichen Praktizierenden ein. Eine sehr kleine, annähernd 70- 80 Pfund wiegende, Praktizierende, verschwand aus der Gehirnwäscheklasse, wurde aber wieder verhaftet. Unter direkter Beaufsichtigung von Shi Xuezeng und Ma Wenchang, brachte Bing Fengtai die angeheuerten Verbrecher dazu, sie stundenlang zu prügeln, bis sie bewußtlos wurde. Diese Männer waren so schlecht, daß sie diese Folter genossen, als sei sie eine Art unterhaltsames Spiel.

Sie tauschten sogar ihre "Erfahrungen beim Prügeln und Foltern" aus, als sei es eine alltägliche Unterhaltung. Weder Familienangehörigen, noch medizinischem Personal war es erlaubt, die Praktizierenden zu besuchen, nachdem diese Prügeleien stattgefunden hatten.

Häufig ist persönliches Eigentum der Praktizierenden, während diese inhaftiert waren, von Polizisten aus ihren Häusern gestohlen worden; manche der Praktizierenden waren mehrere Monate am Stück inhaftiert. Wenn die Praktizierenden zu Hause waren, führten die Polizisten wahllose Durchsuchungen nach Falun Dafa Büchern und Materialien durch, und forderten häufig wahllose "Geldstrafen" ein. Wenn die Praktizierenden während der Suche nicht zu Hause waren, wurden ihre Familienmitglieder (ihre Kinder eingeschlossen) an ihren Plätzen gefesselt. Die Polizei ging sogar soweit, daß sie die Wohnungen der Verwandten Praktizierender ohne gerichtliche Genehmigung durchwühlten. Auf diese Weise dienten die zahlreichen Gehirnwäscheklassen, durchgeführt von der Polizeistation des Kreises Guan und Gefängnisbeamten des örtlichen Stadtbezirks dem "Büro 610" als Werkzeug dabei, Dafa-Praktizierende in tiefgreifenderem, größerem Ausmaß zu verfolgen, indem sie Familienmitglieder und Verwalter der Arbeitseinheiten dazu zwangen, indirekt ebenfalls bei der Verfolgung mitzuwirken.

Im Herbst 1999 ging eine Großzahl von Dafa-Praktizierenden nach Peking, um die Tatsachen klarzustellen, und für Dafa zu appellieren. Während dieser Zeit beschlagnahmte Feng Shuhe, Polizeioffizier des Kreises Guan, 5000 Yuan von Praktizierenden und annähernd 10 000 Yuan insgesamt von anderen Praktizierenden. [Yuan ist die chinesische Währung. Das durchschnittliche Monatsgehalt eines städtischen Arbeiters liegt bei 500 Yuan]. Er behielt das Geld einfach selbst und meldete es nicht. Seitdem sind Dafa- Praktizierende und ihre Familien zur Zielscheibe wirtschaftlicher Erpressung geworden, als Mittel, die Organisationen, die Verfolgung durchführen, zu fundieren. Immer, wenn sich ein "empfindliches" Datum näherte, wie z.B. das Chinesische Neujahr und der Jahrestag des Zhongnanhai Appells am 25. April [Der Appell am 25. April 1999in Peking kam deshalb zustande, weil Praktizierende der Stadt Tianjin in der Nähe Pekings grundlos und ungesetzlich festgenommen wurden. Die Praktizierenden machten von ihrem Petitionsrecht Gebrauch und forderten friedlich die Freilassung ihrer Mitpraktizierenden. Nachdem einige Praktizierende mit dem ehemaligen Premier Zhu Rongji sprechen konnten, gingen sie wieder nach Hause.], wurden viele Dafa-Praktizierende im Kreis Guan festgenommen und in die in allen Dörfern eingerichteten Haftzentren und Gehirnwäschezentren gesperrt. Jeden Tag forderten die Offiziere von den Praktizierenden 20 Yuan. Einmal inhaftiert, war es für Praktizierende sehr schwer, wieder herauszukommen, für mindestens einige Monate, manchmal sogar für ein ganzes Jahr.

Neben dem Erpressen des Geldes von den Praktizierenden direkt, haben Polizisten auch deren Familienmitglieder zur Zahlung sogenannter "Bußgelder" gezwungen. Bis jetzt befinden sich annähernd 500 Praktizierende in Haft. Wenn man eine durchschnittliche Summe von 10 000 Yuan pro Praktizierendem benutzt, um die Summe zu errechnen, die von Praktizierenden und ihren Familien erpresst wurden (eine große Anzahl von Familien zahlte diesen Betrag mehrere Male), dann kommen wir auf eine Summe von 5 Millionen Yuan. Zusätzlich forderte das politische Sicherheitsbüro des Kreises Guan oft bis zu 5000 Yuan Geldstrafe von
Praktizierenden unter dem Deckmantel einer Bürgschaft/ Kaution vor der Freilassung, was auf einen Betrag von - alles in allem - annähernd 1 Million Yuan geschätzt werden kann. Ungeachtet dessen, ob das Bußgeld vom „Büro 610" des Kreises Guan, der Polizeistation oder Verwaltungsämtern sämtlicher Stadtbezirke und Dörfer
kam, keine Einnahme wurde je ausgegeben für den "Deckmantel". Tatsächlich wurde das Geld, angefangen bei der Polizeistation des Kreises Guan bis hin zu den öffentlichen Abgeordneten, benutzt für die persönlichen Ausgaben der Ämter, wie z.B. Kaufen von Geschenken, Bezahlen des Urlaubs, sowie das Bereitstellen des Geldes für Wein, Bewirtung, Glücksspiel und Bezahlung für Prostitution.

Das oben Erwähnte ist nur ein kleiner Auszug der begangenen Verbrechen.


Es folgt eine Liste mit Beamten des öffentlichen Sicherheitsbüros des Kreises Guan:

Leiter des Verbindungsbüros: Wei Rujan

Chef der Politischen Sicherheitsabteilung: Xue Lianchun*

Chef der Unterabteilung des Verbindungsbüros: Chen Yuezhi

Polizeibeamter: Feng Shuhe

Leiter der Polizeistaffel: Wang Junchao

Leiter der Staffel des Verbindungsbüros: Wang Yong

Leiter der Brigade: Chen Yong

* Der Beamte Xue Lianchun ging am schlimmsten bei der Verfolgung von Dafa-Praktizierenden vor. Alle Polizisten berichten ihm über die Effektivität ihrer Foltermethoden. Der Kreis Guan war verantwortlich für die Durchführung eines Großteils der Verfolgung in der Provinz Shandong. Bis jetzt wird immer noch hemmungslos gegen Praktizierende vorgegangen. Laut Aussagen von Beamten soll bis Ende des Jahres eine sogenannte „komplette und gründliche Umerziehung“ durchgeführt werden.