Artikel aus French Reunion Island Daily News: Li Lanqing sollte eigentlich schon im Januar angeklagt werden

Am 6. August 2003 veröffentlichte die French Reunion Island Daily News einen Artikel, welcher berichtete, dass die rechtlichen Maßnahmen gegen den chinesischen Vizepremierminister Li Lanqing in Frankreich offiziell begonnen haben. Li Lanqing ist Vorsitzender des Büro 610 [Das "Büro 610" ist eine speziell eingerichtetes Büro, um Falun Gong zu verfolgen. Dieses staatliche Organ verfügt über uneingeschränkte Gewalt in allen weiteren politischen und richterlichen Systemen, über alle Leitungshierarchien hinaus.] Er wurde wegen seiner Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden angeklagt.
Nach dem Rechtsanwalt William Bourdon, welcher dadurch bekannt ist, dass er ein Anwalt in der Klage gegen Augusto Pinochet war, waren Nichtregierungsorganisationen nicht richtig über seinen Zwischenaufenthalt auf französischem Territorium vor einem Monat informiert, deshalb begannen die Gerichtsvorgänge ungefähr vor einem Monat. Deswegen wurde ein Richter in Paris mit der vorbereitenden Vernehmung beauftragt, um die Verhandlungen des Falles aufgrund der Anti Folterkonvention, welche am 10. Dezember 1984 in Kraft getreten ist, und wegen Verletzungen von anderen internationalen Konventionen aufzunehmen. Bei der Anhörung wurden die Menschen daran erinnert, dass, als Li Lanqing auf der Insel Réunion einen Zwischenstopp einlegte, er stellvertretender Premierminister der Volksrepublik Chinas war.

Vier Zeugen reichten am 4. Dezember 2002 eine Klage gegen Li bei einem Staatsanwalt in Nizza ein. Sie klagten ihn der bösartigen Folter bei der Unterdrückung von Falun Gong Praktizierenden an. Einer der Kläger sagte, dass die Klage aufgrund von politischem Drucks umsonst war. Die Anwälte entschieden dann, den Fall nach Paris zu überstellen. Als der stellvertretende chinesische Premierminister seine Füße auf die französische Insel Reunion setzte, wäre es eine gute Möglichkeit gewesen, die Gerichtsverhandlung zu beginnen, aber die Nichtregierungsorganisationen wurden nicht über diesen Besuch informiert. Gegenwärtig kennen die Justizbehörden den Aufenthaltsort von Li Lanqing nicht.