Unsere Kultivierung inmitten von Konflikten

Während eine Praktizierende einen Konflikt mit einem Mitpraktizierenden hatte, entwickelte sich eine neue Auseinandersetzung zwischen ihr und einem dritten Praktizierenden. Sie besprach diese Sache mit mir, weil sie es nicht mehr ertragen konnte. Oberflächlich gesehen handelte es sich hier um ein Kultivierungsproblem. Grundsätzlich lag die Ursache jedoch in der Störung und Sabotage der alten Mächte. Bei einem aufkommenden Problem hängt es sehr von unserem Verständnis ab, wie wir damit umgehen.

Wenn wir das Problem an sich ignorieren, brauchen wir meiner Meinung nach nicht zu ergründen, wer recht oder wer unrecht hat oder gar den Fall zu beurteilen. Nichts ist ein Zufall (auch die Konflikte), was auch immer uns während unserer Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung begegnet. Dies ist auch das Arrangement der alten Mächte. Die bösartigen alten Mächte nutzen unsere menschlichen Eigensinne aus, um Konflikte zu schüren. Dies ist eine andere Form der Störung und Sabotage der alten Mächte bei ihrem Versuch, uns von Innen her zu spalten. Wir müssen dies vernünftig und mit klarem Verstand erkennen. Wer möchte denn gerne sehen, wenn die Praktizierenden an ihren eigenen Ansichten festhalten und bei einer Meinungsverschiedenheit mit anderen streiten? Das Böse. In kritischen Augenblicken sollten wir deshalb nicht an den Gefühlen oder an bestimmten Gesinnungen der gewöhnlichen Menschen festhalten, sondern sollten ruhig bleiben und unsere Worte und Taten mit der Sichtweise des Fa messen. Wenn wir den Konflikt aus der Sicht des Fa behandeln, beschuldigen wir uns nicht gegenseitig.

Der Meister hat uns gesagt: „während zwei Menschen eine Auseinandersetzung haben und ein Dritter es gesehen hat, soll er auch an sich selber denken: Hubs, sie haben eine Auseinandersetzung und warum habe ich es zu sehen bekommen, habe ich nicht etwa irgendwelchen Eigensinn, habe ich nicht etwa auch die gleichen Probleme? (Fa-Erklärung auf der australischen Fa-Konferenz 1999). Als mir diese Sache passierte, konnte ich das Fa als Meister nehmen und mit ruhigem Herzen damit umgehen? Vielleicht hat es mein Herz auch bewegt, und vielleicht sogar noch mehr als das von dem anderen Praktizierenden. Als ich weiter in meinem Innern schaute, erkannte ich, dass ich auch Konkurrenzdenken und Geltungsbedürfnisse habe und mir Tugenden, wie die Bescheidenheit, fehlen. Manchmal streite ich mich wegen einer belanglosen Sache oder lasse die anderen nicht in Ruhe, obwohl sich herausgestellt hatte, dass ich recht hatte. Dies alles sind die nach der Geburt erworbenen Anschauungen der gewöhnlichen Menschen, die an ihrem „Ich“ und ihrem „Egoismus“ festhalten. Wir kultivieren uns in der menschlichen Gesellschaft und haben menschliche Eigensinne in unterschiedlichem Ausmaß, die noch nicht gut wegkultiviert sind. Normalerweise denken wir, dass wir alle Eigensinne loslassen können, aber wenn wir Konflikten begegnen, werden die Eigensinne erst aufgedeckt. Mit unterschiedlichen Ausmaßen von Eigensinnen manifestieren wir unterschiedliche Herzenszustände. Solange wir aber wirklich das Fa als Meister ansehen, können wir das Wesen der Dinge aus der Sicht des Fa klar erkennen und uns erhöhen.

Natürlich fühlen sich Menschen bei aufkommenden Konflikten unbehaglich im Herzen und können sich nicht beruhigen. Wenn unser Ruf, unsere Interessen und unsere Gefühle provoziert werden, fühlen wir uns „bitter“. Das ist der Moment, in dem „Das Herz kultivieren, das Schwierigste“ ist (Das Herz leiden lassen aus Hong Yin), und unterdessen ist es auch ein Test unseres Herzens um zu sehen, ob wir die Lehre unseres Meister befolgen und „Toleranz, immens große Tolerenz“ (Fa Erklärung auf der Fa-Konferenz in Philadelphia, USA 2002) beim Umgang mit unseren Mitpraktizierenden und bei Konflikten aufbringen.

Kürzlich las ich noch einmal „Kultivierung nach der Pensionierung“. Der Meister sagte: „Wie könnte man sich denn ohne Konflikte kultivieren? Wie kann man sich erhöhen?“ (Essentielles für weitere Fortschritte) Die Worte des Meisters erschütterten mein Herz. Konflikte müssen keine schlechte Sache sein, es hängt alles davon ab, mit welchem Herzenszustand wir damit umgehen und wie wir uns inmitten eines Konflikts kultivieren.

In unserer Kultivierung, besonders in der derzeitigen Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung sollten wir mit allen Probleme vernünftig, einsichtig und ernsthaft umgehen. „So ist das aber nicht. Das ist etwas, das über die Ebene der gewöhnlichen Menschen hinausgeht, deshalb musst du entsprechend den außergewöhnlichen Grundsätzen gefordert werden. Wie gefordert werden? Du musst dich nach innen kultivieren und kannst nicht im Außen suchen.“ (Zhuan Falun, 1. Kapital). Wenn wir bei Konflikten unter uns Praktizierenden nach innen schauen, werden wir unsere Eigensinne finden und sehen wo wir Schwächen haben. Wir werden die Lücke zwischen uns und unseren Mitpraktizierenden erkennen und auf die Worte und Handlungen in unserem tiefsten Herzen stoßen, die nicht mit dem Dafa übereinstimmen. Somit lehnen wir die Arrangements der alten Mächte grundlegend ab, beseitigen Störungen und Sabotagen der tief verborgenen alten Mächten und bereinigen alles Unaufrichtige. Bei Konflikten in uns selbst suchen und uns inmitten von Konflikten kultivieren sind die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Praktizierenden und gewöhnlichen Menschen und ebenso ein kraftvoller Weg, das Böse zu beseitigen.