Ein Gespräch mit einem Polizist

Im März diesen Jahres, als ich arbeitete, suchte mein Chef mich unerwartet auf und sagte, dass jemand von der Polizeistation gekommen sei, um mit mir zu sprechen. Mein Chef bat mich, vorsichtig zu sein, damit mir nicht danach etwas passiert.

Nach dem 20. Juli 99 gingen die Polizisten vom Büro 610, vom Amt für die öffentliche Sicherheit und von der Polizeistation fast jede Woche zu meiner Firma, um mich zu stören und zu zwingen, eine Verzichtserklärung über Falun Gong oder eine Erklärung zu schreiben, dass ich nicht mehr zur Petitionsstelle gehe. All dies habe ich nachdrücklich abgelehnt. Einmal stellte ein Polizist im November 99 mich zur Rede, da ich weiter Falun Gong praktizieren wollte, verhaftete mich und sperrte mich für eine Woche ein. Seit Juni letzten Jahres sind die Polizisten allerdings nicht mehr in der Firma aufgetaucht. Warum stört die Polizei heute wieder, obwohl sich die Lage eigentlich schon sehr verbessert hat? Kann es sein, dass bei mir Lücken bestehen? Ich suchte nach Innen, fand aber in der Schnelle nichts. Plötzlich erkannte ich, dass der Polizist, der mit mir reden wollte, ein Mensch ist, der von mir die Wahrheit erfahren sollte.

Als die Polizisten früher mit mir reden wollten, fühlte ich in mir stets einen unüberwindbaren Widerstand. Im Gespräch wurde ich oft emotional, ärgerte mich ständig und war aufgeregt. Diesmal fühlte ich keinen Widerstand mehr, im Gegenteil empfand ich Mitleid gegenüber dem Polizisten. Er führt nur die Befehle des Jiang Regimes aus, weil er von den Lügen vergiftet worden ist, was allerdings seine Zukunft bedeutet könnte. Ich war entschieden, mit einer reinen barmherzigen Einstellung mit ihm zu sprechen. Gleichzeitig sandte ich Aufrichtige Gedanken aus, um ein reines, harmonisches Feld zu schaffen.

Das Gespräch fand in einer Bibliothek statt. Der Polizist war ein junger Mann, den ich nicht kannte. Er sagte, dass er neu und nun für Falun Gong-Angelegenheiten zuständig sei. Heute möchte er mich kennenlernen und von mir etwas erfahren. Ich meinte dazu, na gut, dann sprechen wir miteinander. Er fragte mich, ob ich noch weiterhin Falun Gong praktiziere. Ich sagte zu ihm: „Bevor ich Falun Gong kultiviert habe, war ich alkoholsüchtig, sodass meine Leber vom Alkohol stark geschädigt wurde. Nicht eine Mahlzeit konnte ich ohne Alkohol zu mir nehmen. Wegen des exzessiven Alkoholkonsums bekam ich viele Krankheiten wie hoher Blutdruck, Arterienverkalkung, Leberentzündung usw. Damals war ich auch sehr ehrgeizig, ich kämpfte stark für meinen Ruf und meine Interessen, sodass die Beziehung zwischen mir und meinen Chef sehr angespannt war. Von all dem war ich ziemlich fertig. Seit ich aber Falun Gong praktizierte, verlor ich auf eine natürliche Weise die Sucht nach Alkohol, die Krankheiten verschwanden und ich bin fit wie ein junger Mensch geworden. Ich nahm meinen Ruf und die persönlichen Interessen viel leichter und wollte den anderen gerne helfen. Alle in der Firma sagten, dass ich mich verändert habe. 1998 hatte ich die Auszeichnung für den fortschrittlichen Arbeiter bekommen. Wie kann ich denn auf Falun Gong verzichten, wenn es so gut ist?“

Der Polizist schwieg und sagte: (...) „Wenn Falun Gong gut, dann praktiziere doch Zuhause, wozu gehst du nach Peking und stiftest Chaos?“ Ich erklärte ihm, dass die Petitionsabgabe ein Grundrecht des Bürgers sei, das im Grundgesetz steht und dass die Falun Gong Praktizierenden zur Petition gehen, um ihre Meinung auszudrücken, welches kein Chaos stiften ist. Danach erzählte ich ihm über den 25. April bis zur brutalen Unterdrückung nach dem 20. Juli und über die sogenannte Selbstverbrennung. Der Polizist sagte dann nichts mehr.

Ich wusste, dass meine Worte bei ihm gewirkt hatten. (...) Am Ende sagte ich ihm ernst: „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht sind universelle Grundsätze, wenn man sich dagegen stellt, wird man böse Vergeltung für sich und die eigene Familie bekommen, wenn man sich aber dafür ausspricht, kann das nur Gutes bedeuten. Das ist ein himmlisches Gesetz.“ Er nickte überzeugt.

Als wir uns voneinander verabschiedeten, sah ich, dass seine Augen voller Dankbarkeit waren. Ich glaube, dass das damalige Gespräch nicht umsonst war.