Der Bürgermeister von West Hollywood unterstützt mit Nachdruck eine Proklamation für Falun Gong

Am 16. August 2003 fand im Rahmen der Falun Dafa Woche im Bezirk L.A. in Kalifornien eine Feier in der Stadtbücherei von Los Angeles statt. Der Bürgermeister von West Hollywood, Jeffrey Prang, hielt eine Rede und präsentierte eine von 40 Proklamationen, die anlässlich der Falun Dafa Woche herausgegeben wurden. Folgendes Interview gab Bürgermeister Prang unabhängigen Journalisten während der Feierlichkeiten:

Journalist: In Ihrer Rede hat mir Ihre Geschichte, wie Sie Falun Dafa kennen gelernt haben, besonders gut gefallen. Könnten Sie mehr darüber erzählen?

Bürgermeister: Vor einigen Jahren wurden wir von Falun Dafa Praktizierenden angeschrieben, die um eine Proklamation baten. Wir bekommen viele solcher Anfragen und es war eine gute und sinnvolle Sache und so erließen wir die Proklamation und schlugen eine Falun Dafa Woche vor.

Daraufhin bekamen wir einen Brief vom chinesischen Konsulat in dem wir aufgefordert wurden, die Proklamation zurückzuziehen, da Falun Gong ein „böser Kult“ sei. Sie verwendeten das Wort „böse“ wie es Kinder tun - es war sehr eigenartig. Sie schickten mir einige Infomaterialien und ein Video und ich schaute mir alle Informationen und auch das Video an. Ich fand, dass die chinesische Propaganda gegen Falun Dafa kindisch wirkte und auch nicht sehr seriös. Und es machte mich auch ein bisschen ärgerlich. Es ärgerte mich, dass sie - meiner Einschätzung nach - versuchten, die freie Entfaltung der Menschen zu unterdrücken.

Ich bin kein Experte, was Falun Gong betrifft, aber es ist wohl eine gutherzige und friedliche Lehre. Falun Gong konzentriert sich auf das Gute im Menschen, auf Tugenden wie Frieden, Liebe, Toleranz, Nachsicht und alle guten Dinge, die wir den Menschen wünschen. Warum bekämpfen sie das?

In diesem Jahr bekam ich wieder einen Brief vom chinesischen Konsulat, in dem mir erneut mitgeteilt wurde, wie „böse“ Falun Gong sei und dieses Mal war ich wirklich sehr empört und so schrieb ich Ihnen einen Brief zurück. Ich schrieb: „Ich habe alle Ihre Informationen durchgesehen und ich finde sie kindisch.“ Und weiter: „Sie waren nicht überzeugend und je mehr Informationen ich erhalte, um so sicherer bin ich, dass Ihre Regierung irrt. Ich komme aus einer Stadt, West Hollywood, wo wir viel Wert auf Offenheit, Toleranz, Bürgerrechte und die Menschenwürde legen. Ich glaube, dass die chinesische Regierung die Verpflichtungen gegenüber dem eigenen Volk verletzt hat und ich lade Sie, Herr Generalkonsul, ein, mich in West Hollywood zu besuchen und sich bei Ihrer Regierung in Peking dafür einzusetzen, die Politik gegen Falun Gong zu ändern.“

Und dann bekam ich eine Einladung, heute hier eine Rede zu halten. Ich denke, es gibt viele Religionen, spirituelle Wege und Meditationen, die von Menschen ausgeübt werden, um ein besseres Leben zu führen und Falun Gong ist eine davon. Ich bewundere sehr, wie es Menschen geholfen hat und ebenso die Geschwindigkeit mit der seine Beliebtheit auf der ganzen Welt angestiegen ist. Das sind Sachen, die unterstützt und verstärkt werden sollten und dann wurden mir diese umfassend koordinierten Anstrengungen einer Regierung vor Augen geführt, die dazu dienen, zu unterdrücken, zu foltern, zu töten und andere Regierungen zu beeinflussen - da sagte ich, dass ich mit so etwas nichts zu tun haben will.

Ich wurde nicht nur angeregt, das was sie von mir erwarteten nicht mit zu machen, sondern dagegen vorzugehen, weil mir ihr Ansinnen ungeheuerlich erschien. Und ich hoffe, dass andere - West Hollywood spielt auf der internationalen Bühne keine große Rolle - ich hoffe, dass auch andere Städte, wie West Hollywood und andere Bundesstaaten den Präsidenten und den Kongress ermutigen können, sich bei den Beziehungen, die wir mit der Regierung in Peking unterhalten, verstärkt gegen die Diskriminierung von Minderheitengruppen auszusprechen und vielleicht können wir sie bewegen, Ihre aktuelle Politik zurück zu nehmen.

Journalist: Gab es eine Antwort seitens der chinesischen Regierung?

Bürgermeister: Bis jetzt noch nicht. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob sie daran gewöhnt sind, von jemandem eine Antwort zu bekommen. Aber ich warte schon gespannt auf eine Beschwerde an das State Department wegen „Einmischung in innere Angelegenheiten“. Ich habe eine Neuigkeit für die Regierung in Peking: Hier ist nicht Peking und unsere Regierung gibt uns nicht vor, was wir zu tun haben und was nicht. Bei uns gibt es das Recht auf freie Entfaltung und freie Meinungsäußerung und selbst wenn George Bush persönlich heute zu mir kommen würde, damit ich die Proklamation zurückziehe, würde ich nein zu ihm sagen - und das würde ich wirklich tun.

Journalist: Sie sagten, dass Sie sich über Falun Gong informiert haben. Was haben sie gedacht, als sie von den unglaublichen Menschenrechtsverletzungen, die in China passieren, zum ersten Mal erfuhren?

Bürgermeister: Nun, ich habe eigentlich schon gewusst, dass die Regierung in Peking Presse, Religionen, die persönliche Entfaltung und politisch Andersdenkende zensiert und unterdrückt. Wir wussten schon zuvor, dass die chinesische Regierung viele Menschenrechtsverletzungen begangen hat. Es überraschte mich nicht sonderlich, dass sie dieselbe Taktik gegen Falun Gong benutzten. Es war klar, sobald sie hörten dass diese beliebte Übungspraktik dem Leben vieler Millionen Chinesen Sinn gegeben hat und ihnen sehr viel bedeutet, sie es sofort aggressiv unterdrücken würden und ich denke, dass ist ein weiteres deutliches Zeichen dafür, dass die Politik und die Methoden, die in Peking verwandt werden, falsch sind.

Ich denke, dass sie auch deshalb so außer sich sind, weil unabhängig davon, ob man Falun Gong praktiziert oder nicht, man nicht verneinen kann, dass die Prinzipien gut und für die Menschheit von großem Wert sind. Es ist wirklich ungeheuerlich wie die chinesische Regierung eine so gütige und friedvolle Praktik, die den Menschen die besten Tugenden und Werte nahe bringt, verfolgt. Es sollte der Welt die Augen öffnen, dass die chinesische Regierung die Menschenrechte sowenig achtet, dass sie sogar gegen Frauen und Kinder vorgeht, die eine friedliche, spirituelle Kultivierungspraktik voller Güte ausüben. Das darf von der Internationalen Gemeinschaft einfach nicht toleriert werden.

Journalist: Wenn man von der guten Wirkung spricht, die von Falun Gong ausgeht, glauben Sie als Bürgermeister von West Hollywood, dass diese Übungspraktik den Menschen in West Hollywood nutzen kann?

Bürgermeister: Ich denke, dass kann sie. In unserem Land arbeiten die Menschen heutzutage immer härter und länger und sind immer mehr beschäftigt, egal ob in West Hollywood oder irgendwo sonst in den Vereinigten Staaten. Man kann die Frustration auf dem Freeway und den Straßen förmlich sehen. Die Menschen haben kaum noch Zeit für ihr eigenes Leben, für ihre Familien und die Menschen, die sie umgeben.

Und soweit es eben möglich ist, ist es gut mal einen Schritt zurückzugehen, zur Ruhe zu kommen, nach Innen zu schauen und über unseren Platz, den wir in der Welt einnehmen möchten und unsere Beziehungen zu den Menschen, die uns umgeben, nachzudenken. Ich glaube, dass das einfach gesund ist. Und ich denke, wenn dir das hilft gesünder, glücklicher und aufmerksamer zu den Menschen deiner Umgebung zu sein dann ist das wirklich gut für unsere Gesellschaft und ich denke, dass es viele Menschen gibt, die von dieser Übungspraktik profitieren können.

Manche Menschen bekommen viel Kraft und Werte durch ihre Religion, andere durch Yoga und andere Menschen durch Falun Gong. Um es noch einmal hervorzuheben, es dreht sich dabei um die Konzentration auf wertvolle Tugenden und menschliche Werte, die und darin stimmen wir alle überein, wichtig sind. Man sollte die Menschen ermutigen, sich das einmal anzuschauen und zu sehen, ob es dafür einen Platz in ihrem Leben gibt.

Journalist: Vielen Dank, Herr Bürgermeister.

Bürgermeister: Es war mir eine Freude, ich danke Ihnen.