Morgunbladid (Isländische Zeitung), 09.09.2003: Organisationen und Einzelpersonen fordern Bestrafung von Lou Gan ein (Photo)

Der Anwalt des Obersten Gerichtshofes Ragnar Adalsteinsson glaubt, dass die isländische Regierung sowohl die gesetzliche als auch moralische Pflicht hat, gegen Lou Gan wegen seinen Menschenrechtsverletzungen in China Klage zu erheben. Er denkt, dass es für uns nach der allgemeinen Gesetzgebung keine andere Wahl gibt.

„Wenn die Regierung nicht antwortet, könnte man daraus schließen, dass die isländische Bevölkerung sowohl mit dem Verhalten als auch mit dem der chinesischen Regierung einverstanden ist,“ sagte Ragnar. Da Lou plante, dass Land heute zu verlassen, möchte Ragnar, dass er sofort untersucht wird, damit die Forderung nach seiner Verhaftung eingebracht werden kann. Ragnars Strafanzeige wurde im Nahmen von drei Falun Gong Vereine und 11 Einzelpersonen gestellt. Die Forderung wurde an den Staatsanwalt Bogi Nilsson weitergeleitet, er wird die Entscheidung fällen, ob der Fall zum Büro der Staatspolizei weitergegeben wird, oder nicht. Bogi konnte gestern nicht erreicht werden.

Harald Johannessen, ein Beamter der Staatspolizei aß gestern mit Lou Gan zu Mittag, und sagte danach, dass er noch keine Anweisungen erhalten habe. Er wollte kein Statement zu dem Fall abgeben.

Björn Bjarnason, der Justizminister, sagte dass Ragnars Anforderung durch die normalen Kanäle des Rechtssystems gehen würden, bis von den relevanten Behörden eine Entscheidung gefällt wurde.

Menschen ohne Gerichtsverfahren inhaftiert

Dr. Li Shao ist einer der Kläger in Ragnars Strafanzeige. Er sagt, dass Lou der Chef der Staatssicherheit in China ist, und für die Folter und Verhaftungen von hunderttausenden Menschen ohne Gerichtsverfahren verantwortlich ist. In Arbeitslagern mussten die Menschen schreckliche Gewalt erleiden, wie sexuellen Missbrauch, Elektroschocks, Schläge und Zwangsabtreibungen. Die Institution, für die Lou verantwortlich ist, untersucht systematisch in allen Bereichen der Gesellschaft nach Menschen, die nicht mit der Regierung übereinstimmen, und beginnt sie zu verfolgen. Li sagte, dass seine Stiefschwester verhaftet wurde, und ohne Gerichtsverfahren in ein Arbeitslager gebracht wurde. Sie kam nicht heraus, bis sich die britische Regierung für sie einsetzte. Li ist jetzt britischer Staatsbürger und lebt in Großbritannien. Dies ist es, was er von Lou Gan und seinem Terror miterlebt hat.


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