Det Gronne Omraade (Dänische Zeitung): Chinesischer Geschäftsmann erleidet Verfolgung (Bilder)

26. August 2003

“Ein stiller Rebelle: Xuezhi Zhu, Einwohner von Lyngby, und seine kleine Familie stehen einer unsicheren Zukunft gegenüber“


Am 15. September läuft Xuezhi Zhu´s dänische Arbeitserlaubnis aus, und es ist überhaupt nicht sicher, ob sie verlängert wird. Nachdem dieser erfolgreiche Geschäftsmann nach Dänemark kam, haben sich viele Dinge geändert. Seither konnte er der Schließung aller seiner Geschäftsprojekte in China nur zusehen, und dies hat es ihm unmöglich gemacht, sein Geschäft in Dänemark weiterzuführen.

Seit 1997 hat er, wie Millionen andere Chinesen, Falun Gong praktiziert, eine Serie von körperlichen und meditativen Übungen, welche es den Praktizierenden ermöglichen, bessere Menschen zu werden. Falun Gong wird von der chinesischen Regierung als Bedrohung eingestuft, und daran liegt Xuezhi Zhu´s ökonomischer Ruin.

Xuezi Zhu ist sich sicher, dass die Schwierigkeiten, welche er erlitten hatte, einzig auf seine Proteste gegen Chinas Ungerechtigkeit gegen Falun Gong Anhänger zurückzuführen sind. Doch trotz seinem großen Verlust praktiziert Xuezhi Zhu weiter Falun Gong.

(Der erste Teil des Berichtes war auf der Titelseite, er ging dann auf Seite Drei weiter)


Xuezhi Zhu sitzt ruhig in seinem kleinen Appartment in Lyngby. Während der letzten paar Jahre wurde sein Leben kräftig durcheinandergewirbelt.

Seit 1997 hat er Falun Gong praktiziert. Die Übungen ähneln sehr stark den langsamen und kontrollierten Tai Chi Übungen, welche fast jeden Morgen im fernen Osten in den Parks praktiziert werden. Das Ziel für Falun Gong Anhänger ist es, durch Meditation körperliches Wohlbefinden zu erlangen und gleichzeitig die Gute Seite in einem selbst weiterzuentwickeln, indem man besonderen Wert auf Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht legt. Falun Gong wurde in China sehr populär, und dies ist der Grund, warum sich Zhus wirtschaftliche Situation geändert hat.

1999 verbot die chinesische kommunistische Regierung dem Volk Falun Gong zu praktizierenden, weil sie die überwältigende Anzahl der Praktizierenden für eine Bedrohung hielt. Zu dieser Zeit besaß Zhu einige erfolgreiche Unternehmen in seiner Heimatstadt Tianjin in China. 2000 begann er ein Joint Venture mit dem Zweck, Dänische Technologieprodukte nach China zu exportieren, und eine Produktberatungsstelle zu eröffnen. Deswegen reiste er und seine Frau mit einer Arbeitserlaubnis nach Kopenhagen, um das Unternehmen aufzubauen. Zhu`s Privatbesitz in China wurde zu dieser Zeit auf mehr als 10 000 dänische Kronen (ca. 1,35 Millionen Euro) geschätzt. 2002 wurden seine Geschäftsaktivitäten in China von der Nationalen Sicherheitsbehörde konfisziert und geschlossen. Ohne jegliche gerichtliche Genehmigung drangen die Behörden in seine Gebäude ein, und konfiszierten seine Geschäftslizenzen und alle Dokumente über seine Konten. Alle seine Angestellten wurden entlassen und verhört, ob sie Falun Gong praktizieren. Gleichzeitig wurde ihnen befohlen, alle Telefonanrufe von Xuezhi zu melden.

Die Schließung seiner drei Unternehmen setzte Xuezhi Zhu ökonomisch sehr unter Druck. Gleichzeitig wurden all seine persönliche Habe wie sein Haus, sein Auto und seine Ersparnisse konfisziert.

„Mein Geschäftspartner in China erzählte mir, dass die Polizei im gesagt hatte, sie hätten Photos und Videos von mir vor der Chinesischen Botschaft in Dänemark, wo ich an einer Reihe friedlichen Appellen gegen die Verfolgung von Falun Gong in China teilgenommen hatte. Obwohl unsere Proteste vernünftig und friedlich abliefen, wurde ich beschuldigt, die Botschaft belagert und angegriffen zu haben. Außerdem wurde meine Familie in China verfolgt: Die Schwester meiner Frau, welche nicht Falun Gong praktiziert, wurde vor ihrem Besuch in Dänemark am Pekinger Flughafen inhaftiert, und ihr Telefon wurde auch abgehört“ sagte Xuezhi Zhu.

Seit der Konfiszierung seiner Geschäftsaktivitäten in China wurde es für ihn unmöglich, seine Arbeit in Dänemark fortzusetzen, weil es seine Geschäftspartner in China verboten wurde, mit ihm Geschäfte zu machen. Deswegen hatte er keine Kontakte mit seinen ehemaligen Kunden und Geschäftsteilhabern mehr. Er weiß, dass sie von den chinesischen Behörden enorm unter Druck gesetzt wurden.

Xuezhi bekam auch in Dänemark die Verfolgung zu spüren: er sagt, dass unter Anderem sein Übermieter chinesische Menschen gesehen hatte, wie sie durch die Fenster Fotos von ihm machten.

Als seine Tochter letztes Jahr hier in Dänemark geboren wurde, mußte sie ein halbes Jahr als staatenlose Person leben, weil die chinesische Botschaft ihr keinen Paß ausstellen wollte. Jetzt steht er selbst vor einem ähnlichen Problem: Viele Aktivitäten, wegen denen er in den letzten Jahren reisen musste, haben in seinem Pass keinen freien Platz mehr für ein neues Visum übrig gelassen.

„Im Mai diesen Jahres beantragte ich bei der Botschaft einen neuen Pass, doch die Botschaft erklärte mir direkt, dass dies nicht in Frage komme, außer ich würde mit dem Praktizieren von Falun Gong aufhören. Ohne gültigen Paß kann ich keine Verlängerung meiner Aufenthaltsgenehmigung für Dänemark, oder für ein Visum eines anderen Landes beantragen.“

Am 15. September läuft seine Arbeitserlaubnis aus. „Ich bin der Meinung, dass ich alle meine Grundrechte als Mensch verloren habe,“ sagt Xuezhi Zhu ernst.

Er ist einer von vielen Tausend Praktizierenden weltweit, welcher die Verfolgung durch die chinesische Regierung zu spüren bekommt, weil er Falun Gong praktiziert. Die Anhänger halten den ehemaligen chinesischen Praäsidenten Jiang Zemin als alleinig verantwortlich für die Verfolgung. Er wird gegenwärtig in vier verschiedenen Ländern angeklagt, weil er sowohl nationale als auch Internationale Gesetze verletzt hat.