Yoko Kaneko erinnert sich an ihre 548 Tage dauernde Entführung durch die Verfolger des Jiang Zemin Regimes, Teil 3

(Clearwisdom.net) Eines Nachts, ich war ungefähr drei Monate in Haft, kritisierte die Leiterin Li Jirong vor allen Praktizierenden das Land Japan. Alle waren verwirrt und fragten sich, warum sie das tat. Dabei schauten sie mich mit Blicken an, die eine Erklärung verlangten. Ich wusste auch nicht, was sie so aufgeregt hatte. Erst als ich nach Japan zurückkam, erfuhr ich was passiert war. Durch Druck der Regierung, verschiedenen Menschen aus Japan, und Falun Gong Praktizierenden der ganzen Welt, wagte die chinesische Regierung nicht, mich auf die gleiche Art und Weise zu behandeln wie die Praktizierenden des Festlandes. Sie hassten die Lage, in der sie sich befanden, konnten aber nichts dagegen tun, weil das chinesische Oberhaupt so verwirrt war.

Nachdem in China SARS ausgebrochen war, wurden Ende des Jahres 2003 nach und nach einige Praktizierende freigelassen. Ich war aber immer noch eingesperrt und fragte meine Wärter, warum ich nicht freigelassen werde, aber sie sagten mir nichts. Sie konnten mich nicht foltern, aber auch nicht freilassen weil sie Angst hatten, dass ich den Menschen erzählen würde, was sie während meiner Haft mit den vielen anderen gemacht hatten. In dieser Zeit versuchten sie Ausreden für die Verlängerung meiner Haftzeit zu finden, doch ohne Erfolg. Wir sahen deutlich, wie Jiangs Bande Falun Gong in China verfolgt.. Sie fürchteten, dass die Menschen der ganzen Welt wissen würden, was in China passiert. Wer Falun Gong verfolgt handelt illegal, ignoriert die Menschenrechte und trampelt barbarisch auf der Glaubensfreiheit der Praktizierenden herum.

Im Arbeitslager mussten wir jeden Tag viele Stunden harte Arbeit leisten. Wir standen um 5:30 morgens auf, man gab uns nur 5 Minuten Zeit, um uns fertig zu machen. Abends mussten wir bis 10 Uhr arbeiten. Während der Arbeit forderte man von uns die Nachrichtensendungen von CCTV anzuschauen. Manchmal mussten wir schon um drei Uhr nachts aufstehen und bis weit nach 10 Uhr arbeiten. Weil wir viele Stunden auf einer schmalen harten Plastikbank saßen, wurde unser Gesäß schwielig. Es fing an zu jucken, wir kratzten bis es blutete. Unser seelisches Leiden war viel schlimmer als irgendwelche physischen Schmerzen. Jeden Tag lebten wir mit großer Angst. Wenn wir morgens aufstanden waren wir nicht sicher, was an diesem Tag alles passieren würde. Riefen die Polizisten einen Praktizierenden zu sich, machten wir uns Sorgen um ihn, und fragten uns, was mit ihm geschah, ob er zurückkommen würde. Jede Nacht riefen die Wärter unsere Namen vor dem Schlafengehen nacheinander auf. Es konnte vorkommen, dass man jemanden beim Aufrufen noch sah, aber am nächsten Morgen verschwunden war; es gab keine Spur mehr von ihm. Es tröstete uns sehr, wenn wir uns am nächsten Morgen wieder sahen und einander ermutigten, selbst wenn es nur ein kurzer Blick oder ein Lächeln war. Unter solch großem Druck ergrauten die Haare von einigen.. Deshalb färbe ich nun meine Haare.

Mein Blutdruck war erhöht und meine Gesundheit litt während meiner Einkerkerung sehr. In den letzten zwei Monaten meiner Haft wurde ich zurück ins Tiantanghe Krankenhaus gebracht. Meine Wärter hatten Angst, dass mein körperlicher Zustand enthüllen würde, was ich erleiden musste. Während ich im Krankenhaus war, wurde Li Jirong, die Leiterin meiner Einheit, an einen anderen Ort versetzt und eine Frau namens Li übernahm ihren Platz. Sie kam ins Krankenhaus und bedrohte mich, indem sie sagte, „man wird dich bald freilassen. Wir werden uns mit der japanischen Botschaft unterhalten. Sogar in Japan können wir dich noch nach China ausliefern lassen.” Sie gab noch andere drohende Bemerkungen ab. Ich weiß nicht, was mit mir ohne die Hilfe der japanischen Regierung und der Praktizierenden außerhalb Chinas, passiert wäre. Ich vermute, dass ich im Arbeitslager schon längst gestorben wäre oder letztendlich eine längere Haftzeit hätte durchstehen müssen.

Glücklicherweise kam ich wieder nach Japan zu meiner lieben Familie, die ich in den Tagen und Nächten im Arbeitslager so sehr vermisst habe. Obwohl ich meine Freiheit zurückerhalten habe befinden sich immer noch viele Praktizierende in Zwangsarbeitslagern, wo sie schmerzhaften Folterungen ausgesetzt sind. Wenn ich daran denke, fühle ich mich sehr schwer im Herzen.

Nur weil ich Infomaterial über die Verfolgung verteilt hatte, war ich zu eineinhalb Jahren Arbeitslager und Folter verurteilt worden. Meine Familie und Freunde in China und Japan litten während dieser Zeit genauso, wie ich.

Die Teile 1 und 2 finden Sie unter:

www.minghui.de/artikel/10161.html
www.minghui.de/artikel/10190.html