Mit dem Tod von Liu Chengjun ist das Schicksal anderer Falun Gong Praktizierender, die an der Einspeisung von Falun Gong Filmen im staatlichen Fernsehen teilnahmen, besonders besorgniserregend (Fotos)

Mitte September 2002 wurden 15 Falun Gong Praktizierende, die Filme über die Wahrheit von Falun Gong im staatlichen Fernsehen eingespeist hatten, jeweils zu 4 - 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Liu Chengjun, einer der Praktizierenden, starb am 26. Dezember 2003 an grausamen Misshandlungen. Die weiblichen der 14 Praktizierenden befinden sich meist im Heizuizi Frauenarbeitslager in Changchun (Hauptstadt der Provinz Jilin) und Frauengefängnis der Provinz Jilin, die männlichen im Jilin Gefängnis in der Stadt Jilin (einer Stadt in der Provinz Jilin).

Am 5. März 2002 wurden auf 8 Kanälen des Kabelfernsehens der Stadt Changchun 40 - 50 Minuten lang Filme wie „Falun Dafa ist weltweit verbreitet”, „Selbstverbrennung oder Inszenierung” usw. ausgestrahlt. Dies erregte sowohl in China als auch im Ausland großes Aufsehen. Viele Chinesen erfuhren durch die Filme die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong. Jiang Zemin, Anstifter der Verfolgung, war sehr in Panik versetzt und wütend, dass er Repressalien ergriff, indem er einen Geheimbefehl erließ „tötet sie ohne Gnade”. Etwa 5000 Praktizierende wurden verhaftet. Bis Ende März 2002 wurden mindestens 6 Praktizierende zu Tode gefoltert. Das Büro 610 setzte für die Festnahme von Hou Mingkai, einem der Beteiligten der TV-Aktion, eine Belohnung von 50 000 Yuan aus. Am 21. August 2002 wurde er inhaftiert. Zwei Tage danach starb er.

*Beteiligte der TV-Einspeisung zu 4 - 20 Jahren verurteilt

Nach einem Bericht des Zhongxin Netz am 1. April 2002 seien für das Ereignis der „Ausstrahlung von Falun Gong Filmen durch Anzapfen des Fernsehens in der Stadt Changchun und Songyuan” 18 Falun Gong Praktizierende aus Changchun verantwortlich, darunter Lian Zhenxing, Frau Zhou Runjun, Frau Zhao Jian, Liu Chengjun, Yun Qingbin und andere. In den damals veröffentlichten Fotos von Frau Zhou Runjun, Liang Zhenxing, Liu Chengjun und Lei Ming sieht man, dass die Wände des Raumes, in dem die Praktizierenden festgehalten wurden, von Blut besudelt sind. Liu Chengjun war offensichtlich nicht mehr in der Lage, gerade zu sitzen. Bei Frau Zhou Runjun scheint es auf ihrem Unterhemd großflächige Blutflecke zu geben. Dieser Bericht wurde nach kurzer Weile wieder aus dem Netz weggenommen. Man kann ihn nicht mehr finden.

Liu Chengjun konnte nicht mehr gerade sitzen. (Zhongxin Netz, 1. April 2002)

Nach einem Bericht des Central News Agency am 20. September 2002 wurden 15 an der TV-Einspeisung beteiligte Falun Gong Praktizierende vom Mittleren Volksgericht der Stadt Changchun zu jeweils 4 - 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, darunter Frau Zhou Runjun und Liu Weiming zu 20 Jahren, Liang Zhenxing und Liu Chengjun 19 Jahre, und die anderen 11 Praktizierenden jeweils zu 4-11 Jahren. In diesem Bericht sind die Namen der Praktizierenden nicht vollständig genannt.

Nach Informationen der „Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG)” wurden Frau Zhou Runjun und Liu Weiming zu 20 Jahren Haft verurteilt, Liang Zhenxing und Liu Chengjun zu 19 Jahren, Zhang Wen 18 Jahre, Lei Ming 17 Jahre, Sun Changjun und Li Dehai je 17 Jahre, Frau Zhao Jian 15 Jahre, Yun Qingbin 14 Jahre, Liu Dong 14 Jahre, Wei Xiushan 12 Jahre, Zhuang Xiankun 11 Jahre, Frau Chen Yanmei 11 Jahre, Frau Li Xiaojie 4 Jahre.

Am Anfang wurde im Bericht des Zhongxin Netz von 18 Praktizierenden geredet. Verurteilt wurden jedoch 15 Praktizierende. Man weiß nur, dass Hou Mingkai vor dem Urteil bereits zu Tode gefoltert wurde. Was den anderen zwei Praktizierenden geschehen ist, ist bis jetzt nicht bekannt.

* Lei Ming: im Jilin Gefängnis mit „Todesbett” gefoltert

Einem Bericht des Minghui Netz am 2. Dezember 2002 zufolge wurde Lei Ming zuerst in der 4. Brigade des Jilin Gefängnisses eingesperrt, später in die „Brigade intensiver Erziehung” verlegt. Er wurde mit „Todesbett” gefoltert. Die Wärter stifteten Kriminelle an, auf Lei Ming´s Kopf zu treten und sein Geschlechtsorgan zu quetschen. Am 1. Mai 2003 wurde Lei Ming grausam verprügelt. Er unterschrieb unter Zwang einen „Reuebericht”, den er später für ungültig erklärte. Da er keinen Stift hatte, biss er in der Isolierzelle auf seinen Finger und schrieb mit seinem Blut eine Ungültigkeitserklärung für den Reuebericht. Daraufhin wurde er wieder von den Wärtern zusammengeschlagen. Einer Minghui-Nachricht am 17. November 2003 zufolge wurde Ming der Folter „Todesbett” ausgesetzt, „viele Praktizierende, wie Lei Ming, Yang Feng und Teng Weiqiang usw., wurden mit dieser grausamen Folter (Todesbett) misshandelt. Bei manchen wurden die Arme und Beine so extrem gestreckt, dass sie behindert wurden; bei manchen fielen ihre Finger- oder Fußnägel dabei ab.”

Lei Ming (Zhongxin Netz, 1. April 2002)

Das „Todesbett” heißt auch „fixiertes Bett”. Es ist ein Rahmen aus Stahl, der auf ein Bett fixiert ist. Die vier Gliedmaßen des Opfers werden in vier Richtungen bis zur Grenze gestreckt und an den vier Ecken des Bettes festgebunden. Zuerst werden unter den Körper Gegenstände wie Holzstöcke, Schüssel, Dosen usw. gestellt. Später wird der Körper in der Luft hängen gelassen. Dann wird mit einem in Leder eingewickelten kleinen Hammer auf Gelenke des Opfers geschlagen, bis die Gelenke schwarz und ausgekugelt sind. Nach einiger Zeit sind alle Gelenke des Opfers ausgerenkt was große Schmerzen auslöst.

Abbildung

Informationen aus China zufolge wies das Jilin Gefängnis alle seiner Brigaden an: Falun Gong Praktizierende dürfen nicht in Zellen sterben. Sie sollten in die Isolierzelle zur strengen Überwachung verlegt werden. Wenn sie dort sterben, zählt es ausnahmslos zum „Selbstmord” oder „normalen Tod”. Angesichts der brutalen Verfolgung traten im Juni 2003 etwa 100 Praktizierende im Jilin Gefängnis, einschließlich Liu Chengjun, noch einmal in Hungerstreik. Mit dem Tod von Liu Chengjun ist das Schicksal der Beteiligten der TV-Einspeisung und anderen Praktizierenden im Jilin Gefängnis besonders besorgniserregend.

* Liang Zhenxing: im geheimen Verhörzimmer grausam gefoltert

Nach einem Bericht des Minghui Netz wurde Liang Zhenxing, der aufgrund des TV-Ereignisses zu 19 Jahren Haft verurteilt wurde, im Jilin Gefängnis ebenfalls mit dem „Todesbett” gefoltert. Seine Situation war einmal lebensgefährlich. Vor dem Urteil am 20. September 2002 wurde er ins Tiebei Untersuchungsgefängnis verlegt, wo er alle drei Tage zum Verhör gebracht wurde. Jedes Mal wurden seine Augen zugebunden und er wurde zu einem anderen Ort gebracht. Nach seiner Rückkehr, war sein Körper durch die Folter mit Wunden bedeckt. Da er sich in Changchun gut auskennt, vermutete er, dass das geheime Folter- und Verhörzimmer etwa im Gebiet „Jingyuetan” in Changchun liegt.

Liang Zhenxing (Zhongxin Netz, 1. April 2002)

* Zhao Jian, Zhou Runjun im Frauengefängnis der Provinz Jilin

Laut eines Berichts des Minghui Netz am 27. Oktober 2003 befinden sich Zhao Jian und Zhou Runjun, die jeweils zu 15 und 20 Jahren Haft verurteilt wurden, zur Zeit im Frauengefängnis der Provinz Jilin in Haft.

Da Zhao Jian bei der TV-Aktion mitgeholfen hat, setzte die Polizei in Changchun 20 000 Yuan für ihre Ergreifung aus. Im März 2002 wurde sie von der Polizei auf der Strasse verschleppt. Mit verbundenen Augen wurde sie zu einem Ort in Jingyueshan in Changchun zum Verhör gebracht. Sie wurde auf verschiedene grausame Weise gefoltert: Folterbank, Elektroschock und andere Foltermethoden. Die Polizei verräucherte noch ihre Nase mit Zigaretten und steckte ihren Kopf in eine Plastiktüte, sodass sie beinahe erstickt wäre.

Zhou Runjin wurde vor dem Urteil in ein geheimes Verhörzimmer im Gebiet „Jingyuetan” gebracht. Auch sie wurde mit Folterbank und Elektroschocks misshandelt. Ihre Rippen wurden aufgrund der Schläge gebrochen. Später hielt man sie im Polizeikrankenhaus fest. Aufgrund der Misshandlungen litt sie einmal an ernsthaften Herzstörungen

Zhou Runjun (Zhongxin Netz, 1. April 2002)

Andere an der TV-Aktion beteiligte Praktizierende wurden alle verprügelt und mit Elektroschocks traktiert. Li Xiaojie wurde fünf Tage lang auf der Folterbank festgehalten und fiel durch Elektroschocks in Ohnmacht. Chen Yanmei wurde am 18. September 2002, während der Gerichtsverhandlung geschlagen und mit Elektroschocks misshandelt. Nach der Gerichtsverhandlung wurden sie und Liang Zhenxing in ihre Zellen getragen. Später wurde Chen Yanmei ins Heizuizi Frauenarbeitslager gebracht.

* Folter während der Gerichtsverhandlung

Nach einer Recherche vorhandener Informationen wurden die Praktizierenden Mitte September 2002 während der Gerichtsverhandlung im Hinterhof des Gerichts geschlagen und mit Elektroschocks traktiert.

In einem Bericht des Minghui Netz am 2. Dezember 2002 stand: Mitte September 2002, während der Verhandlung im Changchun Mittleren Volksgericht, wurden die 15 Praktizierenden von der Polizei in ein Isolierzimmer des Gerichts gebracht. Mehrere Polizisten schlugen mit Elektrostöcken auf die Praktizierenden ein und sagten: „Könnt ihr im Gericht nicht still sein?” Laut Insidern wälzten sich die Praktizierenden vor Schmerzen auf dem Boden und schrieen. Ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt. Liu Chengjun und Chen Yanmei wurden für längere Zeit verprügelt. Zum Schluss wurden Liu Chenjun, Chen Yanmei, Liang Zhenxing usw. in die Zellen getragen.

Nach der Rechtssprechung wurden die Praktizierenden wiederum in ein Zimmer des Gerichts gebracht, wo die Polizei die auf den Rücken gefesselten Hände von Praktizierenden fassten und deren Fingerabdruck erzwang. Die Polizei sagte dann noch: „Ihr habt doch selbst den Fingerabdruck gemacht.”

Zu den Gewalttaten während der Gerichtsverhandlung behauptete ein Mitarbeiter des Jilin Gefängnisses: „Was im Gericht passiert ist, hat nichts mit uns zu tun. Die Polizei in Changchun hat das gemacht.”

Die Behörden beschrieben die Gerichtsverhandlung im September 2002 gegenüber den 15 Praktizierenden als eine öffentliche Verurteilung.