Schweiz: Gedenkmahnwache vor dem Chinesischen Konsulat in Zürich für Liu Chengjun, der in Jilin zu Tode gefoltert wurde

Nachdem die Praktizierenden in der Schweiz vom Tod von Liu Chengjun aus der Stadt Changchun erfuhren, versammelten sie sich am 30. Dezember 2003 vor dem Chinesischen Konsulat zu einer Trauerfeier und appellierten gleichzeitig dafür, dass die Verantwortlichen für seinen Tod einer gerechten Strafe zugeführt werden.



Liu Chengjun hatte sich am 5. März 2002 zusammen mit anderen Praktizierenden in das staatlich kontrollierte Kabelfernsehen eingeschaltet und Aufklärungsvideos über Falun Gong gesendet, um die Lügen des Jiang Regimes über Falun Gong an die Öffentlichkeit zu bringen. Nach diesem einschneidenden und wirkungsvollen Ereignis wurde eine verheerende Festnahmewelle in der Stadt Changchun eingeleitet, bei der viele Falun Gong Übende verhaftet und ernsthaft geschlagen wurden. Liu Chengjun verstarb am 26. Dezember 2003 um 4 Uhr morgens im chinesisch japanischen Freundschaftskrankenhaus, nachdem er 21 Monate lang im Gefängnis gefoltert worden war. Noch am selben Tag haben Polizisten seinen Leichnam gegen den Willen der Familie ohne Autopsie zwangseinäschern lassen. Augenzeugen berichteten, aus seiner Nase, den Ohren und an den Oberschenkel kam Blut.

Während der Trauerveranstaltung wurden drei Transparente hochgehalten: "Appell für die Bestrafung Verantwortlichen für den Mord von Liu Chengjun", "Globale Koalition: Stellt Jiang Zemin vor Gericht" und "Falun Gong: Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht".

Während der friedlichen Veranstaltung kamen von vielen Schweizern ermutigende und freundliche Reaktionen. Zwei ältere Frauen nahmen den Infozettel, der über den Tod von Liu Chengjun informierte, interessiert entgegen und eine von ihnen unterhielt sich länger mit Praktizierenden, um mehr zu erfahren. Ein älterer Herr, der bereits einen Flyer durchgelesen hatte, blieb lange, nachdem er vom tragischen Tod von Liu erfahren hatte und unterhielt sich mit den Praktizierenden. Er erwähnte, dass viele Geschäfte mittlerweile Billigprodukten aus China in großen Mengen haben und dass ihm einmal ein Praktizierender erzählt hätte, dass viele dieser Produkte in chinesischen Zwangsarbeitslagern hergestellt werden, wo Falun Gong Praktizierende gesetzeswidrig eingesperrt sind, häufig misshandelt werden und viele Stunden am Tag, manchmal bis spät in die Nacht ohne Bezahlung arbeiten müssen. Der ältere Herr zeigte großes Mitgefühl für das Leid der Praktizierenden und wünschte viel Erfolg. Als ein junger Mann vorbeikam und gefragt wurde, ob er nicht die Petition gegen die Menschenrechtsverletzungen an Falun Gong Praktizierenden in China unterschreiben wolle, willigte er gerne ein. Da die Praktizierenden keinen Stift finden konnten, antwortete er, er würde einen von zu Hause holen. Tatsächlich kam er später wieder und unterschrieb die Petition. Ein anderer Mann sagte, dass unser Bemühen mutig und lohnend finde.

Da wir aufgrund der Dringlichkeit ohne Genehmigung vor dem Konsulat standen, kamen zwei Polizisten und fragten uns, wie lange wir noch dort bleiben würden. Wir antworteten, dass wir bis 17.10 dort sein würden. Die Polizei erzählte, dass sie angerufen wurde, weil angeblich eine Demonstration veranstaltet würde. "Dafür braucht ihr eine Genehmigung!" Wir antworteten, "Entschuldigen Sie bitte. Wir haben erst gestern vom tragischen Tod von Liu Chengjun erfahren und hatten keine Zeit mehr, eine Genehmigung zu beantragen. Könnten Sie uns vielleicht die Telefonnummer der zuständigen Behörde aufschreiben? Der Polizist schrieb die Telefonnummer und sagte, dass es wahrscheinlich wegen der Ferien zu spät sei, eine Genehmigung zu beantragen. Sie können erst wieder ab dem 5. Januar eine Erlaubnis bekommen und dann noch mal wieder kommen. Ein Praktizierender erzählte den Polizisten auf welche Weise Falun Gong Übende in China durch die Polizei willkürlich und grundlos verhaftet werden und sie antworten, "Ja, wir wissen, dass Falun Gong Praktizierende gute Menschen sind." Die Praktizierenden fuhren dann fort, die Polizisten über den Mord an Liu Chengjun zu informieren und gaben ihnen einige Flyer darüber. Die Polizei entgegnete, dass sie von der Verfolgung von Falun Gong wüssten und ließ die Praktizierenden ungestört.

Gegen 17 Uhr kam die Polizei wieder und einer sagte freundlich, dass sie wieder angerufen worden seien und sie die Veranstaltung nun beenden sollen. Die Praktizierenden entgegneten, dass es falsch sei anzurufen, da Jiang eine Meng Druck ausübt und viele Menschen deshalb Angst haben. Jiang hat viele schlechte Taten in China verübt. Die Praktizierenden seien vor Ort, um diese schlechten taten auf friedliche Weise zu enthüllen. Der Polizist lächelte und antwortete, "Ja, ihr macht das Richtige," und ging.