Frankreich: Chinesische Botschaft behinderte Falun Gong-Praktizierende am Neujahrsfest in Paris teilzunehmen

Mit blumengeschmückten Wagen werden 5000 Chinesen eine Parade am dritten Tag des chinesischen Neujahrsfests am 24. Januar auf der Champs-Elysées veranstalten. Als der Falun Dafa-Verein Frankreichs die Genehmigung zur Teilnahme dieser Parade beantragte, trat ihm die chinesische Botschaft in den Weg. Der Grund für das Verhalten der chinesischen Botschaft ist die Verfolgung von Falun Gong. Eine schriftliche Ablehnung des Antrags wurde allerdings nicht ausgehändigt. Der Falun Dafa Verein Frankreichs setzte sich mit dem Hauptveranstalter, dem Senat, in Verbindung und hat bereits einen Gesprächstermin zu diesem Thema erhalten.

Radio France Internationale hat am 10.01 einen Bericht über diese Angelegenheit gebracht. Im Folgenden das Interview mit Herrn Zhang vom Falun Gong Verein:

Reporter: Guten Tag meine Freunde und Zuhörer, am Mikrofon ist Wang Lu. Das "Chinesische Kultur Jahr" soll mit dem letzten wichtigsten Programmpunkt einer großen Parade beendet werden, die am 24. Januar von 5000 Chinesen auf blumengeschmückten Wagen auf den Champs-Elysées durchgeführt wird.

Das ist nicht das erste Mal, dass die Chinesen auf dieser berühmten Straße eine Parade veranstalten. Vor knapp 15 Jahren hatte es sich schon einmal ergeben. Aber bei jener Parade war kein Lachen, kein Knallfrosch, schon gar keine zum Himmel dröhnenden Trommel- und Gongschläge zu hören. Sie fand am 14.07.1989, dem 200. Jahrestagen der Großen Revolution statt. Das war gerade kurz nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, wo die Militärkommission des Zentralkommittees der KP Chinas befahl, auf die Pekinger Bürger, Arbeiter und Stundenten zu schießen und wo die Panzer Menschenkörper lebend auf den Boden des Tian Anmen Platz drückten. Der französische Künstler G.D. hatte in die von ihm ausgedachte Planung der Parade eine Szene eingebaut, wo eine chinesische Fahrradgruppe, von Plakaten, auf denen "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" stand, angeführt, würdevoll und ernst voranfuhr. Diese Szene hat Zuschauer damals zu Tränen und zum Beifall veranlasst.

Nach knapp 15 Jahren marschieren heute noch mehr Chinesen auf dieser Straße. Viele Programme werden unter dem Motto "Chinas Kultur Jahr" auf die Bühne gebracht. Es wird gesagt, daß eine von chinesischen altern Frauen gebildete Gruppe von China eingeflogen wird, um bei der Parade einen Bauerntanz vorführen. Alle Vorbereitungsarbeit für diese Parade sind getan, auch waren reiche chinesische Händler zum Spenden bereit. Es wird gesagt, dass viele wenig Chinesen-Vereinigungen diesen Anlass als gute Gelegenheit betrachten, sich vorzustellen. Es wird auch gesagt, daß manche Chinesischen Vereine keine Genehmigung bekommen haben, an dem Fest teilzunehmen, z.B. der Falun Dafa Verein Frankreich.

Zhang: Die Veranstaltung auf der Champs-Elysées ist vom Pariser Senat der chinesischen Regierung vorgeschlagen worden. Das ist eine öffentliche, mit chinesischer Kultur eng verbundene Veranstaltung. Der Falun Dafa Verein ist ein in Frankreich legal registrierter, von vielen Politikern und Menschrechtsorganisation unterstützter Verein. Es ist daher unser unstreitiges Recht, an der Parade teilzunehmen. Wir haben die Teilnahme vor kurzem schriftlich beantragt. Der Antrag landete mit Hilfe chinesischer Vereine in der chinesischen Botschaft. Soviel wir wissen, wurde unser Antrag dort abgelehnt. Der einziger Grund ist die verfassungswidrige Verfolgung in China. Die chinesische Botschaft in Paris gab allerdings keine schriftliche Ablehnung heraus. Wichtiger Punkt dabei ist, dass unser Antrag noch nicht entgültig abgelehnt wurde, weil der Paris-Senat der Hauptveranstalter ist. Wir haben uns mit dem Senat in Verbindung gesetzt und einen Gesprächstermin erhalten. Wir vermuten, daß die Chinesische Regierung ungerechtfertigten Druck auf den Pariser Senat ausübt. Klar gesagt, Chinas kommunistische Regierung versucht, die in China geltende Verfolgung von Falun Gong auf den demokratischen Westen auszudehnen. Das darf nicht sein! Wir hoffen, daß sich die Französische Regierung bei diesem wichtigen Anliegen richtig entscheiden wird und sich nicht äußern Druck beugt.

Reporter: Euer Antrag wurde von der chinesischen Botschaft zurückgewiesen. Was würdet Ihr tun, wenn er auch vom Pariser Senat nicht genehmigt werden sollte?

Zhang: Ich bin der Meinung, daß keiner wegen seines Glauben, seiner Meinung, Religionsrichtung, oder seiner Rasse verfolgt werden darf, besonders nicht in einer demokratischen westlichen Gesellschaft, weder als Verein noch als Einzelperson. Wir finden, daß das unser gutes Recht ist, an so einer Veranstaltung aktiv teilzunehmen. Wir wollen nicht erleben, daß sich eine freie demokratische Gesellschaft einem Diktator unterwirft.

Reporter: Daß die chinesische Botschaft euch nicht bei der Parade haben will, ist natürlich deshalb, weil Eure Botschaft, die ihr in der Parade zu mitteilen wollt, im Gengensatz zum chinesischen Vorgehen und Wollen steht. Was ist denn das Motto eurer Gruppe?

Zhang: In unserem Antrag steht, daß 500 bis 1000 oder sogar mehr Falun Gong-Pratizierende an dieser festlichen Parade teilnehmen würden. Sie zeigen viele traditionelle Tänze wie z.B. Lotusblumentanz, Fächertanz, Tanz mit bunten Laternen, Drachenspringen, Blumenwagen und Vorführung der Falun Gong-Übung. Das wäre wirklich eine ganz und gar kulturelle Vorführung zum Neujahresfest.

Rubrik: Veranstaltungen