Der Falun Gong-Praktizierende Sun Jianzhong ist 38 Jahre alt und lebt in der Gemeinde Fengrun in Tangshan, Provinz Hebei. 1997 fing er an Falun Gong zu praktizieren. Weil er nach Peking ging, um für Falun Gong zu appellieren, wurden ihm 17.000 Yuan [Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan] von den Behörden erpresst. Anfang Februar 2001 wurde er verhaftet und in die Xiaobali Gehirnwäscheklasse im Bezirk Fengrun gebracht, weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben. Mehrere Personen schlossen ihn in einen kleinen Raum ein und verprügelten ihn. Sein Mund war geschwollen und blutete. Der Leiter der Gehirnwäscheklasse, Shi Aicheng, verbrannte seinen Hals mit einem heißen Eisenstab. Eine schwer verbrannte Stelle an seinem Hals hatte die Größe einer Hand und die Wunden sind bis heute noch zu sehen. Später wurde er in die Fengrun Strafanstalt gebracht. Im Juli 2001 musste er 3.000 Yuan zahlen, bevor er entlassen wurde.

Oft hat Wei Jiulin, Direktor des "Büro 610" vom Fengrun Bezirk, Praktizierende entführt und sie in das Gehirnwäschezentrum geführt [Anm.: Das "Büro 610" ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]. Im August 2002 brachen Lu Gangshuang und Li Jinhu, beide aus der Kleinstadt Fengrun, mit zwanzig anderen Personen in das Haus von Sun Jianzhong ein und verhafteten ihn. Suns Frau versuchte sie aufzuhalten. Doch sie gaben ihr Ohrfeigen und ihre Kleider wurden während des Kampfes auseinander gerissen. Die bösartigen Verbrecher schleiften Sun Jianzhong in ein Polizeiauto und schickten ihn in das Xiaobali Gehirnwäschezentrum. Zwei Tage später gelang Sun die Flucht und er musste obdachlos werden, um weitere Verfolgung zu vermeiden.

Ende Dezember 2002 verhaftete das Fengrun Sicherheitsbüro Sun Jianzhong erneut. Dort wurde er brutal gefoltert. Sie gaben ihm Elektroschocks. Danach legten sie ihm hinter dem Rücken Handschellen an und fesselten ihn an einem Stahlstuhl, umwickelten seine Finger mit Kupferleitungen und schütteten kaltes Wasser auf seine Hände. Dann schlossen sie die Kupferleitung an einem Telefon an und gaben ihm Elektroschocks, indem sie das Telefon betätigten. Sun wurde elektrisch geschockt, bis sein ganzer Körper zuckte und Schaum aus seinem Mund kam. Die Szene war grausam anzusehen. Seine Finger wurden ernsthaft verbrannt und viele innere Organe wurden verletzt. Sun Jianzhong trat in den Hungerstreik, um gegen die Folter zu protestieren, woraufhin sein Leben in großer Gefahr war. Die Polizei schickte ihn in das Ankang Krankenhaus in Tangshan. Angeblich wollten sie ihn dort medizinisch behandeln. Doch in Wirklichkeit planten sie, ihn einer zusätzlichen Folter zu unterziehen. Mehrere Polizisten fesselten ihn an ein Bett und verabreichten ihm nervenschädliche Medikamente. Seine Füße wurden angekettet und das Metall schnitt sich in sein Fleisch, bis die Knochen sichtbar waren. Ungefähr zwei Wochen später wurde er in die erste Strafanstalt von Tangshan gebracht, wo er weitere Folter erlebte. Dann wurde er wieder in die Fengrun Strafanstalt gebracht und er setzte seinen Hungerstreik fort. Die Polizei befahl den Insassen ihn zusammenzuschlagen. Sie fesselten ihn an einen Stuhl, kniffen seine Nase und zwangsernährten ihn. Sun Jianzhong wurde gefoltert, bis er beinahe tot war. Da die Behörden Angst hatten, dass sie die Verantwortung für seinen Tod übernehmen mussten, befahlen sie seiner Familie ihn nach Hause zu holen.

Auch Zuhause ließen sie ihn nicht in Ruhe. Das Fengrun Sicherheitsbüro befahl der Kleinstadt Fengrun und dem Sicherheitsbüro, seine Aktivitäten rund um die Uhr zu beobachten. 13 Tage später entführten sie ihn wieder und brachten ihn in die Fengrun Strafanstalt. Sun setzte seinen Hungerstreik fort. Die Polizei befahl den Insassen ihn an einem Bett zu fesseln. Dann öffneten sie seinen Mund gewaltsam und zwangsernährten ihn. Die Insassen ernährten ihn auch gewaltsam mit Urin und verprügelten ihn, bis sein Mund ernsthaft verletzt war und er am ganzen Körper blaue und schwarze Flecken hatte. Er war nicht in der Lage aufzustehen, nachdem er vom Bett losgebunden wurde. Die linke Seite seines Körpers war taub und gelähmt. Er war ständig auf Hilfe angewiesen, so dass er schließlich entlassen wurde.

Dennoch ist dies nicht das Ende der Geschichte

Die Polizei schickte Leute, die sich abwechseln sollten ihn zu beobachten. In der Nacht blockierte ein Polizeiauto den Eingang. Innerhalb eines Monats, nachdem Sun entlassen wurde, brachen der Direktor des Fengrun Sicherheitsbüros, Li Chunyuan, zusammen mit Zeng Xianghai und Qi Lianfu wie auch mehrere Dutzend Mitarbeiter des öffentlichen Sicherheitsbüros und anderer Regierungsbüros in das Haus von Sun Jianzhong ein und versuchten ihn zu verhaften. Nachdem sie die Sicherheitstür mit einem Schweißbrenner durchbrochen hatten, stürmten sie in sein Haus. Sun Jianzhong warf sich gegen die Wand. Die Polizei schleifte ihn mit Gewalt heraus, obwohl Suns Mutter laut weinte. Die Brutalität der Polizei schockierte die ganze Wohngegend und die Leute fingen an, die ganze Verfolgungskampagne von Falun Gong zu überdenken.

Sun Jianzhong ist seit nunmehr acht Monaten in der ersten Strafanstalt von Tangshan eingesperrt. Obwohl die Details momentan unklar sind, wissen wir dass er immer noch im Hungerstreik ist. Am 3. November 2003 führte das Lubei Gericht einen Prozess gegen ihn. Sun rief im Gerichtssaal "Falun Dafa ist gut!" Die Behörden beendeten eilig das Verfahren.

Lokale Praktizierende: Bitte erklärt die Wahrheit über die Situation von Sun Jianzhong an die lokalen Bewohner und sendet aufrichtige Gedanken aus, um ihm zur Freiheit zu verhelfen.

Die Hauptpersonen, die Sun Jianzhong folterten:
Direktor des Fengrun Sicherheitsbüros: Li Chunyuan
Ausbilder: Zeng Xianghai
Bürodirektor: Qi Lianfu
Polizist in der Strafanstalt, der die Zwangsernährung durchführte: Zheng Lijun
Anmerkung: Der ehemalige Leiter des Fengrun "Büro 610", Wei Jiulin, wurde zum Parteisekretär im Dorf Liangliangmiao in Fengrun degradiert. Die Leute sagen, dass dies die karmische Vergeltung für die Verfolgung von Falun Gong ist.