Professorin Wu Xiaohua: Meine einjährige Inhaftierung in einem Krankenhaus für Geisteskranke

Am 27. Oktober 2003

Ein gesunder Mensch wurde von der Polizei entführt und an eine Psychiatrische Klinik übergeben

Ich wurde gesetzwidrig im Arbeitslager für Frauen der Provinz Anhui inhaftiert. Eines Tages kam plötzlich ein Polizeioffizier in meine Gefängniszelle und sagte: "Wir holen dich ab und bringen dich woanders hin." Selbst die Strafgefangenen, die mich 24 Stunden täglich beobachten sollten, wussten nicht, wohin ich gebracht würde. Ich sah aber an ihren Gesichtern, dass sie Angst hatten. Man zwang mich in ein Polizeiauto und brachte mich heimlich in eine Psychiatrische Klinik. Der Bestimmungsort war die 5. Abteilung des 4. Öffentlichen Krankenhauses der Stadt Hefei in der Provinz Anhui. Nachdem sie mich in der Sektion abgeliefert hatte, verschwand die Polizei sofort und ich sah sie das ganze Jahr, in dem ich dort war, nicht mehr wieder. Die Krankenhausverwaltung forderte keine Unterschriften unter irgendwelche Dokumente von mir, als sie mich aufnahm. Sie verweigerte meine wiederholten Forderungen, dass ich meine Familie sehen könnte. 10 Tage nach der Einweisung sagte der Arzt: "Das Frauenarbeitslager hat deinen Mann gefunden und ihn aufgefordert, sein Einverständnis zur Einweisung zu unterschreiben. Er unterschrieb, also erwarte nicht, dass dein Mann kommen wird, um dich hier wegzuholen. Du musst hier bleiben. Wenn du Falun Gong nicht aufgibst, musst du hier bleiben, bis du deine Zeit abgedient hast. Wenn du nicht gehorsam bist, wirst du immer hier bleiben bis du stirbst. Jedenfalls ist deine Arbeitseinheit bereit, die Unkosten zu tragen." Als ich später meine Familie traf, erzählte sie, dass das Frauenarbeitslager sie gezwungen habe, das Einverständnis-Formular zu unterschreiben und sie hatten keine andere Wahl, als es zu tun.

Ich fand es sehr seltsam, dass keiner mich befragte, noch untersuchte, als ich im Krankenhaus ankam. Ich wurde direkt auf eine Station geschickt. Die Oberschwester gab den anderen Schwestern einen Befehl, die sofort um mich herum ausschwärmten und versuchten, mich zu entkleiden. Ich rief ihnen laut zu: "Ihr seid medizinisches Personal und solltet an eurer Berufsethik festhalten. Ich bin durchaus normal und bin bei klarem Verstand. Ich benötige eure medizinische Behandlung nicht." Die Oberschwester sagte: "Die Polizei schickte dich hierher, nicht wir." Ich antwortete: "Auch wenn ihr unter Befehlen steht, solltet ihr mich zuerst untersuchen und eine Diagnose stellen, um zu sehen, ob ich geistige Probleme habe oder nicht. Falls ja, dann könnt ihr mich festhalten, wenn nicht, dann habt ihr das Recht, mich abzuweisen. Wie könntet ihr mich zwingen, in diesem Krankenhaus zu bleiben, ohne irgendeine Untersuchung vorzunehmen? Ich bin normal und ich will nicht im Krankenhaus bleiben." Alle Schwestern kamen zusammen zu mir hin, als ich weniger aufgeregt war. Eine Ärztin, Li Wan, sah sehr böse aus und fing an, Falun Dafa zu beleidigen, während sie die anderen aufforderte, ihr eine Schere zu reichen. "Her mit der Schere! Ich will das selbst machen!" Sie schnitt mir gewaltsam die Unterwäsche kaputt. Dann zwang man mich in Hospitalkleidung für Geisteskranke. Die trug ich ein ganzes Jahr lang. Monatelang nach meiner Einweisung in das Krankenhaus erlaubten mir die Verwaltung und die Ärzte nie meine medizinischen Berichte einzusehen.

Zwangsweise Drogen injiziert, welche das Zentralnervensystem beschädigen

Während nahezu 10 Monate meines einjährigen Aufenthalts wurde ich von sogenannten Ärzten und Schwestern gezwungen, Injektionen zu erdulden, welche das zentrale Nervensystem beschädigen. In der ersten Phase meiner Gefangenschaft musste ich dreimal täglich Pillen nehmen, das wurden allmählich für jedes Mal eine Handvoll. Sie wollten mir nicht sagen, was für Pillen das waren. Einige von ihnen waren Einfuhrware. In der zweiten Phase meines Aufenthalts musste ich dreimal täglich vier Pillen einnehmen. Auch von diesen waren einige Importware. Später wurden mir neben den dreimal täglich eine Pille Injektionen verpasst. Ich hatte immer wieder die Krankenhausverwaltungs-Beamten gebeten, mir keine Medikamente mehr zu geben; aber man hörte einfach nicht auf meine Bitten. Daher wurden meine körperlichen Bewegungen schleppend. Ich schlief stundenlang und hatte Mühe, wach zu werden. Mein Geist war vernebelt. Meine Periode, die normal war, als ich eingeliefert wurde, hörte auf. Meine Reaktionen verlangsamten sich und ich fühlte mich unbehaglich, ob ich nun ging oder stand. (Später wurde ich gesund, als ich die Falun Gong-Übungen wieder aufnahm).

Zu Elektroschock-Therapie gezwungen

In dieser Zeit hatte ich auch Elektroschock-Therapie zu ertragen. 5 oder 6 Schwestern und Assistenten banden mich für mehrere Tage auf ein Bett, wobei sie 5 Stoffstreifen benutzten, um mich bewegungslos zu machen mit ausgestreckten Armen und Beinen. Bei den täglichen Elektroschocks wurden die elektrischen Nadeln in meine Schläfen gesteckt. Alle Nerven im ganzen Körper wurden davon ergriffen und ich erlitt außerordentliche Schmerzen. Mein Haar fühlte sich an, als ob es mir vom Kopf gerissen worden wäre. Bei den Elektroschocks war ich in Adler-Stellung ans Bett gefesselt. Die diensttuende Ärztin, Li Wan, sagte: "Wenn du nicht mitmachst, erhöhen wir die Voltstärke." Obgleich andere Ärzte, wie z.B. Huang Bao ihr rieten, das nicht zu tun, verabreichte sie persönlich die Elektroschocks. Elektroschocks enthalten höhere Volt als elektrische Nadeln. Nach dem Schock zuckten meine Nerven; Grauenvolle Szenen in blau und grün erschienen mir im Kopf und ich hörte seltsame heisere Töne wie vom Wind. Sie benutzten ein schwarzes Gerät in Mikrophonform, um die Schocks zu verabreichen. Li Wang presste die schwarzen Hämmer gegen meine Schläfen, manchmal härter, manchmal nicht so hart, was die Prozedur noch schrecklicher machte. Sie sagte: "Wir haben eine menge Arten, um mit dir umzugehen, wenn du nicht isst, und wir werden diese Mittel benutzen, um mit ungesunden Menschen fertig zu werden. Wenn du nicht mitmachst, wirst du sehr lange hier bleiben und du wirst nicht nach Hause gehen können."

Zwangsernährung mit Medikamenten und Essen

Ich wurde aufs Bett gebunden, mit ausgestreckten Armen und Beinen unbeweglich gemacht, während eine Schwester mich gewaltsam fütterte. Ihr Gemüt war durch Jiang Zemins Propaganda vergiftet und sie bedrohte mich und machte Dafa schlecht. Ohne zu warten, bis ich einen Bissen heruntergeschluckt hatte, stopfte sie mir schon den nächsten Bissen hinein. Das Essen wurde überall herumgespuckt- in meine Augen, ins Gesicht, auf den Hals und auf meine Kleider. Sie führten außerdem einen Schlauch durch die Nase in den Magen, um mich zwangsweise zu ernähren. Wenn ich Widerstand leistete, zogen sie mich hoch, zogen mich an den Haaren oder gaben mir Ohrfeigen ins Gesicht. (Die einzige, die mich ohrfeigte, war eine Schwester mit dem Zunamen Zhou; sie ist auch diejenige, die Dafa am meisten verfluchte; diejenige, die am geschicktesten drohte und täuschte, war die Oberschwester mit Namen Li Wang)

Manchmal musste ich bei der Zwangsernährung auf einem Stuhl sitzen. Sie stießen mein Gesicht gegen die Rückenlehne des Stuhls, kniffen mich in die Nase, und rissen mich an den Haaren. Dann schnappten sie meinen Unterkiefer und führten fix den Schlauch durch die Nase, wenn ich grade nicht sehr aufmerksam war. Wenn ihnen die Einführung nicht gelang, wurden sie wütend und fluchten; wenn es ihnen gelang, waren sie sehr selbstzufrieden und benutzten abfällige Wörter. (Schwester Zhuo und die Oberschwester Wang waren die Hauptübeltäterinnen) Sie behandelten Dafa-Praktizierende wie politische Gefangene. Eine der Oberschwestern sagte mehr als einmal zu mir: "Du bist keine Geisteskranke. Du bist eine besondere Patientin in unserem Krankenhaus. Tatsächlich bist du eine politische Angreiferin."

Als sie mich zuerst durch die Nase zwangsernährten, wollte der Arzt den Schlauch ganz bis in den Magen führen. Auf die Art hätte ich die meisten Schmerzen. Das Schlauchende wurde mit Gaze umwickelt und an mein Haar über der Stirn gebunden. Der Schlauch hing mir vor dem Gesicht und ich sah scheußlich aus. Ich war nicht krank, aber ich wurde verfolgt und man ließ mich aussehen wie ein ungesunder Mensch. Das medizinische Personal war durch Jiang Zemins Propaganda gegen Falun Gong irregeführt, deshalb verfolgten sie mich und brachten mich in so einen Zustand. Ich weigerte mich gegen ihre Zwangsernährung. Von da an wurde ich 20 Tage lang zwei Mal täglich durch die Nase ernährt. Meine Nasenflügel waren zerrissen, bluteten und waren angeschwollen, die noch mehr schmerzten, wenn der Schlauch eingeführt wurde. DR. Li Wan sagte: "Wenn du das Essen verweigerst, lass ich den Schlauch lange Zeit drin. Der raue Schlauch wird entzündlich und kann dir Krebs erzeugen. Ich möchte mal wissen, was du dann tun würdest. Wir lassen dich nicht nach Hause." Als es immer schwieriger wurde, den Schlauch durch die verletzte Nase zu führen, mussten sie zu Infusionen übergehen. Meine Venen waren aber so dünn geworden, dass es wenigstens 5 oder 6 Versuche bedurfte, um die Venen zu treffen, manchmal sogar 7 oder 8 Versuche. Meine Arme und Handrücken waren voll von blauen Flecken.

Wenn ich keine Medikamente nehmen wollte, wurde ich mit Worten angegriffen und bedroht. Einmal befahl die Oberschwester Wang Li 5 oder 6 Schwestern, sich um mich her zu stellen und diese zerrten und schubsten mich umher. Ich sagte: "Ihr wisst alle genau, dass ich nicht geisteskrank bin. Es ist gesetzwidrig, mich im Krankenhaus festzuhalten. Jeder Bürger darf sich medizinische Behandlung aussuchen. Und ihr behandelt mich auf diese Weise. Ich werde euch verklagen, wenn ich wieder draußen bin." Wang Li sagte: "Verklag uns, soviel du magst, wir haben keine Angst." Nicht nur beauftragte Ärzte sprachen so, auch die Schwestern sprachen ähnlich. Ich wiederholte immer wieder meine Erklärung vor den Oberen des Krankenhauses und vor den Assistenten, wenn sie die Stationen inspizierten, dass ich nicht geisteskrank sei und dass es gesetzwidrig sei, mich im Krankenhaus festzuhalten. Sie wichen allen meinen Forderungen aus und ich musste die ganze Zeit dort bleiben. Ich wurde oft gefesselt, 30 oder 40 Mal in dem Jahr, das ich im Krankenhaus verbrachte. Manchmal dauerte das 20 Minuten, manchmal auch länger als zwei Tage. Die Hände schwollen von dem Zusammenbinden an und es dauerte ein paar Tage, bis sie wieder abschwollen.

Eines Tages, nachdem ich ein halbes Jahr in dem Krankenhaus festgehalten worden war, sagte Dr. Li Wan mir persönlich: "Ich habe dich lange Zeit beobachtet. Du hast wirklich keine geistige Unregelmäßigkeiten." Nachdem ich dort neun Monate gewesen war, sagte Dr. Li Wan wieder: "Ich bin zum politischen und juristischen Komitee und auch zu Leuten des Büros 610 gegangen und habe ihnen gesagt, dass du keine geistigen Schäden hast. Ich sagte ihnen auch, dass sie persönlich mit dir reden sollten und dass sie nach einem halben Jahr selbst sehen könnten, dass du kein Patient für Geisteskrankheiten bist." Ich fragte: "Warum verabreichen sie mir denn weiterhin Medikamente, die für Geisteskranke bestimmt sind?" Sie sagte: "Du stehst unter der direkten Kontrolle höherer Verwaltungen, die mir befahlen, dir diese Medikamente zu geben, sie bestimmen auch die Höhe der Dosis. Ihre Befehle lauten, dass du sie nehmen musst."

Während ich in dem Krankenhaus war, fragte ich immer wieder, ob ich die Leiter meiner Arbeitseinheit sehen könnte. Dr. Li Wan und meine Familienangehörigen sagten, dass die Verwaltungen und die Leiter meiner Arbeitseinheit ihnen gesagt hätten, sie sollten mir sagen, wenn ich eine Erklärung abgäbe, dass ich Falun Gong auf keinen Fall weiter betreiben wolle, ich sofort entlassen werden könnte. Sie würden mich auch meine Stellung als Lehrer in dem Institut wieder aufnehmen lassen. Wenn nicht, so müsse ich hier bleiben.

Nachdem ich das Krankenhaus verlassen durfte, wurde ich in ein Frauenarbeitslager gesperrt und 24 Stunden täglich beobachtet. Es gab keine folgenden Krankenhausbesuche. Weil ich so lange in dem Krankenhaus festgehalten worden war, hatte ich schreckliche Erinnerungen an diese Umgebung, an die Szenen, an die Dinge und sogar an die Namen. Auch meine Familie vermied es, irgendetwas zu erwähnen, was mit dem Krankenhaus zusammenhing. Sie erlitten auch geistige und körperliche Schmerzen. Sie litten unter nächtlichen Albträumen und sorgten sich, dass ich in der Gesellschaft benachteiligt sein und von den anderen verdächtigt werden würde. Sie litten unter Depressionen und waren verschreckt. Nachdem ich wieder zu Hause war, bestand ich darauf, fleißig das Fa (Gebot) zu lernen und die Übungen zu machen. Nun ist meine Gesundheit wieder hergestellt.


Opfer

Name des Opfers: Wu Xiaohua, weiblich, 50 Jahre alt

Zeitraum der Verfolgung: 23. Oktober 2001 (Einweisung ins Krankenhaus) bis 8. Oktober 2002 (Entlassung aus dem Krankenhaus)
Wohnort: Hefei, Provinz Anhui
Berufsabschluss: Technische Hochschule
Beruf und Stellung: Außerordentlicher Professor
Geschichte von Geisteskrankheit: Keine
Berichtete Geisteskrankheiten in der Familie: Keine
Zahl der Tage im Krankenhaus für Geisteskrankheiten: 350

Der Grund für die Einweisung in das Krankenhaus: Weil ich Falun Gong praktizierte, wurde ich gesetzwidrig ins Frauenarbeitslager gesperrt, wo ich für 10 Tage in Hungerstreik ging, um gegen die Festnahme zu protestieren.