Provinz Hebei: Die Polizei foltert und ermordet Falun Gong Praktizierende in Hengshui

I. Verlorene Güte

In der zweiten Hälfte von 1999 wurde die Hengshui Regierungsstrafanstalt ein Ort für die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden, besonders während der Jahre 1999 und 2000. Jeder, der dort eingesperrt worden war, war ein Falun Gong Praktizierender. Der Direktor der Strafanstalt, Gen Zhanwu, wurde 1999 von höheren Beamten wegen seiner Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden "ausgezeichnet". Auf jede erdenkliche Weise versuchte er an ihr Geld und ihren Besitz heran zu kommen. Zum Beispiel nahm er für das Essen täglich eine Gebühr von 20 Yuan*, obwohl es weniger als 2 Yuan wert war. Zudem gab es Gebühren für Heizung, Wasser und Elektrizität. Manche Praktizierende sind gezwungen worden, mehrere tausend Yuan zu zahlen. Gen Zhanwu und andere Polizisten machten für Jiang Zemin die Drecksarbeit und engagierten sich bei der unmenschlichen Verfolgung der Falun Gong Praktizierenden.

II. Bösartige Taten im Winter

In der Nacht vom 4. Dezember 1999 machte der Falun Gong Praktizierende Zhen Baowei die Übungen in der Zelle. Die Gefängniswache Sen Zhongshan sah dies und verbrannte mit einer Zigarette Zhen Baoweis Hände. Er zwang ihn aus dem Bett und fesselte ihn an die Eisentür. Ein anderer Praktizierender, Hou Guorui, stand auf und sagte: "Ich übte auch." Sen Zhongshan sagte: "Komm raus!" Hou Guorui ging aus der Tür heraus. Sen Zhongshan schlug ihm eine blutige Nase. Dann fesselte er ihn an die Außenseite der Tür. Sen schrie ihn an, während er sich das Blut von seinen Fingern abwischte. Die weiblichen Praktizierenden Liu Shujun, Zhang Yongli und Feng Caili protestierten gegen die Prügel. Sie wurden auch an die Tür gefesselt. Andere Falun Gong Praktizierende fanden diese Praktizierende so gefesselt vor und fragten nach dem Grund für die Folter. Der Polizist Guo Yangyen schrie: "Das wurde von Jiang befohlen. Geht zu Jiang und fragt ihn."

Am Morgen des 5. Dezember befahl Gen Zhanwu, die Tigerbank hereinbringen zu lassen [Anm.: Die Praktizierenden werden gezwungen auf einer kleinen, ca. 20 cm großen Metallbank zu sitzen. Die Knie werden den Opfern dabei gefesselt und der Betroffene muss sehr lange regungslos in dieser Haltung verharren. Oftmals werden noch kleine harte Objekte unter das Gesäß oder zwischen die Unterschenkel oder Knöchel gelegt, um es schwieriger zu machen die Schmerzen durchzustehen. Eine Zeichnung finden Sie unter: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2001/11/24/16156.html]. Er drohte: "Wer sich traut, weiterhin zu üben, dem werde ich hiermit helfen." Zhen Baowei stand rechtschaffen auf und sagte: "Ich übe immer noch." Gen Zhanwu brachten ihn zu seinem Büro. Kurz darauf konnte man Schläge mit einem Polizeiknüppel und Zhen Baodie Stöhnen hören. Gen Zhanwu schrie: "Steh auf. Übst Du immer noch oder nicht?" Zhen Baowei antwortete: "Üben!" Dann schrie Gen Zhanwu: "Runter mit Dir!" und er begann, ihn wieder zu schlagen. Er schrie: "Ich werde Dich üben lassen! Ich werde Dich üben lassen!" Nach einer halben Stunde brachte er Zhen Baowei in Ketten gelegt in seine Zelle zurück.

Am 5. und 6. Dezember befahl Gen Zhanwu, dass Guo Yanyin, Li Jinliang und ein anderer Polizist mit dem Vornamen Gao 25 Praktizierende zusammenschlagen sollten. Hou Guorui wurde einhundert Mal mit einem Polizeiknüppel geschlagen und dann den ganzen Morgen auf die Tigerbank gebunden, wobei er nur eine Schicht Kleidung trug. Wang Jinli wurde von Gen Zhanwu und Guo Yangyin auf den Boden gezwungen und schlimm verprügelt, bis sein Gesäß schwarz und lila war. Daraufhin konnte er nur auf dem Bauch liegen. Liu Shujun war verprügelt worden und hatte schwere Verletzungen an Brust und Hüfte davongetragen. Zweimal hatte er das Bewusstsein verloren. Eine andere ältere Dame wurde geschlagen, bis sie sich übergeben musste. Danach wurden ihr auf dem Rücken Handschellen angelegt. Sie musste sich in ihre Hosen erleichtern. Viele weibliche Praktizierende, die grausam zusammengeschlagen worden waren, wurden in ihre Zellen zurückgeschleift. Qiu Xiulian war so heftig geschlagen worden, dass sich ihr Gesäß entzündet hatte.

In der Nacht vom 5. Dezember kam Gen Zhanwu in die Gefängniszelle und fragte Zhen Baowei, ob er immer noch üben würde. Zhen Baowei sagte: "Üben!" Gen Zhanwu fesselte dann Zhen Baowei auf die Tigerbank im Hof. Es war Winter und das Wasser gefror sofort. Zhen Baowei trug nur einen Pullover und eine Trainingshose. Er war von 21 Uhr bis 9 Uhr am nächsten Morgen auf die Tigerbank gefesselt gewesen. Am Morgen des 9. Dezember ließ Gen Zhanwu alle Falun Gong Praktizierenden in einer Reihe stehen und fragte Zhen Baowei vor allen: "Übst Du immer noch oder nicht?" Zhen Baowei sagte: "Üben!" Gen Zhanwu schlug und trat gegen Zhen Baoweis Gesicht. Liu Shujun konnte wegen ihrer schweren Verletzungen immer noch nicht richtig stehen und fiel zu Boden. Gen Zhanwu trat mit seinen Lederschuhen auf ihre Hände und schrie: "Steh auf!" Liu Shujun stand wackelig auf, fiel aber fast wieder hin. Feng Caili und Zhang Yongli halfen ihr, stehen zu bleiben. Erst nachdem Gen Zhanwu aufgehört hatte, sie zu beschimpfen, wurde Liu Shujun von anderen Praktizierenden in ihre Zelle zurückgetragen. Sie konnte sich lange Zeit nicht um sich selbst kümmern.

Während dieser grausamen Verfolgung wurden eine Mutter und ihr Sohn und eine Mutter und ihre Tochter gleichzeitig gefoltert. Hou Guorui wurde ins Gesicht geschlagen, dann an die Tür oder auf die Tigerbank im Hof gefesselt. Seine Mutter musste mit ansehen, wie der eigene Sohn gefoltert wurde. Als die Mutter brutal geschlagen wurde, war der Sohn auf die Tigerbank gefesselt. Bewegungslos konnte er nur trauern und zusehen, wie seine Mutter gefoltert wurde.

Als Zhang Yonglis Mutter schlimm verprügelt und zurück in die Zelle geschleift wurde, rief Yongli verzweifelt nach ihr.

Während dieser Zeit, als die Praktizierenden verprügelt wurden, versuchte Gen Zhanwu immer noch, von den Praktizierenden oder deren Familienmitgliedern Geld zu erpressen. Er behauptete, dass, solange sie mehrere Tausend Yuan bezahlten, die Praktizierenden nicht geschlagen würden. Ein Verwandter zahlte auf der Stelle mehrere Tausend Yuan, um sein Familienmitglied vor der Prügel zu bewahren. Dann hörte Gen Zhanwu auf, diesen Praktizierenden zu schlagen.

Praktizierende, die in dieser Zeit brutal geschlagen wurden, waren: Sun Liangshen, Hou Guorui und ihre Mütter, Cai Yongcun, Liu Hongjing, Yang Qixin, Wu Lijuan, Wang Jinlin, Liu Xiuyin, Cui Sufan, Zhen Baowei, Zhang Yongli und ihre Mutter, Liu Shujun und Qiu Xiuliang und andere.

III. Die Fortsetzung des Bösen

Im Mai 2000 wurden über zehn Falun Gong Praktizierende aus Hengshui in die Strafanstalt gesteckt, entweder weil sie zum Appellieren nach Peking gegangen waren, oder draußen die Übungen gemacht hatten. Unter ihnen wurden Shujun Liu und Yongli Zhang ein halbes Jahr über ihre Haftstrafe hinaus gefangen gehalten. Als sie die Strafanstalt betraten, forderte Gen Zhanwu, dass Falun Gong Praktizierende eine Garantieerklärung schreiben sollten, um mit dem Üben aufzuhören. Nur weil sie sich weigerten, die Garantieerklärung zu schreiben, wurden An Xiukun und Wu Xinmei Handschellen hinter ihrem Rücken angelegt. Li Jin musste über elf Tage lang Handschellen tragen.

Im späten Mai 2000 traten die eingesperrten Falun Gong Praktizierenden in einen Hungerstreik. Die Familie von An Xiukun schickte gesunde Nahrung und hoffte, dass An Xiukun essen konnte. Gen Zhanwu weigerte sich, das Essen weiterzuleiten. Die Familie warnte Gen Zhanwu: "Du wirst für die Folgen verantwortlich sein." Gen nahm das nicht ernst. An Xiukun war sechs Tage im Hungerstreik; dann ordnete Gun Zhanwu an, dass Polizisten An Xiukun zwangsernähren sollten. Die Nahrung kam in seine Lungen und gefährdete sein Leben. An Xiukun begann Blut zu husten und fiel ins Koma. Selbst unter diesen Umstanden hielt Gen Zhanwu diese Nachrichten zurück und verbot An Xikuns Familie die Besuche. Schließlich wurde An Xiukun zu Tode gefoltert.

Nach dem Hungerstreik schickte Gen Zhanwu die Praktizierenden Liu Shujun, Zhang Yongli, Qiu Xiulian, Qi Zhengui, Yuna, Yuan Qin und andere zur Hengshui Polizeinebenstelle. Später wurden viele ins Arbeitslager gebracht.

Im Sommer 2001 waren in der Lu Bei Strafanstalt von Hengshui vier Falun Gong Praktizierende untergebracht: Li Shufang, Yi Chunmei, Li Jing und Xu Jie. Unter ihnen wurde Li Shufang zehn Monate über seine eigentliche Strafe hinaus festgehalten. Yi Chunmei und Li Jin wurden auch mehrere zusätzliche Monate gefangen gehalten. An einem Tag las Gen Zhanwu ihnen Zeitungen vor, in denen Falun Gong diffamiert wurde. Yi Chunmei sagte, dass alles in der Zeitung Lügen waren. Gen Zhanwu schrie: "Dies ist die Zeitung der Partei. Du bist gegen die Partei. Zu dieser Zeit sind wir verantwortlich. Ihr habt kein Recht zu sprechen." Ihr wurden zunächst hinter dem Rücken und dann wieder vorne Handschellen angelegt und das über einen Monat lang. Gen Zhanwu hatte einmal gesagt: "Ich bin Jiang Zemin treu ergeben!" Die Gefängniswache Shen Zhongshan sagte: "Jiang hat es Euch zu leicht gemacht. Wenn ich Jiang wäre, würde ich Euch alle erschießen."

Im August traten die vier Praktizierenden in einen Hungerstreik, um gegen die verlängerte Gefangenschaft zu protestieren und ihre bedingungslose Freilassung zu fordern. Am vierten Tag, am Nachmittag, befahlen die Polizisten, angeführt von Gen Zhanwu, anderen Gefangenen, Yi Chunmei zur Zwangsernährung nach draußen zu bringen. Yi Chunmei wurde auf einen Stuhl gezwungen. Zwei Gefangene hielten ihre Beine fest und ihre Arme waren hinter dem Stuhl gefesselt. Einer drückte mit Gewalt ihren Kopf nach hinten, während Ausbilder Zhao ihr die Nase zudrückte. Gen Zhanwu verwendete einen Mundöffner, um Yis Mund aufzuhebeln und begann sie zu zwangsernähren. Weil ihr Kopf nach hinten gedrückt und ihre Nase zugehalten wurde, konnte sie nicht atmen. Die Nahrung kam aus ihrer Nase und Mund wieder heraus.

Nachdem sie in einem Schub zwangsernährt worden war, sagte Gen Zhanwu zu Yi: "Ist dies nicht sehr unbequem? Wenn Du wieder trinkst, zwangsernähre ich Dich nicht." Er stellte Yi die restliche Nahrung neben ihren Mund. Sie ließen Yis Kopf locker, so dass sie wieder Luft holen konnte. Gen Zhanwu sah, dass Yi nicht trank und begann wieder, sie zu zwangsernähren. Hinterher hatte Yi Schwierigkeiten zu atmen und war sehr schwach. Sie wurde in ihr Zimmer zurückgetragen, wo sie Blut, Speichel und Nahrung aushustete. Yi hatte starke Brustschmerzen, Schwierigkeiten zu atmen, hohes Fieber und ihre Vitalzeichen waren bedrohlich niedrig. Erst nachdem ihre Familie darum gebettelt hatte, wurde sie schließlich freigelassen. Li Jin wurde ebenfalls gefoltert, bis sie kaum noch atmen konnte. Auf ihren beharrlichen Wunsch hin wurde sie freigelassen.

Momentan werden in der Strafanstalt immer noch Falun Gong Praktizierenden gefangen gehalten, und Gen Zhanwu begeht weiterhin bösartige Taten.

*"Yuan
[Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]