Grundlegende Fertigkeiten zum Schreiben von Zeitungsartikeln (Teil 2)

(Clearwisdom.net)

3. Sprache

1. korrekte Ausdrucksweise

Eine korrekte Ausdrucksweise steht in direkter Beziehung zur Authentizität einer Nachricht. Deshalb ist der Wortwahl größte Aufmerksamkeit zu widmen. Durch Missverstehen der Worte seitens des Reporters, durch einen zu weichen oder zu harten Unterton, kann eine Nachricht schnell an Korrektheit verlieren.
„Sagen”, wird z.B. oft in Berichten benutzt. In Wirklichkeit können für dieses Wort aber viele Synonyme benutzt werden. Diese können beim Leser aber leicht unterschiedliche Empfindungen und Meinungen hervorrufen. Z. B „betonen” trägt einen bestimmteren und anleitenden Unterton, während „feststellen” „ausdrücken” und „erwähnen” einen weicheren Unterton enthalten. „erlauben” „implizieren” „garantieren” und „erklären” geben dem Leser wieder andere Empfindungen. Wenn eine Person nur etwas „sagt”, der Bericht aber deutlich macht, dass er oder sie etwas „hervorheben” möchte, dann wird der Leser leicht beeinflusst und missversteht eventuell aktuellen Bezug und Bedeutung.

2. Klare und prägnante Ausdrucksweise

Die Zeitungsleserschaft ist die allgemeine Öffentlichkeit in der Gesellschaft. Viele Menschen in der heutigen Gesellschaft lesen die Nachrichten in großer Eile. Stoßen sie auf lange und schwerverständliche Artikel, überfliegen sie diese vielleicht nur und entschließen sich, sie nicht zu lesen. Deshalb sollten wir kurz, prägnant und in geradlinigen Sätzen schreiben. Zudem sollten die Sätze und Absätze eine gute Ordnung aufweisen, klar und einfach strukturiert sein. So wird alles unmittelbar beim Lesen verstanden und muss nicht wieder und wieder nachgelesen werden. Manche Leute lesen Artikel, um sich zu entspannen oder zur Ablenkung. „Fordern wir ihre Kenntnisse zu Grammatik und Satzstellung heraus”, verlieren sie vielleicht die Gelegenheit, die Wahrheit zu verstehen.

Natürlich, um Artikel klar und prägnant schreiben zu können, ist die erste Vorraussetzung, dass der Autor selber klare Gedanken und Verständnisse hervorbringt bezüglich des Geschehnisses oder der Aussage, die er machen möchte. So findet er auch die entsprechenden Worte und bringt die Geschichte auf den Punkt.

Nehmen wir den Artikel mit dem Titel „Falun Gong-Praktizierende aus aller Welt veranstalteten zahlreiche Aktivitäten in Genf”, (www.clearwisdom.net/emh/articles/2003/3/19/33500.html) , der im März 2003 veröffentlicht wurde. Dieser Artikel handelt vom 4. Treffen der Praktizierenden in Genf zur Beendigung der Verfolgung, und es wurden viele friedliche Appelle während der UN-Menschenrechtskonferenz abgehalten. Der erste Absatz war der folgende:

„Die 59. Menschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen begann am 17. März 2003 in Genf. Um die Aufmerksamkeit auf die brutale Verfolgung von Falun Gong zu lenken, versammelten sich Falun Gong Praktizierende aus der ganzen Welt an diesem ersten Tag in Genf, in der Schweiz, wie auch die Jahre zuvor. Die Praktizierenden möchten an die Menschen in der Welt appellieren, in der Hoffnung, dass sie mit Falun Gong zusammen das Regime Jiang aufhalten, weiter unschuldige Falun Gong-Praktizierende zu verfolgen. Über 1.000 Falun Gong-Praktizierende aus mehr als 40 Ländern veranstalteten eine große und einzigartige Parade am 17. März in Genf.”

Als eröffnendes Statement enthält dieser Absatz eine starke Aussage, was gut ist. Aber die Beschreibung ist weder prägnant noch kurzgefasst. Mehr noch enthält er seichte und überflüssige oberflächliche Wörter („wie auch die Jahre zuvor”, „groß und einzigartig” und „fand statt in Genf”). Es wurden keine Fakten oder wichtige bezeichnende Worte benutzt, die auf das Hauptgeschehen hinlenken. So wurde die Lesbarkeit des Artikels nicht erfüllt.

Wir könnten den Absatz auf folgende Weise abändern:

„Als am 17. März 2003 die Menschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen in Genf begann, nahmen über 1.000 Falun Gong Praktizierende aus über 40 Ländern an einer Parade und Pressekonferenz teil. Der Sprecher des schweizerischen Falun Dafa Vereins: „Die Verfolgung hat Zehntausende zu Opfern gemacht und Hunderttausenden von Familien Leid zugefügt. Das ist das 4. Mal seit 1999, dass sich Falun Gong Praktizierende aus der ganzen Welt in Genf einfinden, um China zur Beendigung der Verfolgung aufzufordern.”

Das macht es mehr subjektiv und neutral. Für den Leser ist es leichter zu lesen. Darüber hinaus werden diejenigen, die sich über die bürokratische offizielle Ausdrucksweise der chinesischen Regierung ärgern, so nicht schon vor dem Lesen des Artikels von störenden Gedanken behindert, sodass sie den Artikel gar nicht zu Ende lesen und deshalb vielleicht die Möglichkeit verlieren, die wahre Situation kennen zulernen. Wenn man möchte, kann man einmal selber versuchen, den Artikel umzuschreiben, anhand der Fakten und Informationen, die der Artikel beinhaltet. Man kann diesen Artikel besser schreiben. Von verschiedenen Standpunkten und Sichtweisen ausgehend, dürfte der Artikel unterschiedlich dann ausfallen.

3. Weniger Adjektive verwenden, die einen emotionalen Touch haben oder die subjektive Beurteilung des Autors ausdrücken

Benutzt man viele Adjektive, nicht belegte Zahlen und wiederholte Ausrufe, dann wird übertrieben gezeigt, dass es sich um die emotionale Reflexion des Autors handelt und seine Richtwerte. Das macht den Artikel nicht nur unauthentisch, sondern kann manchmal sogar einen entgegengesetzten Effekt hervorrufen. Die meisten Menschen möchten selber beurteilen und sich eine unabhängige Meinung bilden, möchten also nicht bevormundet werden oder etwas indoktriniert bekommen. Wenn sie also feststellen, der Autor hat eine Menge subjektiver Elemente hinzugefügt und den Artikel emotional beladen, ohne Fakten zu liefern und objektive Aussagen zu machen, dann wird der Artikel nicht gelesen. Wir müssen auf diese Denkweisen Rücksicht nehmen.

Das Verb „partizipieren, teilnehmen” hat viele Synonyme. Wir können schreiben, „ist präsent”, „ ist beim Geschehen dabei”, „besucht”, aber jedes besitzt unterschiedliche Beigeschmäcker, von unbestimmt bis sehr ernsthaft. Hat die Parade 500 Teilnehmer, sollten wir nicht subjektiv von „nahezu 1.000 schreiben, nur weil wir das Ereignis unterstützen wollen.

4. Zahlen, Verben und Anzahl der Worte

Eine genaue Zahl kann oft die Aufmerksamkeit des Lesern erwecken und wenn sie sauber benutzt wird, eine große Hilfe bei einer Beschreibung sein. Aber wir müssen vorsichtig sein beim Background, wenn wir mit Zahlen umgehen um den Zahlen ihre richtige Bedeutung beimessen zu können. Zum Beispiel, wenn wir über die Anzahl der unter der Verfolgung gestorbenen Falun Gong Praktizierenden reden, wenn wir nicht die Zeitperiode miteinbeziehen, werden die Menschen, die die Wahrheit noch nicht kennen, vielleicht die Brutalität der Verfolgung nicht erkennen oder der Dringlichkeit der Rettungsanstrengungen.

Zeitungsartikel dürfen keinen literarischen Stil tragen. Hierbei sind Verben ein gutes Werkzeug, den Bericht lebhafter, gegenwärtiger und weniger stereotyp zu gestalten.

Eine prägnante Beschreibung hat sehr viel zu tun mit der Anzahl der Wörter. Nicht 10 Wörter benutzen, wenn 5 ausreichend sind. Sonst wird die Textmenge erhöht, man bekommt nur eine zusätzliche Plage und den Touch des Unprofessionellen. Natürlich reduzieren wir nicht die Wörter die zum Ziel haben, etwas genau zu beschreiben. Wenn wir es nicht schaffen, genau zu berichten, weil wir die Wörter reduzieren, dann ist das so, als würden wir den Wagen vor das Pferd spannen.

Zum Beispiel, im Titel „Zusätzliche Information über den Foltertod des Dafa Praktizierenden Herrn Li Jianhao im Gefängnis Deyang in der Provinz Sichuan” (Chin. Version unter: /www.minghui.org/mh/articles/2003/8/30/56531.html und engl. Version unter /www.clearwisdom.net/emh/articles/2003/9/17/40382.html), handelt es sich um eine zusätzliche Information, also muss es auch vorhergehende Artikel geben, die über den Fall berichteten. Dann muss „Dafa Praktizierender” und „Gefängnis Deyang in der Provinz Sichuan” (wenigstens das Wort „Sichuan”) im vorhergehenden Artikel schon einmal klar bezeichnet worden sein. Die Vereinfachung des Titels und Reduzierung der Wörter in „Zusätzliche Information über den Foltertod von Herrn Li Jianhao im Gefängnis Deyang” dürfte also den gleichen Tatbestand ausreichend beschreiben.

5. Die Stetigkeit der Wortwahl beachten und den Leser berücksichtigen

Nachrichten gehen hauptsächlich an die allgemeine Öffentlichkeit, nicht an Praktizierende. Also sollten wir Worte finden, die zwar nicht gegen die Dafa-Prinzipien gehen, aber auch für die Allgemeinheit zu verstehen und zu akzeptieren sind. Zum Beispiel benutzen Dafa Praktizierende oft „Mitpraktizierende”, „Schüler” oder „Praktizierende”. Für die Allgemeinheit sind diese Wörter aber nicht nur fremd und erzeugen eine Distanz, sondern sie sind auch schwer zu verstehen. Am besten, wir benutzen freundliche Worte, die einfach zu verstehen sind, wie „Falun Gong Praktizierende” oder Falun Dafa Praktizierende” ....

Die Stetigkeit in der Wortwahl ist ebenso wichtig. Wenn es um die selbe Sache im selben Artikel geht, die selbe Meinung, sollten wir auch dieselbe Beschreibung benutzen. Das gleiche gilt für Zahlen. Sonst erscheint der ganze Artikel unsauber und unstrukturiert.

Einige Worte sind spezielle Bezeichnungen im Zusammenhang mit Dafa Praktizierenden. Diese Wörter sind Sammlungen wichtiger Informationen. Manche Praktizierende denken vielleicht dass die Verfolgung schon vier Jahre andauert und wir machen ja auch schon so lange Aktivitäten zur Wahrheitserklärung, so müssten die Menschen eigentlich bis jetzt ein Verständnis für die Wahrheit entwickelt haben. Manchmal werden also Artikel geschrieben, als wären sie für die Praktizierenden, die die Wahrheit ja verstehen. Natürlich wurden die letzten 4 Jahre viele Informationen weit verbreitet. Aber unsere Artikel werden hauptsächlich für die Menschen geschrieben, die die Wahrheit noch erkennen sollen oder besser erkennen sollen. So müssen wir immer die Charakteristik des normalen Lesers im Hinterkopf behalten. Wir sollten, wenn möglich, ein oder zwei Sätze hinzufügen, oder eine Fußnote, um die wahre Situation zu beschreiben, das Böse zu entblößen und die Zweifel zu beseitigen. So kann der ganze Artikel einen besseren Effekt erzielen.

Mehr noch, unsere Artikel stellen ja neue Gesichtspunkte, eine neue Art des Denkens und reine und aufrichtige Ideale dar. Aber wir stehen vor einer komplizierten Leserschaft. Zum Beispiel, manche Leser lesen einen unserer Artikel zum ersten Mal, andere haben schon mehrere gelesen. Manche unterstützen uns, andere missverstehen uns. Manche studieren unsere Richtung und Entwicklung, andere haben Zweifel, manche haben anderweitige Motive und möchten uns aus dem Kontext reißen. Manche Spione sammeln Informationen für die weitere Verfolgung... Konsequenterweise müssen wir Worte finden, die fundierte Konzepte in einfacher alltäglicher Sprache darstellen. Wir sollten die speziellen gedanklichen Barrieren des Atheisten berücksichtigen und keine Ausdrücke verwenden, die er leicht missverstehen kann. Sonst kann das Böse diese Lücke leicht zu seinem Vorteil ausnutzen.

Die innere Bedeutung von Dafa und die Prinzipien der Kultivierung sind sicherlich nicht etwas, das Nichtpraktizierende nach dem Lesen weniger Artikel begreifen. Wir sollten also nicht auf Ergebnisse aus sein. Stattdessen sollten wir sorgfältig darauf achten, eine für den Leser leicht verständliche Sprache zu finden. Wir sollten auf ihn Rücksicht nehmen und nur die Fa-Prinzipien erklären, die er zu verstehen braucht. Wenn wir ein wenig höher erklären und eine spezielle Terminologie beibehalten, ohne zu berücksichtigen, dass manche die wahre Situation nicht kennen und leicht von Emotionen und Anschauungen eingenommen werden können, werden wir sie sogar eher wegstoßen. Bekommt ein Mensch nur eine einzige Chance, etwas über uns zu lesen, ist diese eine Chance dann nicht von höchster Wichtigkeit für ihn? Deshalb müssen wir die Situationen unserer Leser konsequent berücksichtigen, und wirklich über ihre Zukunft nachdenken und für sie die Verantwortung tragen.

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