Düstere Arrestzellen (Fotos)

Im Jahr 2000 war ich in einer Arrestzelle eingesperrt worden. Im Folgenden beschreibe ich die Bedingungen in dieser Zelle (die Bilder sind mit dem Computer generiert und geben die tatsächliche Größe, Form und Inventar der Arrestzelle wider).

Unter den Arrestzellen gibt es kleinere und größere Zimmer. Außerdem gibt es entweder „hohe Zimmer” oder „große Betten”. Die „hohen Zimmer” sind für diejenigen Häftlinge, deren Familien mit viel Geld und Bestechung die Bedingungen für ihre Angehörigen verbessern. In diesen „hohen Zimmern” werden die Gefangenen kaum bewacht und sie können Reis und Gemüse essen. Bei den „großen Betten” bestehen die beiden täglichen Mahlzeiten aus harten, gedünsteten Broten, die aus verdorbenem Maismehl hergestellt werden, und einer Kartoffelsuppe mit Gemüse.

Wie im Bild gezeigt wird, gibt es Metalltüren in den Arrestzellen. Im unteren Teil der Tür gibt es noch eine kleine Tür. Gewöhnlich ist die kleine Tür offen. Wenn man hindurchgeht, muss man sich tief ducken.


Computer generierte Bilder der Arrestzelle

Neben der Tür ist eine Waschecke. Die Leute kämmen dort ihr Haar, waschen ihre Gesichter und benutzen die Toilette. Neulinge werden vom Zellenboss zuerst gezwungen in dieser Waschecke zu hocken. Ihnen wird kaltes Wasser über den Kopf gegossen, und viele von ihnen beginnen zu zittern.

Das sogenannte „Bett” besteht aus rauen Holzbrettern, die nicht glatt geschmirgelt worden sind. Es gibt keinen Bettbezug, so dass es sehr kalt ist, darauf zu sitzen. Zwischen den Brettern sind Schmutz und Krümel und man findet auch Läuse.

Manche der hier inhaftierten Leute kämpfen gerne. Die Person, die alle besiegen kann, wird der Zellenboss und verwaltet das Zimmer nach eigenen Wünschen. Manchmal entscheiden die Wachen, wer der Zellenboss sein soll. Oftmals gibt es mehr als einen Zellenboss in einem Zimmer, und sie werden dann „erster Zellenboss”, „zweiter Zellenboss” usw. genannt. Tagsüber sitzen drei Zellenbosse auf der Bettkante, während die anderen Insassen mit dem Gesicht zum Fenster sitzen. Wer sich umdreht, wird von den Zellenbossen verprügelt. Wenn man an der falschen Stelle sitzt, wird man auch geschlagen. Wenn man zur Toilette muss oder andere Bedürfnisse hat, muss man sie melden, und ist dabei auf die Zustimmung der Zellenbosse angewiesen. Andernfalls droht wieder Prügel. Jeden Tag teilen die Zellenbosse die zwei Mahlzeiten ein, bestehend aus ranzigem, gedämpftem Maisbrot und „Suppe”. Nur wenn sie einen mögen, geben sie etwas ab. Manchmal war das Fensterglas zerbrochen und die Wachen waren zu faul, es zu reparieren. Der kalte Wind konnte so ungehindert hineinkommen.

Das Schlafen ist abends auch strikt arrangiert. Jeder legt sich von außen nach innen zum Fenster hin. Im Winter ist es an der Außenseite des Bettes am wärmsten, so dass sich die drei Zellenbosse zum Schlafen dort hinlegen. Der erste Zellenboss liegt dabei am weitesten außen. Wenn das Wetter heiß ist, sind die Zellenbosse diejenigen, die am nächsten am Fenster liegen. Sie haben auch eine Menge Bettwäsche, die sie von anderen Insassen gestohlen haben, die diese von ihren Angehörigen bekommen hatten. Viele Häftlinge hatten daher weder eine Matratze auf der sie liegen konnten, noch eine Bettdecke. Sie mussten dann auf den nackten Brettern schlafen. Manchmal waren eine Menge Leute im selben Zimmer eingesperrt. In einer zehn Quadratmeter großen Zelle waren bis zu einem Dutzend Gefangene. Die Zellenbosse nehmen sich einfach den Platz, auf dem Rücken zu schlafen, während alle anderen aneinandergedrängt auf der Seite schlafen müssen. Weil das Zimmer feucht und düster war, hatten einige Häftlinge Krätze. Wenn wir schliefen, mussten diejenigen, die Krätze hatten, auch dicht gepresst an die anderen schlafen. Der nahe Kontakt bedeutete, dass sich die Krätze sehr schnell an mehr Leute im Zimmer ausbreiten konnte.

Wer eine gute Beziehung zu Wachen hatte, ungeachtet der begangenen Verbrechen, konnte sehr gute Behandlung erhalten. Zum Beispiel würden die Wachen unter dem Vorwand, Fragen zu stellen, eine solche Person aufrufen, so dass er rauchen gehen konnte. Die Arrestzelle muss regelmäßig gereinigt werden, und es gibt oft Inspektionen.