Zeitschrift aus Atlanta - Constitution: Aus chinesischem Gefängnis befreit, trifft Frau ihren Ehemann in Georgia

Zhou Xuefei ertrug mehr als drei Jahre lang Folter in einem chinesischen Arbeitslager. Sie war so hungrig, dass sie Toilettenpapier aß. Sie wurde gezwungen drei Tage lang in der Hocke zu sitzen, während ihre Hände hinter ihrem Rücken gefesselt waren.

Die junge Frau wusste, dass Sam Lu, der noch nicht einmal 3 Monate lang ihr Ehemann war, nach ihrer Festnahme in die USA geflohen war. Ihr wurde nicht erlaubt, die Briefe zu erhalten, die er von seinem Zuhause in Atlanta aus an sie schrieb.

Während der 38 Monate des Leidens gab die jetzt 30jährige Zhou nie die Hoffnung auf, ihren 36 Jahre alten Ehemann Lu wieder zu sehen. Er arbeitete fieberhaft daran, ihre Freilassung zu bewirken. Er zweifelte nie daran, dass seine Frau eines Tages frei sein werde, um wieder mit ihm zusammen zu kommen.

"Ich konnte nicht", sagte er.

"Ich würde nicht", sagte sie.

Am Donnerstag, ihrem ersten Tag im Bundesstaat Georgia, war die Frau überwältigt. Ihr Name bedeutet „fliegende Schneeflocke”. Beim Empfang im Kapitol des Bundesstaates stand sie ganz dicht an der Seite ihres Ehemannes.

"Ich bin wahnsinnig glücklich", sagte Zhou . "Ich bin so bewegt und berührt von der Unterstützung aller Beteiligten."

Zhou wurde vor fast vier Jahren nahe ihres Zuhauses in der Stadt Shenzhen verhaftet, weil sie Broschüren über die Meditationsbewegung Falun Gong verteilt hatte. Diese spirituelle Gruppe war von der chinesischen Regierung für ungesetzlich erklärt worden.

Lu wurde aus demselben Grund vor ihrer Heirat für kurze Zeit inhaftiert. Nach der Festnahme seiner Frau floh Lu von seinem Zuhause in Südchina und kehrte in die USA zurück, wo er fünf Jahre zuvor Rechnungswesen an der Georgia State Universität studiert hatte.

Er dachte, dass er bessere Chancen hätte seiner Frau helfen zu können, wenn er China verlässt. Er begann mit einer Kampagne, indem er Briefe an die Gesetzgeber des Bundesstaates Georgia und an die Bundesregierung der USA schrieb.

Er begann mit einer Falun Gong Übungsgruppe im Gemeindezentrum der Stadt Smyrna, nahe seines Zuhauses. Er und seine Freunde fuhren damit fort, Briefe zu schreiben und sie veranstalteten Protestkundgebungen gegen die Verfolgung von Falun Gong.

Mary Hook Silver, eine Bibliothekarin im Bezirk Fulton, die Falun Gong unterstützt sagte, sie sei sehr berührt von Lus standhafter Loyalität und Liebe zu seiner Frau. Sie schloss sich Lu im März des letzten Sommers in Washington an und schrieb Briefe an ihren Kongressabgeordneten, um Unterstützung für die Freilassung von Zhou zu erhalten.

Wendell Willard (R-Dunwoody) ist ein Kongressabgeordneter. Er war einer der Empfänger von Lus E-Mail Kampagne und stimmte einer Resolution des Kongresses im April zu, die Lus Anstrengungen unterstützt.

"Ich schätze seine Hartnäckigkeit und Leidenschaft, die er einsetzt, um seine Frau zu befreien", sagte Willard bei der Begrüßung des Ehepaares am Donnerstag.

Lu glaubt, dass seine Briefe bis zu den chinesischen Beamten gelangten, die seine Frau Zhou aus dem Sanshui Frauenarbeitslager im Januar freiließen. Sie behaupteten, sie hätte sich gewandelt.

Zhou sagte am Donnerstag, dass sie überrascht war, zumal sie zwei Tage vor ihrer Freilassung gefragt worden sei, ob sie ihrem Glauben abschwöre. Sie hatte sich geweigert. Der Direktor des Arbeitslagers sagte ihr, dass ihr Ehemann hart daran gearbeitet hätte, sie zu befreien.

Nach Zhous Freilassung half Louisa Assibi - eine ehrenamtliche Koordinatorin des internationalen Rettungskomitees in Atlanta - Lu die Dokumente für die Immigration bei den Einreisebehörden einzureichen. Sie sagte, dass die beiden Glück haben, da dies weniger als ein Jahr dauere.

Zhou wurde politisches Asyl gewährt und sie flog am 11. September nach New York. Das Ehepaar verbrachte die letzten Wochen gemeinsam mit einer Falun Gong Gruppe in Manhattan. Sie planen am Sonntag nach New York zurückzukehren, aber Lu sagte, dass sein Herz in Georgia sei und dass sie dahin zurückkehren werden, um dort zu leben.

Beide gaben zu, dass sie sich verändert hätten, seitdem sie sich das letzte mal gesehen hatten. Zhou sagte, ihr Ehemann sei nun freundlicher und toleranter, als sie ihn in Erinnerung habe. Sie möchten irgendwann eine Familie gründen. Lu sagte, dass sich seine Frau von den Misshandlungen erholen müsse.

"Ihr Wesen ist unverändert", sagte er. "Nun habe ich meine Frau zurück. Ich bin glücklich."

Quelle: http://www.ajc.com/metro/content/metro/northfulton/1004/01wifefree.html