Provinz Henan: Details über den Tod der Falun Gong Übenden Liu Gai im Bezirk Bo'ai

Frau Liu Gai, 55 Jahre, wohnte in der Gemeinde Boshan des Bezirkes Bo'ai in Jiaozuo, Provinz Henan. 1998 fing sie an Falun Gong zu üben. Im Jahr 2000 ging sie nach Peking, um gegen die Verfolgung zu appellieren. Seitdem ist sie mehrmals verhaftet worden. Am Abend des 26. September 2003 gingen der Polizeibeamte Liu Dadong und andere Polizisten von der Nebenstelle der Boshan Gemeindepolizei zur Gemeinde Zhangruji, wo Frau Lius Eltern lebten, und lockten Frau Liu und ihre Schwiegertochter in ein Polizeiwagen, um sie dann direkt zur Zhangruji Polizeinebenstelle zu bringen.

Bei der Polizeiwache ging die Schwiegertochter von Frau Liu auf Toilette und als sie zurückkam, fand sie Frau Liu bewusstlos auf. Außerdem sah ihr Gesicht sehr blass aus.

Liu Dadong sagte: „Ihre Schwiegermutter bekam plötzlich hohen Blutdruck und sie verlor ihr Bewusstsein. Wir bringen sie ins Krankenhaus. Sie können jetzt nach Hause gehen.”

Kurz nachdem Frau Lius Schwiegertochter nach Hause kam, erreichte sie die Nachricht, dass die Notfallbehandlung bei ihrer Schwiegermutter nicht erfolgreich war und sie gestorben sei. Ihr Körper sollte sofort eingeäschert werden. Als die Familie ins Krankenhaus eilte, erlaubten die Beamten ihnen nicht den Körper der Verstorbenen zu sehen.

Nach mehrmaligen Forderungen von Seiten ihrer Familienangehörigen, ließ die Polizei schließlich zwei von Frau Lius Söhnen den Leichnam sehen. Als sie den Zustand ihrer toten Mutter sahen, waren die zwei Söhne geschockt. Als ihre Mutter von Zuhause verschleppt wurde, war sie sehr gesund und stark gewesen. Doch nun sah sie schrecklich zugerichtet aus. Auf ihrem ganzen Körper waren Blutergüsse, ihre Kleider waren auseinandergerissen und ihre Arme waren mit Stichwunden bedeckt.

Als die Söhne fragten, was mit ihr geschehen war, konnten Liu Dadong und die anderen Polizisten ihnen keine klare Antwort geben. Zuerst behaupteten sie, dass es die Notfallbehandlung im Krankenhaus gewesen war, dann änderten sie jedoch ihre Geschichte und sagten, dass das Krematorium bei der Aufbewahrung des Körpers schlecht gearbeitet hätte.

Später zahlte der Leiter der Boshan Gemeindepartei Frau Lius Familie etwa 15.000 Yuan (1) um die Situation zu „beschwichtigen”.


Anmerkung:

(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.