Provinz Yunnan: Li Junqing aus Kaiyuan stirbt an Folter im Yinmahe Arbeitslager

Li Junqing, der Ehemann der Falun Gong Übenden Lu Huiyi, wurde am 13. Juli 2002 in Yanji festgenommen, weil er im Besitz von Falun Gong Infomaterialien war. Es wird angenommen, dass er am 17. Dezember 2002 durch Folter starb.

Herr Li Junqing wurde im Mai 1947 geboren. Er arbeitete beim Xiaolongtan E-Werk für das Elektrizitätsbüro von Kaiyuan in der Provinz Yunnan. Er las das Buch Zhuan Falun [Hauptwerk von Falun Gong], übte Falun Gong aber nicht.

Am 13. Juli 2002 reiste Li Junqing alleine nach Yanji. Die örtliche Polizei fand Falun Gong Infomaterialien bei ihm, woraufhin sie ihn verhafteten. Im Oktober 2002 erhielt Lu Huiyi einen Telefonanruf von ihrem Mann aus dem Yinmahe Arbeitslager in Changchun. Das Telefonat dauerte etwa drei Minuten, und Li Junqing sagte, dass er zum chinesischen Neujahr im Februar 2003 nach Hause zurückkehren würde. Am 17. Dezember 2002 gingen der Parteisekretär und Leiter der Sicherheitsabteilung von Li Junqings Arbeitseinheit zu seinem Haus und fragten Lu Huiyi, ob sie in ihren Heimatort gehen wollte und boten ihr an, sie dorthin zu fahren.

Zehn Minuten später riefen Beamte des Yinmahe Arbeitslagers Lu Huiyi an und teilten ihr mit: „Li Junqing hatte Diabetes und war vier Tage lang krank. Er wurde in ein Krankenhaus eingewiesen, aber die Ärzte konnten ihn nicht wieder beleben. Er starb am 17. Dezember um etwa 4:00 Uhr.” Die Wahrheit ist, dass Li Junqing in seinem Leben nie Diabetes gehabt hatte. Lu Huiyis Sohn und Li Junqings Bruder gingen zum Arbeitslager, um Li Junqings Asche abzuholen. Das Arbeitslager stellte keine Sterbeurkunde aus.

Li Junqing wurde einfach in ein Arbeitslager gesteckt, weil er Falun Gong Literatur bei sich hatte. Er starb auf sonderbarere Weise.

Folgendes sind weitere Informationen über die Frau des Verstorbenen:

Lu Huiyi begann 1997 Falun Gong zu üben. Im Januar 2001 hatten die Behörden sie wegen des Verteilens von Falun Gong Infomaterialien zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Sie wurde im September 2002 freigelassen. Als sie nach Hause zurückkehrte, gab es dort keine Nahrungsmittel, so dass ihre Kollegen sie versorgten. Ihre Aufsicht ging zu diesen Kollegen und warnte sie, Lu Huiyi nicht zu besuchen oder zu kontaktieren, andernfalls würde ihr Lohn gekürzt. Nach ihrer Freilassung überwachten die Übeltäter Lu Huiyi ständig. Sie musste jeden Morgen und Abend beim Wachzimmer ihres Arbeitsplatzes Bericht erstatten und bekam als Gegenleistung monatlich nur 100 Yuan (1) Lohn ausgezahlt. Mitarbeiter des „Büros 610” (2) belästigten auch ihre Familie. Weil Lu Huiyi darauf bestand Falun Gong zu üben, stellte ihre Arbeitsstelle sogar die dürftigen Lohnzahlungen in Höhe von 100 Yuan ein.


(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.

(2) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.