Frau Zheng Xueqiong, 65 Jahre alt, war Bewohnerin der Zhonghe Straße Nachbarschaftsgemeinschaft in Longshui, Dazu Bezirk, Stadt Chongqing. Sie begann im Frühjahr 1997 Falun Gong zu üben. Durch das Üben wurde sie von ihrer teilweisen Lähmung geheilt und brauchte keine Medikamente mehr einzunehmen. Frau Zheng war aufrichtig, freundlich, nachsichtig und großzügig. Viele Leute erkannten in ihr die Großartigkeit von Falun Gong.

Im Oktober 1999 riskierte Frau Zheng ihr Leben und ging nach Peking, um dort für Falun Gong zu appellieren. Nachdem sie festgenommen wurde, verurteilte man sie zu einem Jahr im Maojiashan Frauenarbeitslager. Das Arbeitslager weigerte sich sie aufzunehmen, da sie laut ärztlicher Untersuchung nicht geeignet war. Sie wurde in die Bezirksstrafanstalt zurückgeschickt. Als man von ihr 4.000 Yuan (1) erpresst hatte, wurde sie freigelassen und konnte nach Hause gehen.

Im November 2000, als sie gerade Hausarbeiten erledigte, wurde Zheng Xueqiong wieder verhaftet und in eine Gehirnwäscheklasse gebracht, wo sie widerrechtlich ein halbes Jahr lang festgehalten wurde. Und wieder erpresste man von ihr Geld bevor man sie gehen ließ - diesmal 3.600 Yuan.

Im Mai 2002 wurde Frau Zheng erneut unrechtmäßig in der Bezirksstrafanstalt eingesperrt, da sie sich mit anderen Falun Gong Übenden über ihre Kultivierungserfahrungen ausgetauscht hatte. Weil sie standhaft bei Falun Gong blieb, erpresste der Polizist Zhou Ji 2.500 Yuan von ihr, bevor er sie gehen ließ.

Die Polizei vom „Büro 610” (2) des Dazu Bezirks und der Leiter des Nachbarschaftskomitees plünderten mehrere Male ihr Haus. Sie schickten auch gesetzloses Personal, um sie zu beobachten, zu belästigen und einzuschüchtern. Frau Zheng war jemand, die durch das Üben von Falun Gong wieder ihre Gesundheit zurück gewonnen hatte. Nachdem sie ihre Übungsumgebung verlor, litt sie unter enormen körperlichen und geistigen Qualen, wodurch sie mit der Zeit die Fähigkeit verlor, sich um sich selbst zu kümmern.

Später hatten Beamte der Zhaoyang Straßenpolizeiwache und des Nachbarschaftskomitees die sogenannten „drei Erklärungen” (3) für sie vorbereitet. Oft waren sie damit zu der mittlerweile bettlägerigen Frau Zheng gegangen und hatten sie aufgefordert, dieses Dokument zu unterschreiben. Frau Zheng konnte den Stress der ständigen mentalen Belästigungen nicht mehr ertragen und verstarb im März 2004.

(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.

(2) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

(3) Falun Gong Übende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen” hat sich das „Büro 610” ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Übende sind.