Scoop (Neuseeland), 26. Oktober 2004: Chinas ehemaliger Staatspräsident wegen Völkermordes angezeigt

AUCKLAND--Elf Einwohner und Bürger Neuseelands haben heute am Obersten Gerichtshof von Auckland eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin, dem früheren Präsidenten Chinas eingereicht.

"Es ist einer der größten Menschenrechtsfälle seit dem zweiten Weltkrieg... Wir haben uns letztendlich vorgenommen Jiang Zemin vor ein internationales Tribunal zu stellen,” sagte Theresa Chu, eine Rechtsanwältin, die einen ähnlichen Fall in Taiwan vor Gericht gebracht hatte und gleichzeitig Direktorin von International Advocates For Justice ist. "Siebenundzwanzig Rechtsanwälte aus 21 Ländern arbeiten weltweit daran Jiang und seine Gefolgsleute vor Gericht zu stellen." (Details unter: www.flgjustice.org )

Der Rechtsanwalt der Gruppe, Chris Lawrence und ehemaliger Verhandlungskommissar der Menschenrechtskommission in Neuseeland, sowie ehemaliger Delegierter der UNO Menschenrechtskommission in Genf, sagte, dass dieser Fall ungewöhnlich sei, da die Kläger aufgrund von Ereignissen in China Strafanzeige erheben. "Im Rechtssystem, das von den Angeklagten kontrolliert wird, kann für meine Klienten keine Gerechtigkeit erwirkt werden. Aus diesem Grund wollen wir Jiang Zemin in Neuseeland vor Gericht stellen. Dieser Fall wird offen legen, inwieweit Neu Seeländer, die in anderen Ländern Menschenrechtsverletzungen erfuhren, in unseren Gerichten Gerechtigkeit erwirken können."

Weitere Namen von Angeklagten in der Strafanzeige sind die von Jiang Zemins Hauptkomplizen bei der Verfolgung von Falun Gong: Luo Gan und Li Lanqing. Zusammen mit Jiang werden sie beschuldigt, die systematische Völkermordkampagne in den letzten fünf Jahren geleitet zu haben.

Die Gruppe veranstaltete heute Morgen vor dem Obersten Gerichtshof in Auckland eine Pressekonferenz, gefolgt von dem, was sie die „Große Mauer des Mutes” nannten. Die über hundert Praktizierenden stellten sich über acht Blocks an der Queen St. auf, hielten Transparente und verteilten Flyer in ihren Bemühungen die öffentliche Aufmerksamkeit für ihr Anliegen zu gewinnen.

Falun Gong beschreibt sich selbst als eine uralte chinesische Meditationspraktik, bei welcher sich die Praktizierenden in ihrem täglichen Leben nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” richten. Die Praktik verbreitete sich exponential aus dem Nichts in den 90ern; eine Umfrage der chinesischen Regierung ergab im Jahre 1999, dass schätzungsweise 70-100 Millionen Menschen Falun Gong ausübten.

Bereits im Jahre 1996 wurde mit einer Regierungspolitik Störungen und Belästigungen von Falun Gong eingeleitet, die dann im Juli 1999 in der Verfolgung eskalierte. Seitdem haben Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch, neben der UNO und dem US Außenministerium ernsthafte Menschenrechtsverletzungen, einschließlich systematischer Folterung, Vergewaltigung, Tötung, Gehirnwäsche und Einweisung in Psychiatrische Kliniken von Hunderttausenden von Falun Gong Praktizierenden, dokumentiert.

www.faluninfo.net
www.upholdjustice.org
www.falundafa.org.nz

Quelle: http://www.scoop.co.nz/mason/stories/PO0410/S00251.htm