Epoch Times, 07. November 2004: Nationaler Kunstverein bleibt unbeeindruckt von den Bedrohungen

Aldon James, der Vorsitzende des Kunstvereins, schätzt die Kunst und die Freiheit

STANDHAFT: O. Aldon James, der Vorsitzende des nationalen Kunstvereins, steht vor einem Gemälde der Kunstausstellung "Kompromissloser Mut". Er erhielt kürzlich Drohungen. (Epoch Times)
NEW YORK - O. Aldon James, der Vorsitzende des nationalen Kunstvereins, erklärte, dass er trotz der Drohungen die Ausstellung über Falun Gong - Kunst nicht absagen wird. Sie wird bis zum 8. November unter dem Titel "Kompromissloser Mut" im Kunstverein ausgestellt.

Die gewaltfreie, spirituelle Falun Gong -Bewegung war in China verboten worden, nachdem eine landesweite Umfrage durch die Regierung ergeben hatte, dass 70 - 100 Millionen Menschen Falun Gong praktizierten. Die Zahl überstieg die registrierte Anzahl von Mitgliedern in der kommunistischen Partei in China, erklärte Gail Rachlin, ein Sprecherin von Falun Gong aus New York.

Frau Wenyi Wang, eine der Koordinatoren der Ausstellung, meinte, dass die Urheber der Drohungen wahrscheinlich dem chinesischen Konsulat in New York angehören würden, das bereits in der Vergangenheit Aktivitäten der lokalen Falun Gong Praktizierenden gestört hatte.

O. Aldon James wollte aus Sicherheitsgründen nicht auf Details der Drohungen eingehen, aber er sagte: "Wir haben Vorsichtsmaßnahmen getroffen in Anbetracht dessen, was getan und gesagt worden ist."

Der Vorsitzende des Kunstvereins wuchs mit seinen Zwillingsbrüdern in einer Arztfamilie in Süd Dakota auf. Die Familie hatte ein tiefes Verständnis für die bildende Kunst. Er erinnert sich liebevoll an seine Eltern, als sie ihn fürsorglich beiseite genommen hatten und ihm das wertvollste Geschenk seiner Kindheit gegeben hatten: einen Ausweis für die öffentliche Bibliothek.

Gegenwärtig arbeitet James nach seiner Ernennung im Dienst des Staates New York im Rat für Menschlichkeit und für das literarische Komitee des nationalen Kunstvereins (ein Posten, den er vor seinem Vorsitz im Verein angenommen hatte).

James, der oft über die Notwendigkeit und die Kraft der bildenden Kunst spricht, glaubt anscheinend gleichermaßen an die Notwendigkeit und Kraft der Freiheit. „Man kann zwar existieren, aber nicht leben ohne Redefreiheit", sagte er.

Er fügte hinzu, dass der Kunstverein während seiner Amtszeit zahlreiche Kunstausstellungen veranstaltet hatte, die umstritten gewesen waren, einschließlich eine zum Thema „Motorradfahren” und erst kürzlich eine Ausstellung über Tätowierungen. Für die Kunstausstellung "Kompromissloser Mut" sieht er ebenfalls keinen Anlass, sie abzusagen. "Ich denke, das Bildmaterial hat eine starke Rechtschaffenheit", so seine Worte.

Ähnlich wie die Nachstellungen von Folterszenen rund um Manhattan, beschreiben die Gemälde der Ausstellung "Kompromissloser Mut" oft Szenen von Falun Gong Praktizierenden, die der Folter ausgesetzt sind, weil sie sich weigern, ihren Glauben aufzugeben.

"Die Menschen sagen `Was auf dem Festland China geschieht, hat nichts mit unserem Land zu tun', [aber] die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir alle miteinander verbunden sind. Wenn einem Mitglied der Menschheit etwas widerfährt, so wirkt dies nach und landet schließlich vor unserer Haustür", meinte James.

Der nationale Kunstverein ist eine gemeinnützige Organisation, die 1898 gegründet worden ist; er hat seinen Sitz in der Tilden Villa im südlichen Gramercy Park. Die Villa wurde um 1840 erbaut und konzipiert als ein Denkmal in der Stadt New York und wurde von der Bundesregierung als nationales und historisches Denkmal eingestuft. Unter den Mitgliedern gibt es eine Vielzahl von bekannten Namen wie zum Beispiel die ehemaligen amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt und Dwight Eisenhower, sowie die Schauspieler Robert Redford und Uma Thurman.

http://english.epochtimes.com/news/4-11-7/24219.html