Wie die Falun Gong Übende Luo Chunrong gefoltert wurde

Die 38 Jahre alte Falun Gong Übende Luo Chunrong kommt aus Liaoyuan, Provinz Jilin. Sie lebte in einer Wohnung an der Straße Zhangqian. 2003 durchsuchten die Polizisten der Dongjie Polizeiwache in Liaoyuang gesetzeswidrig ihr Zuhause und verhafteten sie. Sie musste neun Tage unmenschliche Folter erleiden und wurde zur weiteren Folter ins Arbeitslager gesteckt.

Im Folgenden beschreibt Luo Chunrong in einem kurzen Bericht die brutale Folter.

Im Jahr 2003 durchsuchten die Polizisten der Dongjie Polizeiwache gesetzeswidrig mein Zuhause und entführten mich zur Polizeiwache. Ich fragte sie, warum sie gegen das Gesetz die Leute verhaften würden. Sie antworteten mir, dass sie auch nur ein Werkzeug der Partei wären, um die Leute zu unterdrücken. Ich sagte: „Werden Sie nicht die ,Volkspolizei' genannt? Ihre Aufgabe ist es doch gegen die schlechten Menschen durchzugreifen und nicht gegen die Menschen, die Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht üben.” Die Polizisten erwiderten: „Wir machen nur unsere Arbeit. Wir verhaften gute Menschen wie Sie, weil es uns befohlen wurde. Wir denken nicht darüber nach, was gut und was schlecht ist.”

Bei der Polizeiwache verhörten mich die Polizisten Li Bin und Jiang Yang. Da sie bei der Hausdurchsuchung nichts Belastendes finden konnten, hatten sie keinen Grund mich anzuklagen. Daraufhin stellten sie mir keine Fragen, sondern ohrfeigten mich und stampften auf meinen Fuß. Ich trug keine Schuhe und meine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt. Die Polizisten rissen an meinen Handschellen, um den Schmerz zu vergrößern. Nach einer Weile brachten sie mich nach unten in einen größeren Raum. Sie verriegelten die Tür und der Raum verwandelte sich für mich in eine Folterkammer. Ich wurde gefesselt und angekettet und dazu gezwungen barfuss auf dem Zementboden zu stehen. Sie schlugen mich wiederholt zu Boden, zogen mich an den Haaren hoch und traten mich wieder runter. Als sie müde wurden, schlugen sie mit einer Metallstange auf meine Fußsohle. Dann zwangen sie mich mit einem Tritt zum Knien. Sie verprügelten mich bis 2 Uhr morgens. Als erschöpft waren, forderten sie mehrere Sicherheitswachen in Zivil auf mich zu bewachen. Ich musste meine Arme heben und sie gerade halten. Ich konnte weder stehen noch hocken und die Augen schließen durfte ich auch nicht.

Am nächsten Tag stellte ich fest, dass meine Fußsohle dunkellila war. Ein Abteilungsleiter kam und sagte: „Wenn du es zwei Tage aushalten kannst, werden wir dich entlassen.” Eine andere Person redete auf mich ein: „Erzählen Sie ihnen nur die Namen der Falun Gong Übenden mit denen Sie Kontakt haben. Sie werden die Folter nicht ertragen können.”

Ich lächelte. Ich wusste genau, dass ich nicht gegen das Gesetz verstoßen hatte. Mein Weg ist rechtschaffen und Gewalt kann mich nicht umstimmen.

Am Nachmittag begannen sie mich wieder zu foltern. Sie stülpten eine Plastiktüte über meinen Kopf und hielten die Öffnung fest zu, damit weder Luft rein noch raus konnte. Auf diese Weise klebte die Tüte immer mehr an meiner Nase und meinen Nasenlöchern, wenn ich einatmete. Ich rang nach Luft. Sie verwendeten mehrmals diese Methode, um mich fast zu ersticken und ein Geständnis von mir zu erzwingen. Dann schlugen sie mich wieder zusammen. In jener Nacht schütteten sie eine Flasche voll Eiswasser über mein Gesicht und meinen Körper.

Am dritten Tag wandten sie eine neue Foltermethode an. Sie tauchten wiederholt meinen Kopf in einen Eimer voll Wasser und jedes Mal dauerte die Tauchzeit länger. Dann flößten sie konzentrierten Essig in meine Nase und stopften meinen Mund zu, so dass ich jedes Mal beim Einatmen einen stechenden, beißenden Geruch riechen musste und meine Nase anfing zu laufen und die Augen tränten. Zwei Tage lang, floss eine gelbe Flüssigkeit aus meiner Nase heraus. Da sie meine beiden Hände an ein Metallrohr gefesselt hatten, konnte ich noch nicht einmal meine Nase säubern.

Am vierten Tag durfte ich weder essen, trinken, auf Toilette und schlafen gehen. Ich hatte das Gefühl als ob meine Augen bis zu den Augenhöhlen herunter sanken. Zudem war ich mit Schlamm und Wasser bedeckt. Ich musste mich hinhocken. Dann kam eine Person herein und schoss mit einer Spielzeugwaffe auf mich. Die Kugeln waren harte rote Plastikbälle. Jeder Schuss schmerzte sehr und insgesamt zählte ich 20 Kugeln.

An diesem Nachmittag, während ich hockte, traten mich die Polizisten Jiang Yang und Li Bin zu Boden und trampelten von der rechten und linken Seite auf meinen Rücken. Sie zogen mich an meinen Haaren hoch und traten mich wieder zu Boden. Dann stampften sie auch auf meine Handschellen. Die Handschellen schnitten in meine Handgelenke und das Fleisch fing an zu bluten. Danach setzten sie ihre Prügel fort.

Am fünften Tag waren meine Füße so geschwollen, dass ich kaum gehen konnte. Ich hatte keine Schuhe und konnte nicht mehr stehen. Schließlich gaben sie mir einen Stuhl und ich konnte mich hinsetzen. Der Polizist Jiang Yang saß vor mir. Er trat auf meine Gelenke und rieb seine Fußsohle hin und her, so dass meine Gelenke anfingen zu bluten. Es war so schmerzvoll, weil sich meine Haut anfing zu lösen. Er verbrannte meine Beine mit Zigaretten an 20 Stellen, wo später Brandblasen erschienen. Dann schüttete er das Gas eines Feuerzeuges in eine Wasserflasche, zündete es an und presste die offene Flasche gegen meine Arme. Auch da bekam ich von der Hitze der Flasche Brandblasen. Er schrie: „Dein Tod ist gar nichts. Wir haben Befehle von oben.”

Am sechsten Tag schickte die Polizeiabteilung die Abteilungsleiterin, Lan Yuqin und den Polizisten Dai Jilu, um mich zu verhören. Sie sagten mir, dass der Leiter der Polizeiabteilung mich nicht gehen ließe bis ich das Falun Gong Üben aufgeben würde. Dann fingen sie an mich körperlich zu bestrafen, unter anderem musste ich verschiedene Körperstellungen einnehmen. Ich sagte zu mir: „Breche nicht zusammen, gebe nicht nach.” Ich hielt durch und als sie einsahen, dass sie mich nicht erschüttern konnten, begannen sie mich mit der Foltermethode „die Seile festziehen” (1) zu quälen. Auch diese Folter ertrug ich. Dai Jilu zog gewaltsam an meinen Haaren und schwang mich herum. Ebenso gewalttätig verhielt sich Lan Yuqin und ging.

Am siebten Tag schickten sie jemanden, der meinen Puls und meine Augenlider untersuchen sollte. Dann fingen sie an mich zwangsweise zu ernähren. Sieben Männer drückten mich zu Boden. Doch sie konnten nur wenig Essen in mir einflößen. Am Ende waren die Verfolger müde und außer Atem.

Am achten Tag bekam ich keine Prügel, da sie befürchteten, dass ich bei ihnen sterben könnte. So versuchten mehrere Sicherheitswachen in Zivil mich zur Glaubensaufgabe zu überreden. Sie behaupteten, dass sie es nicht mehr ertragen konnten zu zusehen, wie ich gefoltert wurde. Ein junger Mann erzählte mir, dass er seiner Mutter von meiner Folter erzählt hatte und sie anfing zu weinen. Ich erzählte ihm wie weit verbreitet Falun Gong im Ausland war. Er nickte.

Am neunten Tag stellten sie mein eigenes Programm zusammen. Um 18 Uhr herum, wurde ich zur Lianyuan Strafanstalt gebracht. Ich musste elf Tage auf der „Tigerbank” (2) sitzen! Ich durfte weder essen, trinken noch auf Toilette gehen. Danach konnte ich nicht mehr gehen. Meine Arme hingen anormal herunter und weil mein Gesäß angeschwollen war, konnte ich nicht mehr sitzen. Mehrere Tage später wurde ich für meinen Prozess herausgeholt.

Die Polizisten verbanden mir die Augen und brachten mich an einen unbekannten Ort. Der Raum war dunkel. Jeder normale Mensch hätte mich in diesem Zustand nicht mehr geschlagen. Doch die Polizei zwang mich weiter auf der „Tigerbank” zu sitzen und hängte mich dann auf, um mich für weitere sechs Tage zu schlagen. Dann schickten sie mich zur Strafanstalt zurück, wo ich vier Monate blieb. Am 14. Oktober brachten sie mich ins Arbeitslager. Der Grund für meine Verurteilung zum Arbeitslager war, dass bei meiner Verurteilung zu drei Jahren, im Jahr 2001, kein legales Verfahren erfolgt sei und das Urteil aus diesem Grunde ungültig wäre. Also mussten sie mich noch mal verurteilen. Dies ist der Weg, wie die gesetzeslosen Leute von Jiangs Regime das Gesetz ignorieren und die Politik der ”Ruiniert ihren Ruf, plündert sie finanziell aus und zerstört sie physisch» umsetzen.


Anmerkung:

(1) Die Polizei verschnürt das Opfer mit einem dünnen Seil, wickelt es um dessen Hals herum und fesselt seine Hände hinter den Rücken. Dann ziehen die Polizeibeamten mit aller Kraft das Seil fest. Das Seil zieht sich dabei immer straffer um den Körper des Opfers, was ihm das Atmen erschwert. Die Schmerzen sind so intensiv, dass die Opfer dieser Folter manchmal die Kontrolle über ihre Blase verlieren. Es hat Fälle gegeben, in denen Praktizierenden durch das Seil der Arm gebrochen worden ist.

(2) Die Praktizierenden werden gezwungen auf einer kleinen, ca. 20 cm großen Metallbank zu sitzen. Die Knie werden den Opfern dabei gefesselt und der Betroffene muss sehr lange regungslos in dieser Haltung verharren. Oftmals werden noch kleine harte Objekte unter das Gesäß oder zwischen die Unterschenkel oder Knöchel gelegt, um es schwieriger zu machen die Schmerzen durchzustehen. Eine Zeichnung finden Sie unter: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2001/11/24/16156.html