Schreiben der stellvertretenden Premierministerin Anne McLellan an den kanadischen Falun Dafa Verein bezüglich des kanadisch-chinesischen bilateralen Menschenrechtsdialogs

(Clearwisdom.net) Der jährliche bilaterale Menschenrechtsdialog zwischen Kanada und China wurde vom 11. bis 14. Oktober 2004 in Peking abgehalten. Der kanadische Falun Dafa Verein hatte einen Brief an die kanadischen Behörden geschrieben, bevor die kanadische Delegation nach Peking abreiste. Das Schreiben unterstrich die Tatsache, dass seit dem letzten Dialog mindestens 260 Falun Gong Praktizierende zu Tode gefoltert worden sind. Der Brief lieferte weitere Beweise für die ernsthafte Verfolgung von 120 kanadischen Falun Gong Praktizierenden und ihrer Verwandten und ersuchte die kanadische Regierung, die chinesische Führung zu drängen, die Verfolgung zu beenden.

Vor ihrer Abfahrt nach Peking hatte die kanadische Delegation den Falun Dafa Verein darüber informiert, dass das Thema Falun Gong beim Menschenrechtsdialog zur Sprache kommen werde. Repräsentanten der chinesischen Regierung verteidigten sich nicht, wie in den vorangegangen Jahren, sondern schwiegen dazu.

Am 18. Oktober 2004 antwortete die stellvertretende Premierministerin Anne McLellan dem kanadischen Falun Dafa Verein. In dem Brief meinte sie: „Kanada ist nach wie vor tief betroffen von den fortwährenden Berichten über die Unterdrückung der Glaubens- und Meinungsfreiheit und spiritueller Gruppen in China, einschließlich Falun Gong.” Im Anschluss der Text des Briefes von Frau McLellan:

18. Oktober 2004

An den Kanadischen Falun Dafa Verein

Sehr geehrter Herr Li!

Danke für ihre Korrespondenz vom 8. Oktober 2004 in Bezug auf die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden in China.

Kanada ist nach wie vor tief betroffen von den fortwährenden Berichten über die Unterdrückung der Glaubens- und Meinungsfreiheit und spiritueller Gruppen in China, einschließlich Falun Gong. Kanada thematisiert regelmäßig die Menschenrechtsinteressen vieler Kanadier während des Dialogs mit den chinesischen Machthabern auf allen Ebenen.

In jährlichen Berichten bringt Kanada seine Besorgnis über die Menschenrechtslage in China zum Ausdruck, auch bei der UN Generalversammlung und bei der UN Menschenrechtskommission. In dem jüngsten kanadischen Bericht vom 25. März 2004 in Genf wird die fortdauernde, weitreichende Unterdrückung der Meinungsfreiheit, der Versammlungsfreiheit, der Religions- und Glaubensfreiheit verurteilt, und die Besorgnis über den Umgang mit spirituellen Gruppen, wie Falun Gong, und Minderheitengruppierungen in Tibet und Xin Jiang, zum Ausdruck gebracht.

Kanada setzt sich in China für die Menschenrechte durch einen fortdauernden Dialog ein, z.B. beim Vereinigten Komitee für Menschenrechte (JCHR), wodurch die chinesische Regierung dazu gedrängt wird, Menschenrechte, wie z.B. das Recht auf Meinungsfreiheit, zu respektieren. Beim 7. JCHR Treffen im Oktober 2003 in Ottawa sprach Kanada mit chinesischen Behörden über einige dringende Menschenrechtsfragen, auch über die Notlage der Falun Gong Praktizierenden.

Bitte seien Sie versichert, dass wir auch während des diesjährigen bilateralen Menschenrechtsdialogs den chinesischen Behörden unsere Sicht der Dinge mitteilen werden.

Nochmals vielen Dank für Ihr Schreiben in dieser wichtigen Angelegenheit.

Hochachtungsvoll

A. Anne McLellan