Provinz Gansu: Die Foltermethode nach hinten biegen in der Hualinshan Strafanstalt Nr. 2

Die Falun Gong Übende Zhang Zhenmin wird in der Provinz Gansu brutal gefoltert

Am Morgen des 3. Mai 2002 täuschten vier oder fünf Polizisten von der Chengguan Polizeiabteilung in Lanzhou Frau Zhang Zhenmin, indem sie behaupteten, dass sie ihren Gasboiler kontrollieren wollten. Frau Zhang Zhenmin öffnete daraufhin ihre Haustür. Als sie die Tür öffnete, legte die Polizei sofort ihr und einer anderen Falun Gong Übenden, welche sich auch im Haus aufhielt, Handschellen an. Ohne Durchsuchungsbefehl plünderte die Polizei ihr Haus. Sie nahmen einen Computer, eine Uhr, ein Sparbuch, im Wert von 4.000 Yuan (1), Zhang Zhenmins Lohnkarte im Wert von 200 Yuan und die Lohnkarte ihres Mannes Niu Manjiangs, im Wert von 2,000 Yuan, mit. Sie schrieben ihnen keine Quittung aus und gaben auch nichts zurück.

Zhang Zhenmin wurde zuerst in der Xiguoyuan Strafanstalt gefangen gehalten und dann zu der Hualinshan Strafanstalt Nr.2 weitergeschickt, wo sie schwere Sklavenarbeit verrichten musste. Sie trat in einen Hungerstreik, woraufhin sie eine Wache mit der Methode „nach hinten biegen” folterte. Er kettete ihre Füße an und fesselte ihre Hände hinter den Rücken. Dann nahm er einen langen und dicken Metalldraht und verband Fesseln und die Ketten miteinander. Diese Foltermethode zwang Zhang Zhenmin in eine bückende Position, die sie für eine lange Zeit einhalten musste. Weil die Wachen sich weigerten, sie loszubinden, war sie beim essen, trinken und beim Toilettengang auf ihre Mitinsassen angewiesen. Zhang Zhenmin wurde 39 Tage lang mit der Foltermethode „nach hinten biegen” gequält, bis ihr Körper anschwoll. Frau Zhang konnte für mehrere Tage ihren Rücken nicht mehr gerade strecken, ihre Beine bewegen oder ihre Arme heben. Die Insassen legten heiße Umschläge auf ihre Arme, damit sich ihre Muskeln nicht versteiften.

Mehrere Monate später nach Zhang Zhenmins Verhaftung wurde auch ihr Mann Niu Manjiang, ein Falun Gong Übender, verhaftet. Er wurde gesetzeswidrig zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und ist zurzeit im Dashaping Gefängnis in Lanzhou eingesperrt. Weil er darauf bestand Falun Gong zu üben, wurde er in eine Einzelzelle geschmissen und von Familienbesuchen ferngehalten. Der elfjährige Sohn des Ehepaares blieb bei seinen Großeltern.

Zhang Zhenmin wollte ihren Glauben nicht aufgeben und wurde dafür zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt. Zurzeit befindet sie sich im Frauengefängnis in der Jiuzhou Entwicklungszone in Lanzhou und muss dort Sklavenarbeit verrichten.

Die Verfolgung in der Hualinshan Strafanstalt Nr. 2 in der Provinz Gansu

Außer dem Ehepaar Zhang wurden noch sechs weitere Falun Gong Übende verfolgt. Die Übende Li Qiuxiang wurde für 40 Tage mit der Methode „nach hinten biegen” gefoltert. Danach musste sie von ihren Mitinsassen die Treppen hoch getragen werden, wenn sie auf Toilette wollte und benötigte auch ihre Hilfe beim Toilettengang und beim Essen. Einmal hoben mehrere Insassen sie hoch und ließen sie auf einem Saatsack fallen, so dass ihr Arm verrenkt wurde und ein ganzes Jahr lang nicht verheilte.

Die Falun Gong Übende Han Yuping aus dem Bezirk Minle in Zhangye wurde für einen Monat mit der Foltermethode „nach hinten biegen” misshandelt. Nachdem die Ketten entfernt wurden, konnte sie ihren Rücken und ihre Beine nicht mehr strecken, so dass sich ihre Knie beim Gehen krümmten und sie gebückt gehen musste. Die Muskeln in ihren Armen waren steifer als Holz.

Die Verfolgung im Gongjiawan Gehirnwäschezentrum

Das Gongjiawan Gehirnwäschezentrum ist das Hauptquartier bei der Verfolgung des Lanzhou „Büros 610” (2). Jetzt heißt es Abteilung 27 der Lanzhou Polizeiabteilung. Vom Ende 2001 bis heute, wurden dort mehr als 100 Falun Gong Übende festgehalten. Ihr Alter reicht von 12 bis 70 Jahre. Um die Falun Gong Übenden zur Glaubensaufgabe zu zwingen, sperrten die Wachen sie in Einzelzellen, mit einer Hand gefesselt an die oberste Kante der Tür, so dass die Falun Gong Übenden kaum den Boden berühren konnten. Die Praktizierenden werden auf diese Weise tagelang gequält und dürfen dabei auch nicht auf Toilette oder schlafen gehen. Jede fünf Minuten kontrollierten die Wachen die Praktizierenden. Einige Übende verloren ihr Bewusstsein. Von einigen schwoll der Körper extrem an und einige wurden inkontinent. Im Oktober trugen in der Regel alle dicke Jacken, um sich warm zu halten. Doch die Wachen im Gehirnwäschezentrum erlaubten den Praktizierenden nicht, die Kleider zu tragen, die ihnen von ihren Familienangehörigen geschickt wurden. Sie sperrten auch entschlossene Falun Gong Übende im Keller und in Zellen ein, um sie zu verprügeln. Einmal wurde ein Falun Gong Übender, namens Niu Manqiu, mehr als einen Monat gefesselt gehalten und das von den Fesseln eingeschnittene Fleisch begann an seinen Handgelenken zu eitern. Er wurde mehrmals gefesselt und wurde schwach und ausgezerrt von der Misshandlung.


Anmerkungen:

1. Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.


2. Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.