Hildesheimer Zeitung (Deutschland): Erfolgreiches Engagement aus Deutschland für Xiong Wei

Zu Besuch in Nordstemmen

Nordstemmen Die 33 Jährige Xiong Wei reist der Zeit durch Deutschland und berichtet von ihren Erlebnissen in Pekinger Xinan Frauen-Arbeitslager.

Zwei Jahre war sie dort, sagt sie. Der Grund: Sie ist Falun Gong Praktizierende. In Leibzig, wo jetzt der Prozess angelaufen ist, wo sich die Falun Gong Bewegung gegen den Sektenvorwurf wehrt, tritt sie im Landgericht sozusagen als Kronzeugin auf. ,, Falun Gong ist gut, sagt die junge Frau mit fernöstlichen Lächeln. ,, Falun Gong ist keine Sekte, sondern eine buddhistische Kultivierungsschule. Die Chinesin war auf Vermittlung von Elke Dölz in das Nordstemmer Mehrgenerationenhaus gekommen um von ihren Erlebnissen zu berichten. Die Tochter eines Chefingenieurs und einer Kinderärztin hatte von 1992-1999 Wirtschaftsingenieurwesen Berlin studiert. Dort lernte sie Falun Gong kennen. So umstritten die Bewegung auch sein mag, eine Sekte sei sie auf keinen Fall, sagt der Religionswissenschaftler Professor Hubert Seiwert, der in Deutschland als Falun Gong Kenner gilt und zur Zeit in Oxford lehrt. Dennoch ist seit 1999 Falun Gong in China verboten. ,,Dort ist Falun Gong zum Massenphänomen geworden und wird daher vom Regime als Bedrohung angesehen,” so Xiong Wei. Organisationen wie Amnesty International und die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) rufen Peking seit Jahren auf, die Verfolgung zu stoppen. Doch der Fall Xiong Wei ist anscheinend einer unter vielen. 2001 war sie in ihre Heimat zurückgekehrt und hatte für einen deutschen Konzern in Peking gearbeitet. Im Januar 2002 war sie dort beim Verteilen von Infomaterial über die Verfolgung von Falun Gong von der Polizei festgenommen und ohne Verfahren zur ,, Umerziehung” in ein Arbeitslager gebracht worden. Sie berichtet von Schlägen, Demütigungen und Schlafentzug. Wir mussten täglich 6000 Wegwerf -Eßstäbschen einpacken.”

Länder wie Deutschland machten Druck. Den Einsatz von Menschenrechtsorganisationen, einer Postkartenaktion mit 40.000 Unterschriften, aber auch dem Engagement der Bundesregierung ist es zu verdanken, dass Xiong Wei entlassen wurde und ende September nach Deutschland ausfliegen konnte.

Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200412/21013.html

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