Rede von Lord Thurlow, dem ehemaligen britischen Unterstaatssekretär des Außenministeriums zum Welt-Menschenrechtstag

Die folgende Rede wurde auf einer Pressekonferenz vor der chinesischen Botschaft in London am Welt-Menschenrechtstag durch den ehemaligen britischen Unterstaatssekretär Lord Thurlow gehalten.

Wir sind in den vergangenen Jahren immer unsensibeler gegenüber den Grausamkeiten geworden, welche weiterhin weltweit geschehen. Wir haben sogar taube Ohren gegenüber den Berichten von Gewalt und Völkermord bekommen. Wo werden gegenwärtig die massivsten und schrecklichsten Menschenrechtsverletzungen begangen? Sie geschehen in China, obgleich China eine großartige Geschichte und traditionelle Kultur hat, welche wir weltweit respektieren.

1999 überging Jiang Zemin die Wünsche seiner Kollegen des chinesischen Politbüros und begann eine Unterdrückungskampagne gegen die unschuldige Gruppe Falun Gong, für nichts weiter als für ihren Glauben, wodurch nicht weniger als 100 Millionen chinesische Staatsbürger betroffen sind. Eine Unterdrückung von Menschen wegen ihres Glaubens wird im Internationalen Recht als Völkermord definiert. Die chinesische Regierung ist schuldig des Völkermordes, und diejenigen, welche diesen Schrecken initiiert haben, der schon mehr als 5 Jahre andauert, müssen vor Gericht gestellt werden.

Über 20 Strafanzeigen wurden bis jetzt in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt gegen den ehemaligen Staatschefs Jiang Zemin als hauptsächlich Verantwortlichen für diese Verbrechen eingereicht. Seine Komplizen, welche diese gewaltsame Politik der Folter, Vergewaltigung von Frauen und sogar der Ermordung von Kleinkindern mitgestaltet haben, müssen die Verantwortung dafür tragen und die Strafe dafür zahlen.

Diese Woche haben wir in Großbritannien zu den anderen Ländern aufgeschlossen, welche schon Strafanzeige gegen den ehemaligen Staatschefs Jiang Zemin eingereicht haben. Wenn er oder die anderen Hauptverantwortlichen der Verfolgung einen Fuß in die Länder setzen, mit denen wir oder diese Länder ein Auslieferungsübereinkommen haben, wird es möglich sein, sie dort oder an anderer Stelle vor Gericht zu stellen. Wir haben Pinochet als ein Beispiel dafür.

Heutzutage hören wir Woche für Woche von Berichten über das zunehmende ökonomische und internationale Gewicht von China. China wird in Zukunft vielleicht eine Lokomotive für das Wachstum der Weltwirtschaft werden, doch um dies zu erreichen, muß die Zusammenarbeit zwischen den Regierungen und den führenden Industriestaaten der Welt mit Interesse an China besser werden. Ich weiß aus fast 40 Jahren Erfahrung in der Arbeit mit internationalen Beziehungen, daß die internationale Zusammenarbeit nicht nur eine Angelegenheit ist, sich an einen Tisch zu setzen und eindrucksvolle Dokumente zu verfassen. Alles hängt vom Vertrauen ab und es kann kein Vertrauen zwischen den großen westlichen Ländern und China geben, bevor nicht diese Menschenrechtsverletzungen ein Ende haben.

Am Welt-Menschenrechtstag machen wir unser Vorhaben bekannt, weiterhin unsere Protestnote nach China zu senden, diesem Schrecken ein Ende zu machen. Unsere Proteste werden nicht enden. Wir werden weiter jedes mögliche Medium nutzen, um der Öffentlichkeit weltweit über diese Schande dieses großartigen Landes zu berichten. China hat in seiner Kultur einen großen Respekt für seinen Ruf, und wir sind zuversichtlich, daß sich die Dinge unter der Oberfläche anfangen zu bewegen.

Wir appellieren an die Öffentlichkeit und Medien, unserer Regierung jede nur mögliche Unterstützung zukommen zu lassen, bei ihren Bemühungen weiter zu protestieren. Wenn unsere Minister chinesische Minister treffen, bringen sie die Menschenrechtsverletzungen immer wieder zur Sprache. Der Sekretär des Außenministers, Jack Straw veröffentlichte eine Erklärung bei seinem Rücktritt im Juli mit der Intention die britische Regierung dazu zu bewegen, ihre Bemühungen zu verstärken die Folter weltweit zu einem Ende zu bringen. Die Verfolgung, welche Falun Gong erleidet, ist das schlimmste Beispiel dieser Menschenrechtsverletzungen. Bei dieser jährlichen Gelegenheit bitten wir dieses Land, wie alle freien Länder auf der Welt, jedes nur mögliche Mittel zu verwenden, um die Regierung der Volksrepublik China dazu zu bewegen, Seite an Seite mit anderen bei der Zusammenarbeit für die weltweite Freiheit und Gerechtigkeit zu stehen.

Lord Thurlow
10. Dezember 2004


Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200412/21063.html