Frankreich: Pressekonferenz über die Forderung einer französischen Richterin eine Untersuchung über die Verfolgung gegen Falun Gong anzustrengen

Während einer Pressekonferenz am 16. Dezember 2004 erklärten Mitglieder des französischen Falun Dafa Vereins, daß Frau Faucherie, eine Untersuchungsrichterin des Gerichtshofes in Paris entschieden hatte, einen Antrag auf ein internationales Rechtshilfeersuchen an China zu schicken. Dies geschah, nachdem zwei Strafanzeigen im Dezember 2002 und im Januar 2004 gegen den ehemaligen chinesischen Vizepremierminister Li Lanqing und den gegenwärtigen chinesischen Kulturminister Su Jianzheng eingereicht wurden.

Die Untersuchung sollte von den chinesischen Behörden durchgeführt werden und Erkenntnisse über das Büro 610 liefern, welches beschuldigt wird, nicht nur für die massiven Verhaftungen, sondern auch für die systematische Folter von Falun Gong Praktizierenden verantwortlich zu sein. Die Untersuchungen sollten auch die Rolle von Sun Jianzheng, dem chinesischen Kulturminister bei der Unterdrückung gegen Falun Gong aufdecken, da er für die Anti-Falun Gong Propaganda verantwortlich ist, die Falun Gong dämonisiert und zum Haß gegen diejenigen anstiften soll, die es praktizieren.

Der Rechtsanwalt William Burdon, der gegen Straflosigkeit im Rechtssystem kämpft und daran teilnahm, rechtliche Schritte gegen den chilenischen Diktator Pinochet zu ergreifen, sagt, daß dies sehr entscheidend ist. Er erkennt an, daß die chinesischen Behörden auf kurze Sicht wohl nicht kooperieren werden, doch er warnt: "Wenn uns die chinesischen Behörden nicht antworten, werden wir den französischen Justizminister Dominique Perben bitten Initiative zu ergreifen und zu fordern, daß die Vereinbarungen zur juristischen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und China respektiert werden sollten."

Hélène Petit, eine französische Klägerin, die selbst von der chinesischen Polizei mißhandelt wurde, da sie Falun Gong praktiziert, kommentierte bezüglich der Bedeutung der Entscheidung der Richterin: "Wenn man in China Falun Gong praktiziert und verfolgt wird, hat man nicht das Recht auf einen Anwalt. Die Partei verbietet, Praktizierende zu verteidigen. Wenn ein Familienmitglied ermordet wurde, kann man nicht einmal eine Klage einreichen. Dies bedeutet vollständige Straflosigkeit für diejenigen, die foltern und diejenigen, die Befehle gegen Falun Gong erlassen. Doch hier in Frankreich funktioniert die Rechtsprechung. Dies ist der Grund, warum ich als französische Staatsbürgerin eine Strafanzeige einreichen will - dafür, was mir in China geschehen ist - gemeinsam mit chinesischen Klägern, die schwer gefoltert wurden - der französische Einwohner Chen Zhumei, der irische Einwohner Zhao Ming und die kanadische Einwohnerin Wang Yuzhi. Dieses internationale Rechtshilfeersuchen, welches von der Richterin nach China geschickt wurde, ist eine Folge der eingereichten Klagen. Dies sendet eine eindeutige Botschaft nach China."

Es wurde eine Frage über das Wesen von Falun Gong gestellt, da Falun Gong von der chinesischen Regierung fälschlicherweise als Kult bezeichnet wird, als Ausrede die Praxis zu verfolgen. Georges-Henri Beauthier, ein anderer berühmter Menschrechtsanwalt, der an dem Fall gegen Pinochet beteiligt war, antwortete, daß er der Anti-Kult-Arbeitsgruppe in Belgien angehört und oft Opfer von Sekten verteidigt. Deshalb würde er niemals in Betracht ziehen, eine Sekte oder einen Kult zu vertreten. Er bestand auf der Tatsache, daß noch keine Organisation eines Landes Falun Gong als einen Kult bezeichnet hat. Die Praxis hat kein Kriterium von Indoktrinierung oder Manipulierung, welche diese Bezeichnung rechtfertigen würde. Hélène Petit fügte hinzu: "Das Wort Kult kann töten. Es ist das Ergebnis des strategischen Willens des chinesischen Regimes, Falun Gong in China und im Ausland zu verteufeln und zu dämonisieren. Diese Strategie wird normalerweise vom chinesischen Regime gegen alle Gruppen verwendet, welches sie als Dissidenten eingestuft haben, von Tibetern bis hin zu den Demokraten."

Falun Gong ist eine chinesische Qigong Praxis und eine Lebensphilosophie. Es wurde in den neunziger Jahren in China bekannt; 1998 gab es schon fast 100 Millionen Praktizierende. 1999 wurde es verboten, weil es "die soziale Ordnung gefährdet" und seitdem gewalttätig verfolgt, woran Amnesty International die Welt regelmäßig durch ihre gut dokumentierten Berichte erinnert. Bis zum heutigen Tag wurden mehrere 1000 Praktizierende in China zu Tode gefoltert und bis zu 100.000 wurden willkürlich in den Zwangsarbeitslagern inhaftiert.


Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200412/21161.html