Die Grausamkeiten im Jiaozhou psychiatrischen Rehabilitationskrankenhaus

Die spezielle Untersuchungskommission für „Die Frage nach Folter und Gefangenschaft” der Menschenrechtsorganisation der Vereinten Nationen (UNHRC), Sir Nigel Rodley und Professor Fan Bowen, verurteilten die weitverbreitete Verfolgung von Falun Gong. In ihrem Jahresbericht wurde die Verfolgung von drei Falun Gong Praktizierenden in der Jiaozhou Psychiatrie wie folgt beschrieben:

Am 25. April 2000 wurde, Xu Yanzhong, ein Bewohner aus dem Dorf Zhaojiayuan, Büro Fuan, in Jiaozhou Provinz Shandong für das Praktizieren von Falun Gong in die Jiaozhou Psychiatrie gebracht. Er wurde gefesselt und für die folgenden zehn Tage zur Drogeneinnahme gezwungen. Es wurde auch erwähnt, dass er sowohl körperliche als auch mentale Misshandlungen erlitt. Die Misshandlung führte dazu, dass sein körperlicher Zustand schwach war. Er konnte seine Augen kaum öffnen und hatte Angstzustände und Depressionen.

Frau Kuang Bencui war eine Angestellte der Schuhfabrik Nr.3 in Qingdao. Am 14. Februar 2000 wurde sie auf dem Weg zum Tiananmen Platz festgenommen und in das Jiaozhou Liaisonbüro in Peking gebracht. Obwohl sie nicht geistig krank war, wurde sie in die Jiaozhou Psychiatrie verschleppt, um dort für ihren Glauben an Falun Gong verfolgt zu werden. In der Psychiatrie musste sie Drogen schlucken und bekam diese auch injiziert. Da sie nicht krank war, weigerte sie sich. Daraufhin hielten zwei Männer ihre Arme fest, kniffen ihre Nase zu und steckten ein Stäbchen zwischen ihre Zähne, um ihr Pillen zu verabreichen. Dreimal am Tag wurde sie einer Tabletteneinnahme unterzogen, wobei die Dosis von einer Tablette auf einmal versechsfacht wurde.

Frau Tan Guihua, eine andere Angestellte aus der Schuhfabrik Nr.3 in Qingdao, wurde am 12. September 1999 Zuhause festgenommen und in die Psychiatrie gebracht. Die Beamten von ihrer Arbeitseinheit und auch die Kommission für Politik und Gesetz führten die Verhaftung durch. Im Krankenhaus wurden ihr Drogen gespritzt. Das führte dazu, dass ihr schwindelig war und sie sich krank fühlte. Ihr Herzschlag stieg drastisch an und sie fiel in Ohnmacht. In der folgenden Zeit wurde sie sieben Mal Elektroschockstherapien unterzogen, obwohl sie nicht geistig krank war. Nach einer erneuten Drogeninjektion, bekam sie ihre Periode nicht mehr. Sie hatte sehr viele Schwierigkeiten sich mit dem Auge auf einen Punkt zu konzentrieren und ihre Reaktionen waren abgestumpft. Ein paar Tage später wurde ihr zusätzlich zu den sonstigen Drogen noch eine andere verabreicht. Danach bekam Frau Tans Körper für die nächsten 20 Tage Zitteranfälle. Bei ihrer Entlassung hatte sie Gedächtnisschwund und Schwierigkeiten beim Sprechen. Ihre Augen waren verdreht und ihre Reaktionen haben sich eindeutig verlangsamt.

Die oben genannten Fakten wurden von der UNHRC dokumentiert, veröffentlicht und auf der Webseite der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen aufgelistet. Doch die Informationen sind dort nicht vollständig. Denn es sind mindestens 40 weitere Falun Gong Praktizierende, die unter ähnlicher Folter in der Jiaozhou Psychiatrie litten.

Seit Jiangs Regime die Verfolgung von Falun Gong 1999 begann, wurde die Jiaozhou Psychiatrie in die „Jiaozhou Psychiatrie für Rehabilition”, laut Befehl des ehemaligen Sekretärs von Jiaozhou, Zhang Yuanfu, und dem Sekretär der Kommission für Politik und Gesetz, Liu Zuojin, umbenannt. Ihre Methoden sind sehr brutal und viele Menschen wurden dort verfolgt. Das Krankenhaus gehört sehr wahrscheinlich, im Vergleich zu anderen ähnlichen Psychiatrien, zu den berüchtigsten Zentren die Falun Gong verfolgen. Die dort gefangenen Falun Gong Praktizierenden werden streng voneinander isoliert. Sie dürfen keine Familienbesuche empfangen und müssen Drogen mit giftigen Substanzen, die das zentrale Nervensystem angreifen, einnehmen bis sie ihre sogenannte „Umerziehung*” erreicht haben. Erst dann wird der stellvertretende Sekretär, der für die Arbeit für Politik und Gesetz verantwortlich ist, und die Kommission für Politik und Gesetz die Entlassung veranlassen. [Anm.: "Umerziehung" ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.]

Doktoren und Krankenschwestern werden oft "weiße Engel" genannt. Was zeigen uns aber die oben geschilderten Fälle der Verfolgung über die Methoden und Absichten dieser Ärzte und Krankenschwestern? Wenn die Politik von Jiaozhou und die Kommission für Gesetz massenweise Falun Gong Praktizierende verhaften und sie gegen ihren Willen in die Psychiatrie schicken, hat sich die Aufgabe der Mediziner geändert. Sowohl die Ärzte als auch die Krankenschwestern im Krankenhaus haben gegen den ärztlichen Eid und gegen die Ethik verstoßen. Sie haben ihr Gewissen verkauft und ihren Status als Mediziner, dass von den Menschen geschätzt wird, gefährdet.