Schwedischer Pratktizierender richtet Schreiben an den französischen Präsidenten, um die Menschenrechte von Falun Gong Praktizierenden aufrechtzuerhalten

An den Präsidenten der Französischen Republik
Jacques Chirac
55, Rue du Faubourg Saint-Honoré
75008 Paris
Frankreich

Göteborg, 2. Februar 2004


Verehrter Präsident,

30 Falun Gong Praktizierende (Anmerkung: Diese Zahl ist nur eine subjektive Schätzung der einzelnen Praktizierenden, sie kann von Artikel zu Artikel variieren. Da die Praktizierenden aus der ganzen Welt angereist kamen, ist es schwer festzustellen, wie viele es nun wirklich waren) wurden zwischen dem 24. und 27. Januar 2004 in Paris unter Arrest gestellt (teilweise sogar gefesselt). Von ihnen verteilten einige Handzettel, um über die Verfolgung Falun Gongs in China zu informieren. Andere beobachteten friedlich den chinesischen Umzug, und wurden aufgrund der Tatsache, dass sie gelbe Schals oder Kleidung mit der Aufschrift „Falun Gong” oder „Falun Dafa” trugen, von der Polizei behandelt, als wären sie Kriminelle. Darunter waren auch solche, die weder Kleidung, Schals, noch Kennzeichen dieser Art an sich hatten. Das Vorgehen der französischen Polizei gegenüber friedfertigen europäischen Staatsbürgern ist nicht nur unfair, es geht gegen Menschenrechte und Demokratie.

Einer meiner Freunde, Marco Hsu aus Dänemark wurde am 24. Januar für vier Stunden unter Beobachtung gestellt. Hier ein Ausschnitt seines Berichts. ”.. gegen 14:00 Uhr forderten drei oder vier Polizisten in Zivil mich auf, meinen gelben Schal mit der Aufschrift „Falun Dafa” abzunehmen...als ich nach den Gründen dafür fragte, gab es die einzige Antwort, dass „Falun Gong heute verboten ist”. Sie unterließen es, mir ihre Identität mitzuteilen und auch jede andere Information, die sie mir enthüllen hätte können. Der leitende Beamte war kurz angebunden und ignorierte hauptsächlich meine Fragen, sprach nur zu seinen Leuten und behandelte mich, als ob ich nicht da wäre. Nach einer Weile und einer weiteren Warnung, meinen Schal abzunehmen, wurde mir mitgeteilt, dass es „jetzt zu spät wäre”, und ich wurde als Konsequenz von vier oder fünf Uniformierten weggebracht, nach denen bereits geschickt worden war.”

Diese Art des Vorgehens oder schlimmer passiert in China täglich, seitdem die Verfolgung im Juli 1999 begann. Doch nun ist es auch in Frankreich passiert, einem demokratischen Land, und das ist sehr, sehr ernst. Das unhöfliche Verhalten der Polizisten, dem andere Falun Gong Praktizierende ebenfalls unterworfen waren, zeigt, dass die französische Polizei durch die chinesische Propaganda über Falun Gong in die Irre geleitet wurde. Diese Propaganda behauptet, wir wären Unruhestifter oder sogar gewalttätig. Doch ist es eine Tatsache, dass während dieser Jahre der Unterdrückung, Falun Gong Praktizierende innerhalb und außerhalb Chinas immer gewaltlose Wege eingeschlagen haben, um die Verfolgung ans Licht zu bringen. Unsere Aufrufe sind unter Polizisten und Behörden weltweit als sehr friedvoll bekannt. Unser Verhalten ist immer im Einklang mit unserer Lehre von Zhen Shan Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht).

Falun Gong ist eine Meditaions- und Übungspraxis auf der Grundlage von Lehren der universellen Prinzipien von Zhen Shan Ren. Aufgrund seiner enormen Popularität in China ächtete der ehemalige Führer Chinas, Jiang Zemin Falun Gong im Juli 1999 - ich nehme an aus Gründen des Neides und aus Verfolgungswahn. Seitdem hat Jiang Zemins Regierung seine Propagandakampagne, die öffentliche Meinung gegen das Praktizieren zu wenden mittels Inhaftierung, Folter und Mord intensiviert. Es wurden Klagen in den Ländern Frankreich, Belgien, USA, Australien usw. gegen Jiang Zemin und andere chinesische Beamte eingereicht. Sie werden der Verbrechen gegen Menschlichkeit, Folter und Völkermord angeklagt. Ich denke, alle Menschen dieser Erde, einschließlich der französischen Regierung, sollten einen klaren Standpunkt in dieser Sache einnehmen. Möchte die französische Regierung verbrecherische Diktatoren unterstützen oder aber Menschen, die gemäß den Prinzipien Zhen Shan Ren leben?

Ein Blick auf die Geschichte: zu Zeiten als andere Gruppen unterdrückt oder sogar ausgerottet wurden, fragten die Menschen: „Warum hat niemand etwas getan?” Heute wissen wir alle, was in China passiert. Wir, die Falun Gong Praktizierenden außerhalb Chinas, versuchen wirklich etwas dafür zu tun, die Verfolgung zu beenden, das Foltern und Töten zu beenden. Wir sollten für unsere Arbeit respektiert und unterstützt werden und wir sollten definitiv nicht wie Kriminelle behandelt werden. Ich hoffe aufrichtig, dass die französische Regierung ihr Bestes tun wird, diese Vorkommnisse zu untersuchen und weitere solche zu verhindern.

Mit Hochachtung

(Ein schwedischer Falun Gong Praktizierender)

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