Deutschland: Appell an französische Botschaft und Konsulate und deutsch-französische Freundschaftsvereine

Am 1. Februar 2004 wurde in Deutschland vom deutschen Falun Gong Informationszentrum an alle großen Medien und Presseorganisationen eine Pressemitteilung herausgegeben. Sie besagte, dass ca. 50 Leute aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Dänemark, Taiwan, Norwegen und Frankreich, die gelbe Kleidung trugen bei den chinesisch- deutschen Neujahrsfeierlichkeiten in Paris verhaftet wurden. Unter ihnen waren 17 Deutsche oder chinesische Bürger, die in Deutschland leben.

Letzte und diese Woche gingen Falun Gong Praktizierende aus Deutschland, die in Paris verhaftet worden waren zu der französischen Botschaft in Berlin und zu den Konsulaten in München, Frankfurt, Saarbrücken, Stuttgart, Hamburg, Hannover und Leipzig. Um Appellbriefe an die französischen Beamten abzugeben und sie zu bitten, diese an die französische Regierung weiterzuleiten.

Wolfgang Blau, ein Berliner, der von der Polizei verhaftet worden war, während er bei der chinesische Frühlingsfest Parade mit seinem Freund zusammen zusah, sagte: „Mein Freund und ich standen auf dem Bürgersteig der Champs Elyssees in einer rieseigen Menschenmenge, welche die Parade beobachteten. Ich hielt in der Hand eine Fahne mit den chinesischen Schriftzeihen Zhen Shan Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht). Als sie meine Fahne sahen, lächelten mir viele Menschen zu. Viele Chinesen schienen sogar freundlicher dreinzuschauen, wenn sie die chinesischen Zeichen auf der Fahne gelesen hatten. Nachdem wir die Parade ca. eine Stunde angesehen hatten, kamen plötzlich fünf Polizisten zu uns und umstellten uns. Ein Polizist nahm mir meine Flagge weg, während ein Anderer meinen Arm packte und mich zur Rue de Berri, einer Straße in der Nähe hinzog. Sein Begleiter Thomas Kalmund, der aus Heidelberg kommt, erfuhr auch dieselbe Behandlung durch die Polizei, weil er einen Falun Gong Button an seiner Jacke trug.

Auf der Polizeistation wurden die Pässe der Praktizierenden untersucht. Obgleich sie die Polizisten oft auf englisch und französisch fragten, warum sie verhaftet wurden, war die einzige Antwort, die sie bekamen: „In einem Treffen an diesem Morgen wurde ein Befehl herausgegeben, dass jeder, der gelbe Kleidung trug oder in Beziehung zu Falun Gong steht inspiziert wird und es ihm nicht gestattet werden soll, sich dieser großen Parade zu nähern.”

Nachdem er nach Berlin zurückkehrte kontaktierte Wolfgang die deutsche Menschenrechtsbeauftragte im Auswärtigen Amt Frau Claudia Roth. Als sie ihn angehört hatte sagte sie: „obwohl die französische Polizei das Recht hat, Fußgänger zu überprüfen, richtet sich dieser Vorfall eindeutig gegen Falun Gong Praktizierende. Es verletzt das Recht der freien Meinungsäußerung und die Glaubensfreiheit.”

Letzten Dienstag ging Wolfgang zur chinesischen Botschaft in Berlin. Er übergab einen Appellbrief an die französische Regierung zusammen mit einem Erlebnisbericht von drei westlichen Praktizierenden geschrieben, die in Paris verhaftet wurden. Er sagte einem Journalisten, dass der Zweck, diese Nachricht an die französische Regierung zu schicken war, dass diese Aktion nicht ein gewöhnlicher Sicherheitsscheck gewesen, sondern dass sie gegen Falun Gong gerichtet war und dass sie tatsächlich eine Unterstützung von Jiang Zemins Verfolgung gegen Falun Gong war. Das Jiang Zemin Regime wollte nicht, dass die Menschen aus China wissen, dass Falun Gong im Ausland existiert, und die Tatsachen über Falun Gong in China erfahren. Er fügte hinzu, dass jedoch trotzdem viele Chinesen Falun Gong in Paris sahen. Er und andere Praktizierende sprachen mit Chinesen an vielen Touristenattraktionen und verteilten chinesische Flyer an sie.

In dem Schlusswort seines Briefes an die Französische Regierung drückte Wolfgang seine Ansichten aus: „Als europäischer Bürger schäme ich mich für Frankreich, welches als demokratische Nation sich dem Druck der chinesischen Regierung gebeugt und die Glaubensfreiheit mit Füssen getreten hat. Ich hoffe, dass die französische Regierung in Zukunft ihre Werte wiedererkennen kann und sich öffentlich entschuldigt.”

Bevor sie nach Paris reiste war Lilly aus München beim französischen Konsulat in München um an die Pariser Behörden zu appellieren, welche sich dem Druck der chinesischen Regierung gebeugt hatten, Falun Gong Praktizierende nicht an der Pariser chinesischen Neujahrsparade teilnehmen zu lassen. Zuerst hatte der französische Beamte, der sie empfing einige Missverständnisse bezüglich Falun Gong. Nach Lillis geduldiger und detaillierter Erklärung wusste der Beamte, dass Falun Gong friedlich ist und verstand das Ausmaß der Verfolgung in China. Er schlug auch warmherzig vor, dass Lilly einen Appellbrief an die französische Botschaft in Berlin schreiben solle, um den Vorfall zu beschreiben, dass Falun Gong von der Teilnahme an der Parade ausgeschlossen wurde.

Nachdem sie von Paris zurückkehrte, traf sich Lilly noch mal mit diesem Beamten und sprach über den Vorfall mit ihm, bei dem 50 Falun Gong Praktizierende unrechtmäßig in Paris verhaftet worden waren. Auf der einen Seite war der Beamte sehr froh, dass Falun Gong zwei sehr erfolgreiche Paraden abgehalten hatte, obgleich die Praktizierenden nicht an den Frühlingsfestfeierlichkeiten teilnehmen konnten, die von der Stadt Paris organisiert waren. Andererseits sagte er, nachdem er erfuhr, dass deutsche Falun Gong Praktizierende verhaftet wurden, dass er den Brief an die relevanten Stellen der französischen Regierung weiterleiten werde.

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