Provinz Jilin: Die Falun Gong Praktizierende Frau Wang Minli erzählt ihre Geschichte als Opfer der Verfolgung

Ich heiße Wang Minli. Ich bin eine 40jährige Falun Gong- Praktizierende aus Jilin, Provinz Jilin. Ich war die Sekretärin des Jugendkomitees der Partei in der Leder und Fellmanufaktur von Jilin. Aber ich war gezwungen, mein Haus zu verlassen und mich zu verstecken, um eine Verhaftung zu vermeiden.

Ich fing am 26. Februar 1996 an, Falun Gong zu praktizieren. Ich habe die Wahrheit über Falun Gong verbreitet, seit die Verfolgung im Juli 1999 begann. Deshalb war ich wiederholt das Opfer brutaler Folterungen durch die Behörden. Die letzte Runde von Verfolgung, die ich erlitt, war sehr viel härter als vorhergegangene.

Um 9 Uhr am 13. Mai 2003 hörte ich plötzlich, wie jemand versuchte, mit einem Schlüssel die Tür zu öffnen, während ich wahrheitsaufklärendem Material über die Verfolgung von Falun Gong druckte. Die einzige Praktizierende der Stadt, die einen Schlüssel zu dem Platz hatte, war vor ein paar Tagen von der Polizei abgeführt worden. So wusste ich sofort, als ich das Geräusch hörte, dass die Polizei unseren Platz umstellt hatte. Ich fing gleich an, aufrichtige Gedanken auszusenden während ich in aller Ruhe die Petitionen der Mitpraktizierenden, Jiang Zemin vor Gericht zu stellen, vernichtete. Ich vernichtete auch, bevor die Polizei hereinkam, Berichte über Folterungen in Arbeitslagern und Haftzentren, sowie Material über Kontakte zwischen Praktizierenden in unserem Bereich.

Die Polizei versuchte fast eine Stunde lang, mit dem Schlüssel hereinzukommen, dann versuchte sie, die Tür aufzubrechen; aber es gelang ihr nicht. Der Vorsitzende des Öffentliche Sicherheitsbüros im Changyi Einkaufszentrumbereichs des Ö.S.B., Du Xingze, rief die Feuerwehrabteilung, sie sollten sofort herbeikommen. Er befahl ihr, die Leiter raufzuklettern, um dann durchs Fenster einzusteigen und sie sollten mit einem Schweißbrenner ein Loch in die Tür brennen. Ich verlor langsam meine Fassung, weil ich mir klarmachte, dass ich fliehen müsse, um meine Mitpraktizierenden zu informieren, dass die Polizei unseren Platz beschädigt hätte. Ich öffnete rasch das Fenster und sprang hinaus. (Dieser Platz befand sich im 6. Stockwerk) Ich kämpfte darum, mich aufzurichten und zu gehen während ich mich an die Wand presste, um mein Gewicht tragen zu können. Trotzdem schnappte mich die Polizei, nachdem ich kaum 10 Schritte gemacht hatte. Ich bemühte mich, laut zu rufen:” Ich bin eine Falun Dafa- Praktizierende! Falun Dafa ist gut! Falun Dafa ist das richtige Fa!” Dann warf mich die Polizei zu Boden, bedeckte mir den Mund und hielten mich mit aller Kraft fest.

Schließlich traf ich Du Xingze. Ich zeigte mit dem Finger auf ihn und sagte:” Es ist auf deine Veranlassung geschehen, dass man mich in solchem Ausmaß verfolgt.” Dann schlugen sie mich, bis ich das Bewusstsein verlor. Als ich zu mir kam, lag ich auf einem Operationstisch in einem Krankenhaus, wo man mich wegen der Verletzungen operierte, die ich von meinem Sturz und von den Prügeln erlitten hatte. Ich versuchte, etwas zu sagen, aber ich hatte meine Stimme verloren. Sobald der Arzt mit seiner Operation fertig war, verhörte Du Xingze mich. „Sag mir, mit wem du Kontakt hattest!” Er legte mir auch eine Namensliste vor und erwartete von mir, dass ich die Praktizierenden, die ich kannte, identifiziere. Der Arzt mischte sich ein:” Ich habe ihre Luftröhre aufgeschnitten, sie ist nicht fähig zu sprechen.” Aber Du Xingze wollte mich nicht in Ruhe lassen. Er gab mir einen Schreibstift und forderte mich auf, die Namen der Praktizierenden, die ich kannte, aufzuschreiben. Der Arzt mischte sich wieder ein:” Sie ist immer noch am Rande des Todes.”


Später wurden die Polizisten in vier Gruppen aufgeteilt, um mich abwechselnd rund um die Uhr im Krankenhaus zu bewachen. Der Arzt sagte zu ihnen, dass ich spezielle medizinische Versorgung für meine Verletzungen benötige. Ich hatte verdrehte Knorpel, Rippenbrüche im Brustkorbbereich und Rücken; drei meiner Rippen waren ausgerenkt und meine linke Schulter war gebrochen. Dazu hatte der Arzt noch meine Luftröhre aufgeschnitten. Einige Polizisten, welche die Wahrheit über Falun Gong kannten, brachten mir einige tägliche Notwendigkeiten , während andere in meinem Krankenzimmer rauchten. Eine Krankenschwester mit dem Spitznamen Xiao Xiu bat sie, auf der Krankenhaus - Station nicht zu rauchen. Sie weigerten sich jedoch, mit dem Rauchen aufzuhören. Sie antworteten nüchtern:” Wir sind hier, um sie zu beobachten, nicht, um sie medizinisch zu versorgen. Es ist nicht unsere Sache, wenn sie stirbt. „Xiao Xiu berichtete ihr Verhalten dem Arzt. Der kam herein und bat sie ernsthaft:” Geht zum Rauchen nach draußen! Dies ist eine Krankenstation, kein Haftzentrum. Wenn ihr in einem Krankenhaus seid, müsst ihr euch nach der Krankenhausordnung richten. Wenn Frau Shi Qing (der Name, den Du Xingze als den meinen angegeben hatte. Ich konnte ihn ja nicht verbessern, da ich nicht sprechen konnte) stirbt, werdet ihr die volle gesetzliche Verantwortung dafür tragen.”

Nach 23 Tagen Krankenhausaufenthalt in Jilin hatte ich immer noch hohes Fieber. Es ist unglaublich, dass unter den gegebenen Umständen das Öffentliche Sicherheitsbüro Jilin den Wagemut und die Herzlosigkeit besaß, von meiner Familie 30 000 Yuan zu erpressen unter dem Vorwand, medizinische Behandlung für Verletzungen, welche die Polizei zu verantworten hatte bezahlen zu müssen. [Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan] Meine Familie war empört über ihre Forderung und verweigerte diese Erpressungsforderung. Die Polizei wurde wütend, weil sie von meiner Familie keinen finanziellen Vorteil haben konnte, deshalb ließen sie ihre Rache an mir aus. Sie ging zu der Leitung des Krankenhauses und verlangte meine Entlassung. Der Arzt, der mich behandelt hatte, protestierte. Er sagte:” Sie hat zu hohes Fieber und benötigt noch eine Nachfolgebehandlung für die Knochenbrüche.” Die Polizei sagte ihm, dass meine Familie sich die medizinische Versorgung nicht leisten könne, sie sollten mich sofort entlassen. Ihr wahrer Beweggrund war Angst: Nach 23 Tagen fing ich wieder an, zu sprechen, darum fürchteten sie, dass ich ihre Verbrechen aufdecken würde und die Wahrheit über Falun Gong und der Verfolgung erzählen könnte. Außerdem warteten sie darauf, mich unter Folterung zu verhören.

Am 4. Juni 2003 gegen 15 Uhr sperrte die Polizei mich in meiner Wohnung ein. Es war nicht gerade ein Hausarrest, denn sie hatten außen an den Fenstern eiserne Sperren angeschweißt und die Tür von außen versperrt. Die Polizei beobachtete mich in Schichten rund um die Uhr. Der Leiter der Polizeistation Dongdatan, Wang Zhongren, befahl seinem Kumpel, mir das Schlafen auf alle mögliche Weise unmöglich zu machen. Das Licht brannte die ganze Nacht, sie stellten den Fernseher laut an, besahen sich Pornos, spielten Karten, machten die Fenster auf, um die Mücken hereinzulassen und derlei Qualen. Sie rauchten außerdem ohne Unterlass in dem Zimmer, obgleich meine Luftröhre noch nicht ganz wieder hergestellt war, deshalb musste ich immerzu husten. Der Zigarettenrauch bereitete mir außerdem Kopfschmerzen und Atemnot. Infolge der polizeilichen Schichten, die mich in meinem Zimmer belästigten, konnte ich kaum schlafen. Nur wenn Offiziere, welche Falun Gong gut kannten Dienst hatten, konnte ich ein wenig Ruhe finden. Zudem gab man mir täglich nur eine halbe Schüssel klaren Haferbrei. Dann drohte mir Wang Zhongren, indem er versuchte, von meiner Familie 30 000 Yuan innerhalb von drei Tagen zu erpressen. Er sagte:” Wenn nicht, dann werde ich in den Zeitungen eine Anzeige aufgeben und Dich als ein Callgirl für 30 000 Yuan anbieten.” Er beschimpfte außerdem Falun Gong und den Lehrer. Einer seiner Kumpel , Zhang Shouyi, verfluchte Falun Gong und bedrohte mich heftig:” Ich könnte dich mit einem Kissen ersticken und sagen, dass du dich selbst umgebracht hast.” Er gab viele solcher Todesdrohungen von sich, damit ich meine Familie zur Zahlung bewegte.

Am 5. Juni 2003 brachte Du Xingze zwei Journalisten mit einem Videoband mit, um Aufnahmen von mir zu machen. Ich wusste, dass, wenn ich das zuließe, alle diese Aufnahmen in großer Auflage herausgebracht würden und in die Programme, die Falun Gong verleumdeten, eingefügt werden würden. Ich erklärte Du Xingze feierlich:” Macht, dass Ihr rauskommt und denkt nicht mal mehr daran!” Ich weigerte mich, in irgendeiner Weise mit ihnen zusammen zu arbeiten,. sodass sie weder Berichte von mir bekamen noch irgendein Foto von meinen Lippen die sich in bestimmten Formen bewegten die sie voraussichtlich als verschiedene Wörter mit ähnlichem Klang interpretieren würden, oder Gesichtsausdrücke, die sie gewissen Schlagzeilen zuordnen würden, welche Falun Gong schlecht machten. Weil ich mich weigerte, mit den Journalisten zusammenzuarbeiten, schnitten sie mir jede Kommunikation mit der Außenwelt ab und obgleich ich von meinen Verletzungen noch nicht genesen war, beendeten sie alle medizinischen Behandlungen.

Du Xingze ließ seine Verbrechen weiter wuchern. Er ließ meine Familie nicht in Ruhe und versuchte wiederholt, meine Familie um Geld für meine medizinische Behandlung zu erpressen; aber sie gaben seinem Zwang nicht nach. Die Polizei wollte nicht aufgeben. Sie nahmen einen Nachschlüssel und öffneten die Wohnung meiner Mutter. Sie stahlen meiner zweitältesten Schwester und deren Tochter IDs, 3000 Yuan in bar und einen VCD- Spieler. Weiterhin, da sie in Gefahr standen, entführt zu werden, blieb beiden, da sie Praktizierende waren, keine andere Wahl, als fortzugehen und sich zu verstecken, um der Verhaftung zu entgehen. Die beiden Kinder meiner Schwester blieben also allein zu Hause und mussten zu Verwandten gehen. So hat die Polizei eine Familie zerrissen. Den Kindern standen ursprünglich monatlich 122 Yuan Armengeld für extreme Armut zu. Weil aber die Polizei dies Armengeld sperrte, konnten die Kinder sich nicht mehr erlauben, zur Schule zu gehen.

Mein 16jähriger Sohn und meine älteste Schwester hatten vier mal gebeten, ob sie mich besuchen könnten. Jedes Mal verweigerte Du Xingze ihre Bitte. Er haute sogar auf den Tisch und bellte sie an : ”Wenn ihr mir kein Geld gebt, könnt ihr vergessen, Eure Mutter noch mal wiederzusehen!” Meine Schwester versuchte, vernünftig mit ihm zu reden, aber er starrte sie an und sagte:” Du hast über mich im clearwisdom.net berichtet. Nun erscheint mein Name auf vielen ausländischen Webseiten. Ich möchte euch alle die Treppen runterstoßen!” Nach dieser Begegnung war mein Sohn in Sorge um mich und aus Angst über Dus Drohungen auch bald davon krank. Später nahm die Polizei meine Mutter und meine Schwester dreimal fest und setzten dann eine Belohnung für ihre Festnahme aus. Sie belästigten außerdem wiederholt meine Schwester bei sich zu Hause.

Wenn es nicht durch des Lehrers gnädigen Schutz und die rettenden Bemühungen meiner Mitpraktizierenden gewesen wäre, würde ich wahrscheinlich zu Tode gequält worden sein. Weil ich standhaft an den Lehrer und an das Fa (Gebot) glaube, gelingt es mir, die Wahrheit über Falun Gong zu erklären, solange ich noch lebe. Mit starken aufrichtigen Gedanken bat ich den Meister, dass er auch weiterhin meine rechten Gedanken stärken möge, damit die Polizisten in meiner Wohnung einschlafen und mich für die Polizisten unsichtbar zu machen, die meine Wohnung unten bewachten. Am 7. Juli 2003 ging ich erfolgreich aus dem Wohnhaus hinaus und entwischte genau unter der Nase der Polizisten. Jetzt habe ich meine Aufgabe wieder aufgenommen, die Wahrheit über Falun Gong und die Verfolgung aufzuklären, um weiterhin Lebewesen zu retten.