Bodenständig bleiben beim Fundamentalen der Kultivierung

Geehrter Meister! Liebe Mitpraktizierende!

Schwer zu glauben, dass es schon über vier Jahre her ist, seitdem ich zum ersten Mal ein 9-Tage-Seminar besuchte und meinen Weg der Kultivierung beschritt. Zurückblickend auf meine eigenen Erfahrungen, Probleme, und Lektionen, die ich während dieser Zeit gelernt habe, kann ich einen roten Faden erkennen, der sich durch alle Angelegenheiten zieht: bei allem, unbeachtet wie kompliziert die Dinge auch zu sein scheinen, ist es wesentlich bei dem Fundamentalen der Kultivierung bodenständig zu bleiben.
Nicht lange, nachdem ich begann mich an verschiedenen Schreibaktivitäten zu beteiligen, traf mich die Wahrheit der Worte des Meisters in dem Artikel „Weitere Erkenntnis” (Essentielles für weitere Fortschritte I)

„Wisst ihr dieses? Nur solange du ein Kultivierender bist, egal in welcher Umgebung, unter welchen Umständen, werde ich jede Trübsal und unerfreuliche Angelegenheit benutzen, um euren Eigensinn zu beseitigen und eure Dämon-Natur ans Licht zu bringen und zu beseitigen. Das gilt auch bei der Arbeit für das Dafa, egal für wie gut und heilig du die Sache hältst. Weil eure Erhöhung am wichtigsten ist.”

Ich wollte, dass alles, was ich machte, perfekt wird. Bei allem, repräsentierten unsere Worte der Welt das Dafa? In einem gewissen Ausmaß war es wirklicher Idealismus, aber jetzt, wenn ich zurückschaue, kann ich sehen, dass meine Haltung nicht ganz aufrichtig war. Es wurde teilweise durch den Eigensinn Ansehen haben zu wollen, geformt. Ich konnte nicht leicht Kritik akzeptieren, so suchte ich nach Perfektion, in der Hoffnung, dass da nichts sein würde, über das andere sich beschweren könnten. Ich tat das Richtige, aber nicht aus dem richtigen Grund. Natürlich begegnen wir genau dem, was wir am meisten befürchten, solche Gesinnungen meinerseits garantierten, dass jemand immer etwas Falsches in meiner Arbeit findet, und wirklich, dies war öfter der Fall.

Jeden Tag müssen wir unser Verständnis auf der Linie vom Standpunkt des Fa halten, wenn wir über jegliche Sachen diskutieren, inbegriffen sind Sprachprobleme, bei der Auswahl bestimmter Subjekte, die wir unseren Lesern präsentieren und vieles mehr. Da ist kein Platz zum Verstecken unserer Fähigkeiten, oder unser Verständnis zu fälschen. Wir kommunizieren meist über E-mail, und ich denke, dass die meisten von uns gerne einiges von den versendeten Schriftstücken wieder zurückgenommen hätten, auch weil keiner die Zeit dafür hat, um formelle Antworten zu jedem aufkommenden Betreff zu schreiben. Unsere spontan geschriebenen E-mails tendieren dazu, alles Unvollkommene an unserer menschlichen Oberfläche aufzuzeigen, und jeder Mangel an Barmherzigkeit, der in unserem Herzen existieren könnte, kann als Höhepunkt herausgestellt und verstärkt werden. Das Ergebnis ist, dass wir oft jemanden verletzen, viele Male ohne es zu wissen. Wenn die Toleranz des Betroffenen an diesem Tag klein ist, bekommen wir dieselbe Schroffheit wieder zurück, einen Tag oder eine Woche später, und wundern uns dann, warum diese Person so gemein zu uns war! Höflichkeit und Feinheit des Ausdrucks sind manchmal Luxus, für den wir keine Zeit zu haben scheinen, aber ich glaube, diese Eigenschaften der Barmherzigkeit sind Voraussetzungen, um gänzlich Wahrhaftigkeit in unseren Beziehungen zu erreichen. Wahrhaftigkeit, der es an Barmherzigkeit mangelt, ist überhaupt keine echte Wahrhaftigkeit; es ist bloß Direktheit. Es hat nicht die Kraft, andere zum Einverständnis zu bewegen, noch sie dazu zu inspirieren Größeres zu erreichen, es ist nichts weiter, als eine wirre Reflektion der Eigenschaft des Universums. Natürlich spreche ich hier von echter Barmherzigkeit, die von der Kultivierung des Herzens kommt, nicht so etwas Unreines, wie das mit vorsichtig gewählten Worten Verdeckte, das gut klingt.

Aber von allen Lektionen, die ich in dieser reichen Kultivierungsumgebung lernen konnte, denke ich, dass die größte und tiefste aus dem einfachen und sehr fundamentalen Prinzip besteht: nach innen zu schauen - jederzeit, keine Entschuldigungen, keine Ausnahmen.

Als ich zum ersten Mal die Wörter „nach innen schauen” hörte, dachte ich, dass ich es verstanden hätte, und ich würde die Notwendigkeit einsehen, so zu handeln.; aber mein Misslingen in vielen Momenten, mich an dieses Prinzip zu halten, bezeugen in sich und von sich, dass es mir an Verständnis und Glaube mangelt. Ich muß gestehen, dass ich leicht dem Glauben erliege, ich hätte etwas schon absolut begriffen, unabhängig davon, wie tief oder seicht mein Verständnis in Wirklichkeit auch sein mag. Deswegen war es nicht schwer für mich, in Selbstzufriedenheit eingehüllt zu werden und diese zwei Worte als gewährt zu betrachten, oder sie mit dem falschen Geist zu gebrauchen. Manchmal dachte ich, dass diese Worte auf etwas hindeuten, was jemand anderes tun sollte, und so bekamen sie die Bedeutung von: „Ich habe Recht, du hast Unrecht!”. Zu anderen Zeiten schien es so, als ob sie vollkommen ihren Sinn verloren hätten, sie wurden nur aus Gewohnheit gesagt. Soviel ist sicher: falls ich „nach innen schaue”, um die Quelle des Problems zu finden, und alles, was ich dann sehe Namen und Gesichter meiner Mitpraktizierenden sind, dann bin ich nicht wirklich dabei, nach innen zu schauen.

Nachdem ich kürzlich durch eine ziemlich schwierige Periode gegangen bin, in der ich mit fast jedem und allem unzufrieden war, erkannte ich, dass die zwei Geistesaktivitäten des Nach-Innen-Schauens und im Außen zu suchen nicht nur von ihrer Natur her gegensätzlich sind. Sie schließen sich zugleich gegenseitig aus und sind Gegenspieler; das heißt, wenn einer fortschreitet, der andere notwendigerweise zurückschreitet. Eine Person kann nur das eine oder das andere zur selben Zeit tun; und je stärker die Fähigkeit von jemandem ist, das eine zu tun, umso schwächer wird sie sein, um das andere zu tun. Ich war sehr schockiert, als ich dies entdeckte. Ich erkannte, dass ich sehr viel Zeit damit verschwendet hatte, mich in negativen Geisteszuständen zu bewegen, in denen ich jeden beschuldigte für die Probleme verantwortlich zu sein, nur ich selbst war es nicht. Ich war aber auf jeden Fall dabei, durch die Verringerung meiner Fähigkeit, eine grundlegende Anforderung an einen Dafa Kultivierenden zu erfüllen, mir selbst zu schaden

Kurz nachdem ich diesen Durchbruch geschafft hatte, tauchte ein anderer Gedanke in meinem Geist auf - dass das Konzept nach innen zu schauen nicht zu trennen ist von einem anderen grundlegenden Prinzip im Falun Dafa, nämlich, dass man immer zuerst an die anderen denken soll. Wenn mein Geist sich beim Urteilen über andere erhebt, besonders wenn ich sie streng beurteile, aber tatsächlich, auch, wenn ich sie als „gut” beurteilte, so war ich definitiv nicht in dem richtigen Zustand, zuerst an sie zu denken. Wenn wir jemanden auf diese Weise beurteilen, haben wir dann nicht zuerst an uns selbst gedacht? So scheint es mir, dass wir dann nicht einmal davon reden können, zuerst an andere zu denken, wenn wir noch nicht durchdringend die Bedeutung des Nach-Innen-Schauens begriffen haben, um unsere Probleme zu lösen.

Schwierigkeiten in der Kultivierung während der Fa-Berichtigung scheinen oft ihre Wurzeln in der persönlichen Kultivierung zu haben. Zum Beispiel gab es viele auf der Minghui-Webseite veröffentlichte Artikel, in denen es Praktizierenden klar wurde, dass ihre Bemühungen bei der Wahrheitserklärung ernsthaft durch den Mangel an Barmherzigkeit erschwert wurden. Im Nachhinein kann ich mich nur über mich selbst wundern. Wenn ich auf die letzten vier Jahre zurückblicke, wie viel kräftiger und effektiver meine eigenen Mühen bei der Wahrheitserklärung hätten sein können, wäre ich noch gefestigter verwurzelt gewesen an dem Grundlegenden der Kultivierung. Weshalb ist Nachsicht scheinbar nicht so schwer, wenn wir darüber im Zhuan Falun lesen, aber so schwer umzusetzen, wenn Umstände im wirklichen Leben sie erfordert? Jeder Konflikt gibt uns eine Gelegenheit, unsere Eigensinne herauszufinden und sie loszulassen. Aber ich meine, dass es unter Dafa-Jüngern ein Verständnis dafür geben sollte: obwohl es bei unserer Zusammenarbeit zu Konflikten kommt, müssen diese Konflikte in einem Feld der Barmherzigkeit stattfinden, wo keine Seite vergisst, nach innen zu schauen und zuerst an den anderen zu denken. In dieser Art Umgebung können Praktizierende Wege finden, um etwas zu sagen, Wahrheiten aufzuzeigen und zu gemeinsamen Verständnissen zu kommen, was anders unmöglich sein würde.

Natürlich können wir die Störungen durch die alten Mächte nicht vergessen oder müssen mit ihren Versuchen rechnen uns zu manipulieren, um ihren Arrangement zu folgen.

Dies betrifft auch das Nach-Innen-Schauen, um Lücken oder Mängel in unseren aufrichtigen Gedanken zu finden, durch welche die Störung hindurchkommen konnte. In der „Fa-Erklärung 2003 im Westen der USA in der Zeit des chinesischen Laternenfestes” sagte der Lehrer:

„Wenn sich die Dafa-Jünger aufrichtig zeigen, so traut sich auch nichts in den noch nicht fertig kultivierten oberflächlichen Teil einzudringen. Auf der einen Seite trauen sich die alten Lebewesen auch nicht, das Fa des alten Kosmos durcheinander zu bringen und auf der anderen Seite habt ihr den Meister und das Fa beschützende Gottheiten. Wenn jedoch bei eurem oberflächlichen Teil der Eigensinn nicht losgelassen wird, dann kann der Meister und die das Fa beschützenden Gottheiten nicht viel machen. Wenn euer aufrichtiger Gedanke stark ist, kann der Meister und die Gottheiten, die das Fa beschützen, alles für euch tun.”

Dies weist wieder einmal auf die Wichtigkeit des täglichen Fa-Lernens hin, weil dies die Quelle unserer aufrichtigen Gedanken ist. Wenn Konflikte oder Missverständnisse auftauchen, würde es hilfreich sein, zusätzlich zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken zu festgelegten Zeiten, sofort aufrichtige Gedanken auszusenden, um jegliche Störungen zu beseitigen, die unsere Urteilskraft trüben könnte und uns Dinge auf eine verworrene Weise sehend machen oder so gar nicht existieren. Zusammenfassend möchte ich meinen aufrichtigen Dank an all diejenigen aussprechen, mit denen ich über die letzten vier Jahre zusammengearbeitet habe. Wir waren nicht stets derselben Meinung und es gab da einige schwierige Zeiten, doch rückblickend hat mein Bedauern mit dem Erkennen meiner eigenen Probleme und Unzulänglichkeiten zu tun. Es war wirklich eine Ehre und ein Privileg, mit euch gemeinsam zu dienen in dieser großartigen und glorreichen Zeit der Fa-Berichtigung. Und am meisten möchte ich meinen Dank an den Meister ausdrücken, der uns diese Gelegenheit gegeben hat, zusammen zu lernen, zu leben und im Fa voranzuschreiten. Vielen Dank Meister.

Dies sind einige meiner Verständnisse zu diesem Zeitpunkt. Bitte zeigt jegliches Unrichtige auf.