Jiutai Arbeitslager: Falun Gong Praktizierende werden mit selbst angefertigten Bohrern gefoltert klaffende Wunden und sichtbare Knochen sind die Folge (Provinz Jilin)

Im April 2002 besuchte der stellvertretende Sekretär des Parteikomitees der Provinz Jilin, Wang Guofa, das Yinmahe Arbeitslager in Jiutai. Um diese Zeit herum wurden Falun Gong Praktizierende im Arbeitslager groß angelegten Folterungen unterzogen.

Am 5. April 2002 wurde ich in ein Zimmer gebracht, das speziell für die Folterung von Falun Gong Praktizierenden in Abteilung Nr. 1 verwendet wurde. In dem Zimmer habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie ein Praktizierender an seinen Gliedmaßen an die vier Ecken eines Bettes gefesselt worden war. Nur ein Stück Holz hielt seinen Hals hoch. Es sah so aus, als wäre er dort schon eine lange Zeit angebunden gewesen. Die Polizisten gaben ihm immer wieder Elektroschocks. Nachdem ich in das Zimmer hineingebracht worden war, hatten mich die Polizisten mehrmals verprügelt und dann einige Helfer gerufen, die mir dann meine Kleidung ausgezogen haben. Nackt wurde ich auf den Boden gedrückt. Eine Person hielt meine Füße fest, während jemand anderes meine Arme zur Seite ausstreckte. Sie stopften mir ein dreckiges Handtuch in den Mund und begannen, mir mit einem selbst angefertigten Bohrer in die Achselhöhlen und Kniekehlen zu bohren. Dieser Bohrer bestand aus einer harten Plastikröhre mit vier Einschnitten am Ende. Über zehn Minuten lang bohrten sie diese Plastikröhre in mich hinein, während ich vor Schmerzen schrie. Als der Polizist (sein Name könnte Tang Bo gewesen sein) müde wurde, rief er jemand anderen zu sich her, der ihm beim Bohren behilflich sein sollte. Dieser Helfer dachte, dass ich bereits tot sei. Ich hörte ihn sagen, dass er durch das Loch, das sie unter meinem Arm gebohrt hatten, den weißen Knochen sehen konnte. Diese Körperstelle hatte sich schnell entzündet und wurde zu einer klaffenden, eiternden Wunde mit verrottendem Fleisch, das entsetzlich stank.

Später begannen sie, in den anderen Praktizierenden im Zimmer hineinzubohren. Ich glaube, sein Name ist Huang Yaodong. Zweimal wurde er so gefoltert und sie bohrten vier Löcher in seinen Körper. Eines dieser Löcher unter seinem Arm verfaulte, bis es schließlich faustgroß war. Erst nach mehreren Monaten war diese Wunde verheilt. Das Jiutai Krankenhaus wollte ihn zur Behandlung einweisen, doch die Behörden des Arbeitslagers ließen ihn zurückbringen, mit der Ausrede, dass es kein Geld gab, um die Behandlung zu bezahlen.

Ich hörte, dass die Praktizierenden Wu Dexiu und Liu Qinghua hier in Jiutai auch mit diesem Bohrer gefoltert wurden. Außerdem schmierte die Polizei Zahnpasta in Liu Qinghuas Augen.