20. Februar 2004

Die Reporter ohne Grenzen haben verurteilt, dass fünf Anhängern der Falun Gong Bewegung am 19. Februar Gefängnisstrafen von fünf bis vierzehn Jahren verhängt wurden.

Sie erschienen am 19. Februar vor dem Gericht Nr. 1 im Westen Chongqings. Sie waren angeklagt, weil sie auf einer Webseite über die schlechte Behandlung eines Studenten im Gefängnis informiert hatten.

Die Organisation für internationale Pressefreiheit forderte außerdem die Freilassung aller 22 Falun Gong Anhänger, die derzeit wegen der Veröffentlichung von Informationen im Internet inhaftiert sind.

„Die Verfolgung der Anhänger dieser spirituellen Bewegung ist völlig ungerecht”, sagten sie. „Die fünf Internetnutzer wurden verurteilt, weil sie im Internet Informationen veröffentlicht haben, die den Menschenrechtsorganisationen sehr genau bekannt sind, es geht nämlich darum, dass die Anhänger von Falun Gong im Gefängnis systematisch gefoltert werden.”

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Lu Zengqi, der beschuldigt ist, das belastende Dokument geschrieben zu haben, und Yan Qiuyan, der ihm geholfen haben soll, den Artikel zu veröffentlichen, wurden beide zu jeweils 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Li Jian, der den Artikel auf eine Webseite, die von der Bewegung betrieben wird, gestellt haben soll, wurde zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Chen Shumin, der Chef der Firma, in der Lu Zengqi arbeitet, wurde zu 12 Jahren verurteilt. Yin Yan wurde zu fünf Jahren verurteilt, aber es lagen keine Beweise vor, welche Rolle er dabei gespielt hat.

Außer den fünf Menschen, die am 19. Februar 2004 verurteilt wurden, befinden zurzeit 17 Anhänger der Falun Gong Bewegung im Gefängnis, weil sie das Internet benutzt haben.

Sieben Internetdissidenten namens Jiang Yuxia, Li Chunyan, Li Yanfang, Lin Yang, Ma Yan, Huang Kui und Zhang Yuhui wurden verhaftet, weil sie Informationen ins Internet gestellt haben.

Ein Internetdissident, Zhang Haitao, ist im Gefängnis, weil er eine Webseite über Falun Gong erstellt hat.

Neun Internetnutzer, Meng Jun, Dong Yanhong, Liu Wenyu, Wang Xin, Wang Xuefei, Wang Zhenyong, Yao Yue, Zhang Ji und Quan Huicheng wurden angeklagt, einfach nur weil sie Informationen über die Bewegung und die Unterdrückung ihrer Anhänger heruntergeladen und verbreitet haben.

Die Reporter ohne Grenzen haben sich bereits in ihrem Report „Das Internet unter Überwachung” der Unterdrückung von Falun Gong Anhänger gewidmet. In diesem Report wird darüber berichtet, dass die chinesischen Behörden den Zugang zu allen Seiten blockiert, die sich auf die Bewegung beziehen und Diskussionen über dieses Thema in Internet Diskussionsforen verboten hat.