Russland: Vizegeneralkonsul der Chinesischen Botschaft in Russland zwingt einen russischen Einwohner, seinen Glauben zu verleugnen, indem er dessen Verwandte in China als Geisel nimmt

Am 12. Februar 2004 hat der Falun Gong Praktizierende, Li Dan und Einwohner der Stadt Irkutsk in Russland die Nachricht erhalten, dass seine 41-jährige Schwester Li Xia, ebenfalls eine Praktizierende, von zu Hause in der Stadt Shenyang entführt wurde. Mehr als 10 Sicherheitsbeamte sind in die Entführung von Li Xia verwickelt, die nun in der Strafanstalt in Shenyang eingesperrt ist.

Im Oktober 2003 kam He Guoan, der Vizegeneralkonsul der Chinesischen Botschaft in Habarovsk nach Irkutsk und lud Li Dan zu einer Unterredung ein. Li Dan lebt seit mehr als 10 Jahren in Russland; seine Frau und drei Kinder sind russische Staatsbürger. Der Vizegeneralkonsul fragte ihn im Detail nach seinen Verwandten in China aus, ebenso wie über seine Lebenssituation und Arbeit in Russland. Alle Antworten von Li Dan wurden vom Personal der Chinesischen Botschaft aufgezeichnet. In dem Gespräch drohte He Guoan, dass seine Verwandten in China in eine gefährliche Situation geraten könnten, falls er weiterhin Falun Gong übe. Im Falle, dass er selbst nach China zurückkehrte, hätte es ebenfalls eine unliebsame Folge.

Weitere Falun Gong Praktizierende in Irkutsk begeleiteten Li Dan bei seinem Besuch des Vizegeneralkonsuls. Die Praktizierenden erzählten dem Vizekonsul von den Einzelheiten und dem Ausmaß der brutalen Verfolgung von Falun Gong, jedoch behauptete dieser, dass er nichts von der Verfolgung wüsste. Außerdem berichteten sie He Guoan davon, dass der frühere Staatspräsident Jiang Zemin (der Hauptinitiator der Verfolgung) und seine Gefolgsleute bereits in vielen Ländern der Welt wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschheit und Folterverbrechen angeklagt wurden, in der Hoffnung, dass He Guoan sich von den Verbrechen distanzieren würde. Sie rieten ihm die Informationen durchzulesen, die sie mitgebracht hatten, jedoch ignorierte er ihre Empfehlungen.

Li Dan wurde zuvor bereits drei Mal in China für das Praktizieren von Falun Gong festgenommen. Im Jahre 1999 wurde er von der Grenzpolizei festgenommen, weil er ein Falun Gong Buch mit sich führte und sich weigerte es abzugeben. Im Jahre 2001 reiste Li Dan nach China, um seine Verwandten in Shenyang zu besuchen. Er wurde rechtswidrig auf der Straße von örtlichen Sicherheitsbeamten entführt und sieben Tage lang eingesperrt. Bei seiner Entlassung behielten die Polizisten seinen Pass ein. Im Januar 2001 wurde er von der Polizei mit einem Trick zur Polizeiwache gelockt. Es hieß, er könne seinen Pass abholen, tatsächlich wurde er einfach grundlos verhaftet und in das Zwangsarbeitslager in Shenyang gesperrt. Während der Inhaftierung durchlitt er Zwangsernährungen, die als besonders schmerzhafte Folter eingesetzt werden und Gehirnwäsche.

Die russischen Falun Gong Praktizierenden rufen die Internationale Gesellschaft auf, Li Xia freizulassen.