Fernsehprogramme sollten die Wahrheit sagen

Im kalten Winter 2003 wurde Liu Chengjun zu Tode gefoltert. Am 5. März 2002 drang er mit verschiedenen anderen Praktizierenden erfolgreich in das Kabelfernsehprogramm von Changchun ein und sendete gute 40 Minuten lang eine Sendung über die Lage von Falun Gong. Dieser Vorfall erweckte die Aufmerksamkeit der ganzen Welt. Am 24. März 2002 wurde Liu Chengjun von der Polizei festgenommen, in Handschellen gelegt und angeschossen. Von dem Tage an waren viele Menschen besorgt um seine Sicherheit. Während der letzten 20 Monate hatte ich mehr als einmal gehört, dass er während seiner Gefangenschaft zu Tode gefoltert worden sei. Diesmal erhielten wir die Nachricht, dass Liu Chengjun zu Tode gefoltert worden ist. Ich bin so traurig und aufgewühlt, als wenn ein naher Freund zu Tode gefoltert worden wäre.

Die Lage von Liu Chengjun machte mich sehr besorgt um einen anderen Praktizierenden, den US-Bürger Dr. Charles Li. Am 22. Januar 2003 wurde Dr. Li auf seiner Reise zu einem Besuch seiner Familie in China - kaum war er aus dem Flugzeug gestiegen - festgenommen und beschuldigt, "Das Eindringen in ein Fernsehsystem vorbereitet zu haben". Am 2. März wurde er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und im Gefängnis von Nanjing eingesperrt, wo er Gehirnwäsche und Folterungen erleidet. Seine Verlobte, Foo Yeong-ching, erzählte Anfang Dezember Berichterstattern, dass Dr. Li rund um die Uhr von einem Wärter, einem Polizisten und sechs Gefängnisinsassen beobachtet würde, damit er seinen Glauben aufgäbe. Sie beobachten rund um die Uhr, sei es bei den Mahlzeiten, auf der Toilette oder im Schlaf. Sie zwangen ihn Materialien zu lesen, die Falun Gong verleumden, und wenn er sich weigert, wird er unentwegt sowohl mit Worten als auch körperlich angegriffen.

Charles Li wurde ins Gefängnis geworfen, einfach weil er "ein Eindringen in das Fernsehsystem vorbereitet habe." Auch, wenn es ihm wirklich gelungen wäre, das zu tun, wäre es eine gute Tat gewesen und er sollte dafür bewundert, statt bestraft werden. Jiangs Regime behauptete, dass Charles Li "eine Fernseheinrichtung sabotiert habe". In Wirklichkeit ist es das Jiang Regime, das die Fernsehmedien sabotiert.

Die chinesischen Fernseheinrichtungen werden durch selbstverdientes Geld des chinesischen Volkes unterhalten und unterstützt, darum sollten sie für dieses Volk sprechen. Gleichzeitig sollten die Medien die Rolle des Aufsehers über die Regierungsbeamten einnehmen. Aber tatsächlich sind die chinesischen Medien, vor allem das Fernsehen, vollkommen vom Diktator Jiang kontrolliert. Vor allem in seiner Machthaberzeit verkaufte Jiang seine "drei stellvertretenden Theorien" an die Hauptsendezeit des Fernsehens und machte die Nachrichtensendung zu seiner eigenen Persönlichkeits-Show. Inzwischen machte auch die Fernsehstation jede Anstrengung, um Falun Gong schlecht zu machen, indem sie erdachte Geschichten sendet, um die Menschen irrezuführen. Ist das nicht Missbrauch der Fernsehmedien? Unterstützen die Chinesen das Fernsehen nur, um irregeführt zu werden? Wenn die Fernsehmedien nur für den Diktator Nachrichten heranschafft und seine öffentliche Aufgabe vernachlässigt, dann wird es unweigerlich zu einem Werkzeug zum Lügen verbreiten und zur Übertreibung seiner sogenannten "politischen Leistungen."

Die kürzliche Lage der chinesischen Medien betreffend der wahren Lage von SARS ist ein gutes Beispiel für diese Angelegenheit. Während des 16. Parteikongresses verschwiegen die Medien absichtlich die ernste Lage der SARS- Epidemie, um statt dessen Jiangs politische Ziele zu übertragen. Als Folge der Verheimlichung verbreitete sich SARS über das ganze Land und sogar ins Ausland. Im März, während SARS schon in breitem Maße verbreitet wurde, behaupteten die Fernsehsender noch, dass die Lage unter Kontrolle sei. Diese Entstellung von Nachrichten hatte zur Folge, dass die Chinesen umso mehr zu leiden hatten. Fernsehstationen sollten vor allen Dingen die Wahrheit verbreiten. Das würde das Wohlergehen und die Interessen aller Menschen fördern. Darum ist es in zivilisierten Ländern wie den USA verboten, dass die Regierung Fernsehsender besitzt. Sie kann sich auch mit keinem Mittel über das Recht der Medien, die Wahrheit zu verbreiten, hinwegsetzen. Im Gegenteil beobachten die Medien die Regierungsbeamten genau, sodass diese sehr sorgsam auf ihr Verhalten achten müssen.

Was Liu Chengjun getan hat und was Charles Li vorhatte zu tun, war das Fernsehen zum Aussprechen der Wahrheit zu veranlassen. Das ist nicht Fernseheinrichtungen beschädigen sondern eher den Medien helfen ihre Pflicht zu erfüllen, indem sie die Wahrheit verbreiten.
Solche Taten unterstützen die Aufgabe des Fernsehens. Andererseits hat der Diktator die Medien benutzt, um Lügen zu verbreiten. Das ist wirkliche Beeinträchtigung der Medien und das ist ein Verbrechen.

Bis jetzt haben die chinesischen Medien noch nicht die Gelegenheit wahrgenommen, die Wahrheit zu sagen. Aber wenn endlich der Tag kommt, an dem es ihnen gelingt, aus der Kontrolle des Regimes zu entfliehen und die Wahrheit zu sagen, dann sollten sie ein Denkmal für die Praktizierenden in Jilin aufstellen mit der Inschrift "Während der Zeit, in der das Fernsehen mit politischen Lügen erfüllt war, sorgten sie dafür, dass das Fernsehen die Wahrheit sagte. Dafür opferten sie ihr Leben."

Die journalistische Gemeinschaft, von der man erwartet, dass sie die Wahrheit verbreitet, sollte auf immer der mutigen Tat dieser Praktizierenden gedenken und sie preisen. Mut, Rechtschaffenheit und Verpflichtung sind die wahre Hoffnung für die Medien.