Zeugenaussage: Bericht von einer englischen Praktizierenden über Jiang Zemins Ausweitung der Verfolgung von Falun Gong nach Frankreich Zeugenaussagenbericht von einem Opfer der ungesetzlichen Festnahme von Falun Gong Praktizierenden während der chin

Am Mittag des 24. Januar 2004 ging ich mit einigen Falun Gong Praktizierenden zusammen zum L´Arche de Triomph, um uns das berühmte Tor anzuschauen. Um 12 Uhr 30, als ich gerade für einen anderen Praktizierenden, Hong Mun Lee ein Foto machen wollte, kam plötzlich eine Gruppe Polizisten und umzingelte ihn. Nach einer Leibesvisite die erfolglos war, da der Praktizierende nichts Gefährliches mit sich führte, wurden seine Hände gewaltsam mit Plastikschnüren auf den Rücken gefesselt. Ich war von diesem unerwarteten Zwischenfall schockiert und fragte den Polizisten: „What`s happening? We haven`t done anything wrong” (Was geschieht hier? Wir haben nichts falsches getan). Daraufhin fesselten die Polizisten meine Hände ebenfalls auf den Rücken. Als die Polizisten uns schubsten und fesselten, hörte ich sie ins Funkgerät mehrmals „Falun Dafa” sagen. Dann wurden wir zur Polizei im 17. Bezirk gebracht. Als der Polizeiwagen das Polizeiamt erreicht hatte, streckte ein Zivilpolizist seinen Kopf in den Polizeiwagen und guckte uns an. Er lächelte und schien Falun Gong gut zu kennen: „Auhaha, Falun Dafa”. Ich dachte noch, „Oh das ist aber gut. Wir können freigelassen werden.” Es war aber nicht so, wie ich gedacht hatte. Wir vier Praktizierende einschließlich zweier junger weiblicher Praktizierender wurden zusammen länger als drei Stunden mit Handschellen an eine Bank gefesselt. Als es ca.16 Uhr war, sprach uns erst ein Zivilpolizist an, der ein Büro im oberen Geschoss hatte. Da gerade chinesisches Frühlingsfest und in Paris das Chinesische Neujahr gefeiert wurde, sagten zwei Polizistinnen zu mir „wünsche dir viel Reichtum”, als ich in die Polizeibehörde eintrat. Ich sagte, „Ich bin euer Gast. Ihr behandelt mich aber so, lasst mich sofort frei.”

Zuerst verhörte mich ein Polizist und machte sich Notizen. Er sagte, der Grund unserer Verhaftung sei, dass dort keine Flugblätter verteilt werden dürften. Als ich fragte, warum wir verhaftet wurden, obwohl wir keine Flugblätter verteilt hatten, sagte er, weil ihr gelbe Schals getragen habt. Es gibt Leute mit gelbem Schal, die Flugblätter verteilen. Daraufhin fragte ich ihn, warum ich verhaftet wurde, obwohl ich gar keinen Schal trug, sagte er, weil wir zusammen gestanden hätten. In der Hektik wäre ein kleines Missverständnis normal. Er ließ mich keine weiteren Fragen mehr stellen und sagte, dass die Entscheidung von oben getroffen worden wäre. Er sagte, er würde uns vollständig verstehen und wäre auch der Meinung, dass wir friedlich und harmlos sind. Als ich fragte, ob die Verleumdung von China wir wären Terroristen zu dieser Entscheidung geführt hätte, sagte er, es gäbe möglicherweise Zivilpolizisten, die der Polizei Hinweise für die Verhaftungen gäben.

Wegen der sprachlichen Schwierigkeiten wechselten die Beamten, nun verhörte mich eine Polizistin. Die Polizistin hatte viel Mitleid mit uns, als ich sagte, dass Falun Gong Praktizierende noch am Tag vor der Verhaftung auf der Straße eine Parade für die Bürger von Paris veranstaltet hatten mit chinesischen Tänzen, einer Trommeldarbietung und anderen Programmen, jetzt und hier aber unbegründet in Handschellen gelegt wären. Solches könne nur in einem diktatorischen Land wie China geschehen. Dass es in Frankreich, welches ein demokratisches Land ist und die Menschenrechte respektiert, geschehen ist, ist wirklich schmerzhaft für Frankreich. Die Polizistin war den Tränen nahe. Sie sagte, dass dies ein Ergebnis der politischen und wirtschaftlichen Interessen wäre. Gegen 17 Uhr ließ die Polizistin mich und zwei andere weibliche Praktizierende, für die sie auch zuständig war, früher als andere verhaftete Praktizierende frei.


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