Epoch Times: Bürgerin der USA wurde in China verhaftet, verhört und bedroht

Der Beamte der Nationalen Sicherheit gab Lee Jun Ivie eine Warnung mit auf die Heimreise in die USA: „Sprechen Sie mit niemandem über diese Angelegenheit!”

Die Drohung des Agenten war ein Versuch, die illegale Festnahme und das Verhör einer US Bürgerin geheim zu halten.

Ms. Ivies letzte Reise war mehr als nur ein Urlaub: „Mein Vater ist sehr krank, er leidet an der Alzheimer Krankheit und hat Lungenkrebs” so Ms. Ivie zur Epoch Times. „Ich fühlte, dass es wichtig war, nach China zu reisen, um ihn jetzt zu sehen.”

Am 24. Januar feierte Ms. Ivie ihren 41. Geburtstag im Haus ihrer Eltern, im Süden Pekings. Ungefähr um 9.30 Uhr wurde das Treffen durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. „Es waren zwei örtliche Polizeibeamte, die meinen Ausweis sehen wollten”, sagte Ms. Ivie. „Ein Offizier wollte meinen Ausweis mitnehmen, um ihn zu kopieren. Ich dachte, es ist keine sehr gute Idee, ihn so einfach meinen amerikanischen Ausweis mitnehmen zu lassen”.

Ihr Bruder bot sich an, mit zur Polizeistation zu gehen, um die Kopie zu machen. Obwohl die Station nur fünf Minuten entfernt war, kehrte ihr Bruder erst nach einer Stunde zurück. Er sagte: Dort haben sechs oder sieben Polizeibeamte und Beamte der Nationalen Sicherheit auf mich gewartet. Einer der Beamten wollte meinen Ausweis behalten.” Nach dieser Begegnung mit Beamten der Kommunistischen Regierung wuchs ihr Unbehagen. Ms. Ivie rief bei der amerikanischen Botschaft an, und hinterließ dort eine Nachricht.

Ungefähr um 15 Uhr verließ Ms. Ivie das Haus ihrer Eltern, um einen älteren Bruder zu besuchen der für sie eine Geburtstagsfeier organisiert hatte. Sie war mit ihrer Schwester unterwegs, als sie bemerkte, dass sie von einem schwarzen Sedan verfolgt wurden. In diesem Augenblick klingelte ihr Handy. „Es war der amerikanische Konsul Greg Marcus, der mich zurückrief. Ich sagte ihm, dass uns ein schwarzes Auto verfolgt. Noch bevor ich das Gespräch mit Mr. Greg beendet hatte, waren wir von drei schwarzen Fahrzeugen umringt. Plötzlich war die ganze Strasse voller Menschen. Einige Männer drangen in ihr Auto ein und drängten ihre Schwester und den Ehemann aus dem Fahrzeug. Während sie noch telefonierte, riss ihr ein anderer Mann das Handy aus der Hand. Er entnahm die Batterien und steckte alles in seine Tasche. Zwei weitere Männer stiegen hinten ins Auto und nahmen sie zwischen sich. „Ich sagte, dass ich mein Handy wiederhaben will. Ich sagte, dass ich eben mit der amerikanischen Botschaft gesprochen hätte. Es schien ihnen nichts auszumachen. Ich fragte auch, wer sie seien, doch keiner antwortete mir. Dann fragte ich, wo wir hinfahren. Man sagte mir: „Sie werden sehen.”

„Der Fahrzeugkonvoi bewegte sich in hohem Tempo, alle Ampelsignale missachtend, zum Daxing Hotel”, berichtete sie. „Dort warteten mindestens 20 Beamte zu beiden Seiten der Tür auf unsere Ankunft. Sie brachten mich ins Zimmer 718 und befahlen mir, mich auf einen Stuhl zu setzen. Es waren 4 oder 5 Beamte in diesem Raum. Ein Mann, der sich als Mr. Liu vorstellte, eröffnete das Gespräch, indem er sagte: ,Ich repräsentiere unser Land, wenn ich hier mit ihnen rede; es ist zu ihrem eigenen Besten, für ihre Familie und für ihr Land'. Ich entgegnete, dass ich nicht verstehe, was er meine. Er fragte mich dann, ob ich wisse, warum ich hierher gebracht worden sei.” Dann zählte sie Liu alles auf, was sich seit dem Morgen ereignet hatte. Auch den Besuch der Polizei in ihrem Elternhaus. Plötzlich veränderte sich das Verhör und Mr. Lius Ton wurde bedrohlich. Er sagte: „Wir beobachten sie schon seit geraumer Zeit in den USA, und wir wissen über alles, was sie tun, Bescheid. Ich entgegnete, dass ich Amerikanerin sei, und er kein Recht dazu habe, mich in meinem Heimatland auszuspionieren. Weiter fragte ich ihn: ,Wenn sie alles wissen, warum sagen sie mir dann nicht was ich getan habe.' Da sagte Mr. Liu: ,Haben sie jemals Falun Gong betreffendes Material nach China geschickt?'”

Falun Gong ist eine spirituelle Praxis die in den frühen 90er Jahren in China verbreitet wurde. Auf Chinesisch nennt man es „Xiulian”, das heißt „Kultivierung”. In der langen chinesischen Geschichte waren Kultivierungspraktiken immer bekannt, sie waren auch in das traditionelle chinesische Denken verwoben. Viele von diesen Praktiken verschwanden während der kommunistischen Kulturrevolution. Zu Beginn, als Falun Gong verbreitet wurde, erkannte die chinesische Regierung schnell den positiven Effekt für Gesundheit und Charakter, weswegen die Verbreitung von der Regierung unterstützt wurde. Doch alarmiert durch die wachsende Anzahl von Falun Gong Praktizierenden begann der Diktator Jiang Zemin im Juli 1999 eine unnachgiebige Kampagne zur Verfolgung von Praktizierenden. Die unterstützende Haltung wurde in das komplette Gegenteil verkehrt, die Regierung ächtete die Praktik, und entrechtete die Praktizierenden. Dann wurde Chinas Propagandamaschine eingesetzt. Falun Gong wurde der Welt gegenüber als bedrohlicher „Kult” dargestellt, um dadurch die eigenen Aktionen zu rechtfertigen. Mehr als 4 Jahre später, kommt die Wahrheit über diese Praktik immer mehr zum Vorschein, und Chinas Verfolgung von Falun Gong wird auf der ganzen Welt verurteilt.

Ms. Ivie praktiziert Falun Gong in den USA seit 1997.

„Ich sagte zu Mr. Liu, dass ich Material an Freunde in China geschickt hatte, die die Regierungssicht von Falun Gong in Frage gestellt hatten. Alles, was sie zu sehen und hören bekommen, sind staatlich gelenkte Medien. Es gibt Geschichten über Menschen, die sich auf dem Tiananmen Platz selbst angezündet haben, oder von geistig verwirrten Menschen, die andere getötet haben. Ich sagte ihm, dass das Erfindungen seien; dass eine große Anzahl von Menschen in über 50 Ländern Falun Gong praktiziert, auch westliche Menschen und Amerikaner - warum taucht hier kein solches Verhalten auf?”

Ms. Ivie stellte fest, dass sie gleich nach ihrer Landung in China beobachtet worden war. „Er fragte nach dem Inhalt meiner Plastiktasche, die ich im Flughafen bei mir getragen hatte. Ich entgegnete, dass es Dinge gewesen seien, die ich auf dem Flughafen in Japan gekauft hatte.” Mit diesen Antworten waren die Agenten nicht zufrieden.

„Sie wollten eine Leibesvisitation machen und meine Tasche durchsuchen. Sie bedrohten mich weiter, indem sie sagten, sie werden das Haus meiner Eltern durchsuchen. Ich wollte nicht, dass sie meinen Geldbeutel ohne Genehmigung öffnen.” Ein Agent verließ den Raum, um gleich darauf mit einem Dokument, auf dem „Durchsuchungsbefehl” stand, zurückzukehren. Sie verlangten ihre Unterschrift, die sie verweigerte. Ein Agent nahm ihr den Geldbeutel ab und durchsuchte ihn trotzdem.

Bei der weiteren Durchsuchung entdeckten sie eine Digitalkamera. Sie betrachteten die Bilder, und löschten diejenigen, bei denen sie das Gefühl hatten, sie „haben mit Falun Gong zu tun.” Als nächstes entdeckten sie ihren MP3 Player, auf dem außer ihrer Lieblingsmusik und Gedichten, die Lektionen von Falun Gong gespeichert sind. „Sie schrien mich an, ,das ist gegen chinesisches Recht!'” Dann wollten sie ihr Labtop haben. Nachdem Ms. Ivie sich geweigert hatte, ihnen das Passwort zu nennen, bemühten sie sich mit Tricks, in das System zu kommen. „Sie versuchten, mein Passwort im Verhör herauszubekommen.”

Ms. Ivie war nicht die einzige ihrer Familie, die verhört wurde. Sie erfuhr, dass weitere Familienangehörige festgehalten wurden. Meine Schwester und ihr Mann wurden am selben Tag ebenfalls von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr verhört. Sie sind keine Falun Gong Praktizierenden. Das Auto meines Schwagers wurde durchsucht. Als meine Schwester zur Toilette musste, wurde sie von einer weiblichen Agentin begleitet, was ihr sehr unangenehm war.”

Ungefähr um 19.30 Uhr wurden einige ihrer Familienmitglieder entlassen. Doch für andere ging es um diese Zeit erst los. „Sie nahmen meinen jüngeren Bruder für weitere Verhöre fest. Die dauerten von 19.30 Uhr bis um 2 Uhr am Morgen. Für meine Familie war das ziemlich erschreckend.”

Ms. Ivies Tortur ging weiter. „Mr. Liu versuchte mich dazu zu bringen, eine Garantieerklärung zu schreiben, in der ich ausdrücken sollte, dass ich erstens zukünftig in den USA darauf achte was ich tue - anderenfalls könne mir oder meiner Familie Schaden entstehen, und zweitens wollte er, dass ich erkläre, in China nicht in Falun Gong Aktivitäten verwickelt zu sein. Drittens wollte Liu, dass er immer von mir informiert wird, wenn ich nach China zurückkehre. Ich sagte ihm, dass ich diese Garantie nicht unterzeichnen werde. Was eine Amerikanerin in Amerika tut; braucht für die chinesische Regierung nicht von Interesse zu sein.”

Sie wiederholte die Gründe ihrer Chinareise. „Ich sagte, der einzige Grund für meine Reise sei der Besuch bei meiner Familie. Ich habe kein chinesisches Gesetz gebrochen. Ich sagte zu Liu, dass ich keine Veranlassung sehe, mit ihm Kontakt aufzunehmen, da er sich bislang noch nicht einmal ausgewiesen hatte. Ich wisse nicht, wen er vertritt.”

Als das Verhör bis in die Nacht fortgesetzt wurde, änderten die anonymen Agenten ihre Taktik. „Während der ganzen Zeit waren 4 oder 5 Agenten im Raum. Ab und zu kam ein anderer ins Zimmer, um Druck auf mich auszuüben, indem er sagte, sie würden mich zu einem anderen Ort bringen und das Verhör so lange ausdehnen bis es ein Ergebnis zeigt, oder ich die Garantie unterschrieben hätte.” Da Ms. Ivie unerschütterlich blieb, versuchten sie es wieder. „Ein Agent drohte: ,Ìch werde sie morgen weg bringen.' Ein anderer drohte mir mit dem Verbot, das Land zu verlassen, oder dass ich nie wieder einreisen dürfe. Ungefähr um 21 Uhr sagten sie, sie würden bei meinen Eltern einbrechen und das Haus durchsuchen.”

„Die Agenten schrieben ein Verhörprotokoll und sagten, ich solle unterschreiben. Der Bericht war unwahr und nur teilweise wiedergegeben. Nachdem ich ihn gelesen hatte, verweigerte ich die Unterschrift, weil der Bericht und die Unterschrift aus dem Kontext genommen für weitere Verfolgung gegen mich und andere Falun Gong Praktizierende hätte eingesetzt werden kann. Ich befürchtete, dass diese Verdrehungen für Propagandazwecke genutzt werden und andere in die Irre führen könnte.

Vor Ms. Ivies Freilassung kündigte Mr. Liu zwei weitere Treffen mit ihr an. „Ich sagte, dass ich nichts mehr mit ihm zu besprechen hätte, dass er meinen Geburtstag ruiniert, und dass er meine Familie und unsere Neujahrsfeier gestört habe. Ich wünschte, dass er mich mit meiner Familie alleine lässt.” Um zwei Uhr des nächsten Tages wurde sie freigelassen.

Am 27. Januar ging Ms. Ivie zur amerikanischen Botschaft um über diese Vorfälle zu berichten.

Als Ms. Ivies Ehemann von ihrer Festnahme gehört hatte, flog er sofort nach China und nahm einen amerikanischen Anwalt. Im Büro dieses Anwalts erhielt Ms. Ivie einen Anruf von Mr. Liu, in dem er verlangte, sie zu treffen. „Mein Anwalt sagte zu Mr. Liu, dass er mich zum Treffen begleiten werde, doch Mr. Liu entgegnete, das könne er nicht machen, und ich sollte besser einen chinesischen Anwalt haben.” Begleitet von ihrem Anwalt fuhr Ms. Ivie zum Daxing Hotel, um sich mit Mr. Liu zu treffen. Bei unserem Anblick quasselte er gleich los. „Er sagte mir, es sei nicht die Zeit, einen Anwalt zu nehmen. Wenn ich ins Gefängnis geworfen würde, würde er sagen, ich bräuchte einen Anwalt. Er sagte auch, dass amerikanische Anwälte weder die Situation in China noch die chinesischen Gesetze kennen. Weiter sagte er, es hätte keinen Sinn, einen amerikanischen Anwalt anzustellen, und dass kein chinesischer Anwalt sich wagen würde, so einen Fall übernehmen.

Nach verschiedenen erfolglosen Versuchen, Ms. Ivie und ihren Anwalt zu trennen, wurde sie von Mr. Liu beschuldigt, chinesisches Recht gebrochen zu haben, indem sie ihren MP3 Player mit dem gespeicherten Material nach China gebracht habe. „Ich sagte, er solle mir sagen, auf welches Gesetz sich seine Anschuldigung bezog. Er las Gesetzesabschnitte vor, die besagten, es sei gegen chinesisches Recht, Falun Gong Materialien zu drucken oder zu verbreiten. Ich sagte ihm, dass ich weder Flyer drucke noch verbreite, und dass der MP3 Player nur für den persönlichen Gebrauch sei.” Dann ergriff sie die Chance, weiter über die Wahrheit der Verfolgung von Falun Gong zu sprechen. „Ich sagte ihm, dieses Gesetz sei entstanden, nachdem Jiang Zemin beschlossen hatte, Falun Gong in China zu verbieten, und es sei gemacht zur Verfolgung von guten Menschen. Ich sagte ihm, dass ich eine gesetzestreue amerikanische Geschäftsfrau sei, und dass ich nicht daran interessiert sei, etwas gegen die chinesische Regierung zu tun, und dass Falun Gong unpolitisch sei.” Nach einem 2stündigen Treffen verliessen Ms. Ivie und ihr Anwalt das Hotel um 17 Uhr.

Am 2. Februar rief Mr. Liu Ms. Ivie erneut an, um ein weiteres Treffen zu fordern. „Ich sagte ihm, dass er meine und seine Zeit vergeude; ich hätte nicht vor, ihn nochmals zu treffen.” Das verärgerte den Agent. „Er bot mir 4 Möglichkeiten zur Wahl: (1) mit ihnen zusammenzuarbeiten und Informationen über Falun Gong Aktivitäten in Amerika anzubieten. (2) Ihm jedes Mal, wenn ich nach China reise, diese Informationen mitzuteilen. Sonst wäre es mir nie wieder möglich, nach China zu reisen. (3) Ich hätte 3 Monate, mir die Sache zu überlegen. Falls sich danach die chinesische Botschaft weigere, mir ein Visum auszustellen, wisse ich ja warum. Er sagte, es würde mir nie wieder möglich sein, ein Visum für China oder ein anderes Land zu erhalten. Ich würde in Amerika festhängen. (4) Er würde meine Familie bezahlen lassen. Er würde meine Familienangehörigen unglücklich machen, und keiner aus der Familie würde noch verreisen oder China verlassen können.

Dann warnte er sie. „Er sagte, mein Verhalten in dieser Sache habe chinesisches Recht gebrochen. Seine letzte Warnung war ,Sprechen sie mit niemandem über diese Angelegenheit!'”

Ms. Ivie verließ China am nächsten Tag.