Die böse Natur von Jiangs Regime aufdecken: Die Torturen, die ich durch die Verfolgung erlitt (Teil 8)

Anmerkung des Editors: Der Verfasser dieses Artikels, Yu Ming, war Ende Oktober 2003 entführt und zu Pekings Lugu Polizeiwache gebracht worden. Später wurde er zu Arbeitslager verurteilt. Da er in Pekings Arbeitslagern für seinen standhaften Glauben an Falun Gong bekannt ist, wird Herr Yu gegenwärtig im „Abfertigungszentrum” gefangen gehalten. Wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft seiner Situation Beachtung schenken wird.

Das Frauenlager

In mancher Hinsicht ist das Frauenlager sogar eine noch bösartigere Umgebung als Tuanhe. Das neu gebaute Frauenlager wurde im März 2002 fertig gestellt und auch umgehend bezogen. Es wird gesagt, dass fast zwei Milliarden Yuan für dieses Lager ausgegeben worden sind. Nach Außen hin wirkt es modern, hat eine schönere Gartenanlage und bessere Ausstattung und Einrichtung. Es ist viel schöner als das Xin'an Frauenarbeitslager, wo die weiblichen Praktizierenden zuvor eingesperrt waren. Aus diesem Grund hat es auch unter den Leuten große Verwirrung hervorgerufen. Da ernorme Geldsummen in dieses Lager investiert worden sind, wurde die Verfolgung der weiblichen Praktizierenden umso heimlicher und findiger.

Zum Beispiel sind die Fenster im Frauenlager nicht die gleichen wie im Tuanhe Arbeitslager. Außen gibt es keine Eisenstäbe, sondern nur eine einfache Glasscheibe. Offiziell wurde dies der Öffentlichkeit als „humanitärer” verkauft, obwohl es allgemein bekannt ist, und sogar die weiblichen Insassen wissen, dass das Fensterglas gepanzert ist und pro Quadratmeter an die 1.000 Yuan kostet [Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]. Außerdem ist dies nur ein kleines Arbeitslager. Ende 2002 versuchte eine junge Frau namens Cui Hongyu aus dem Teenager Team zu flüchten. Diese junge Frau schlug mit aller Kraft das Fenster aus dem Rahmen. Das komplette Fenster fiel aus dem dritten Stock auf den Boden, aber das Glas war nicht zerbrochen.

Als ein Geschäftsmann ergeben meine Berechnungen, dass Jiangs Verbrecherbande jährlich etwa ein Viertel unseres Nationaleinkommens für die Verfolgung von Falun Gong ausgibt. Dieses Geld hat entweder das Volk hart erarbeitet oder es stammt von ausländischen Investitionen. Was würden wohl das Volk oder die ausländischen Investoren denken, wenn sie die Wahrheit wüssten? Werden ihre Investitionen wirklich zurückgezahlt?

Während ich im Pekinger Frauenarbeitslager eingesperrt war, traf ich die Praktizierende Zhou Yinhong. Wegen ihres unerschütterlichen Glaubens an die Kultivierung von Falun Gong war ihre Haftstrafe verlängert worden. Sie erzählte mir viele schockierende Insidergeschichten.

Sie wusste von einer anderen Praktizierenden namens Lu Kuan, deren Haftstrafe um zehn Monate verlängert worden war. Zhou Yinhong und Lu Kuan waren zusammen in Team Nr. 2 des Frauenarbeitslagers eingesperrt gewesen. Unter der Führung des Direktors Zhu Xiaoli und der Polizistin Shi X, dem Direktor der Verwaltungsabteilung Cheng Cui'e, dem Leiter von Team Nr. 2 und anderen Polizistinnen wurden dort um die zehn weibliche Praktizierende, darunter auch Zhou Yinhong und Lu Kuan, in getrennten Zimmern in anstrengenden Positionen gefesselt eingesperrt. Dann zwangen sie inhaftierte Drogensüchte und Prostituierte sie zu schlagen, an den Haaren über den Boden zu schleifen, ihre Köpfe gegen die Wand zu schmettern oder sie mit Elektrostäben zu schocken.

Um die Sache noch zu verschlimmern, zogen sie den Praktizierenden die Kleidung aus, und die Häftlinge steckten ihnen Zahnbürsten in die Scheide und kniffen ihre Genitalien, so dass sie das Gewebe zerrissen. Eine Praktizierende wurde durch diese Misshandlungen behindert, woraufhin diese Art der Folter zeitweise nicht angewandt wurde.

Da sie eine Untersuchung dieser Angelegenheit befürchteten, schafften das Arbeitslagerbüro das Arbeitslager Team Nr. 2 ab. Seit dem hat es kein Team Nr. 2 im Frauenlager gegeben, und die dort inhaftierten Praktizierenden wurden in andere Teams verlegt. Die Polizei verschleierte diese Angelegenheit und stufte sie als streng geheim ein. Später wurde Zhou Yinhong zu Team Nr. 1 verlegt, und Lu Kuan kam zum „intensiven Gehirnwäscheteam”. Sie leiden immer noch unter den unmenschlichen Misshandlungen und der Folter. Jedoch ist keine der Polizistinnen im Frauenlager für all das verantwortlich gemacht worden.

Vom „Büro 610”, der obersten Organisation, die für die Verfolgung von Falun Gong verantwortlich ist, bis zum Pekinger Rechtsbüro, dem Pekinger Arbeitslagerbüro und den Arbeitslagern ist es ein vollständiges System, dass auf die Gehirnwäsche und „Umerziehung” von Falun Gong Praktizierenden abzielt [Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen]. Im Abfertigungszentrum werden Praktizierende allgemein aufgefordert, eine Garantieerklärung zu schreiben, kein Falun Gong mehr zu üben oder zu verbreiten. Die Funktion des Abfertigungszentrums ist es, daran zu erinnern, dass man ein Zwangsarbeiter ist und den Disziplinarbefehlen der Behörden zu gehorchen hat. Auf verschiedene Weise veranlassen sie einen dazu, den Bestimmungen zu folgen. Das Abfertigungszentrum spielt keine Rolle bei der Umerziehung, da sie denken, dass nur wenn Praktizierende diszipliniert sind, sie im Tuanhe Arbeitslager „umerzogen” werden können. Ihr Job ist es, sicher zu stellen, dass Praktizierende im Arbeitslager nicht weiter Falun Gong üben.

Zuerst listen sie ihre sogenannten Gesetze auf und deuten auf die Gesetze hin, gegen die man angeblich verstoßen hat. Dann soll man ihnen gestehen, dass man wirklich gegen dieses Gesetz verstoßen hat. Sobald man gestanden hat, fordern sie einen auf, Reue zu zeigen. Als nächstes muss man die „Reueerklärung” schreiben. Sobald man bereut und die Übeltaten zugegeben hat, wird man darum gebeten, sie wieder gut zu machen und erste Schritte in die andere Richtung zu gehen. Da man nun bereit ist, sich von „falsch” zu „richtig” „umerziehen” zu lassen, muss man eine „Distanzierungserklärung” schreiben. Diese Erklärung zu schreiben ist noch nicht genug, obwohl man sie sofort schreiben musste. Sie geben einem einige Tage Zeit darüber nachzudenken, wo es einen hinführen wird, d.h. ob man „umerzogen” wird oder nicht. Obwohl man einige Tage darüber nachdenken kann, lassen sie einen nicht entspannen, weil sie bereits hoffen, dass man schon „umerzogen” ist. An der Oberfläche lächeln sie einen an und sind nicht so streng wie vorher, finden nicht mehr so viel auszusetzen oder verfolgen einen nicht mehr die ganze Zeit. Von diesem Punkt an zeigen sie einem Videos und Bücher, in denen Falun Gong verleumdet wird. Mehrere Tage später, wenn einem der Geist mit diesen dreckigen und bösen Gedanken gefüllt ist, wird man aufgefordert die sogenannte Denunzierung zu schreiben. Es wird von einem erwartet zu sagen, dass man betrogen worden ist, Falun Gong zu üben, und dass man die [verleumderisches Wort ausgelassen] Natur von Falun Gong durch die Umerziehung erkannt hat.

III. Appell

Wir sind chinesische Staatsbürger, die aufrichtig an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glauben. Wir lieben unser Land und unsere Familien. Deshalb können wir dem Neid eines machthungrigen Clowns und Rowdys nicht erlauben, diese unmenschliche Verfolgung von Millionen von gutherzigen Menschen fortzusetzen, die an Falun Gong glauben. Jiangs Verbrecherbande hat im Ausland Hass und Lügen verbreitet, durch ihre Macht die Außenpolitik missbraucht und die ausländischen Medien und Menschen verschiedener sozialer Schichten auf der ganzen Welt bestochen. Ihre Lüge, hasserfüllte Propaganda und billige Sensationsmache haben die Menschen auf der ganzen Welt betrogen, verschmutzt und vergiftet.

Wir appellieren an alle gerechten Menschen auf der Welt, dieser Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Wir appellieren an alle Falun Gong Praktizierenden, die in China brutale Folter erleiden, all die Verbrechen und Beteiligten an der Verfolgung aufzudecken; die Verfolger vor Gericht zu bringen und aktiv zu helfen, der Verfolgung des Glaubens an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” und der Verfolgung der Menschenrechte ein Ende zu setzen.


Teil 1: http://de.yuanming.info/articles/200402/15183.html

Teil 2: http://de.yuanming.info/articles/200402/15222.html

Teil 3: http://de.yuanming.info/articles/200402/15250.html

Teil 4: http://de.yuanming.info/articles/200402/15264.html

Teil 5: http://de.yuanming.info/articles/200403/15299.html

Teil 6: http://de.yuanming.info/articles/200403/15406.html

Teil 7: http://de.yuanming.info/articles/200403/15442.html