Provinz Sichuan: Die Grausamkeiten im Nanmusi Frauenarbeitslager im Bezirk Zizhong

Im Jahre 1997 begann ich Falun Gong zu praktizieren und wie ein Wunder verschwanden alle meine Krankheiten. Als die Verfolgung begann, erklärte ich die Wahrheit über Falun Gong an die Leute und wurde dafür verhaftet und gesetzeswidrig zu zwei Jahre Arbeitslager verurteilt. Ich wurde im Nanmusi Arbeitslager in Zhizhong eingesperrt. Das Folgende sind meine persönlichen Erfahrungen über die Brutalität, die ich im Arbeitslager erlebte.

1. Das Arbeitslager zwingt neu eingesperrte Falun Gong Praktizierende dazu für mindestens 17 Stunden am Tag vor einer Wand zu sitzen. Sie müssen Falun Gong beleidigende Materialien lesen und sich anschauen. Das Arbeitslager suchte zwei Insassen [Nicht-Praktizierende] aus, damit diese die Praktizierenden ununterbrochen streng überwachen. Praktizierende dürfen sich nicht von ihrer Stelle rühren. Auch wenn sie essen oder auf Toilette gehen, müssen sie es Vorort verrichten. Die Gefängniswärter und Insassen misshandeln die Praktizierende ohne Rücksicht auf ihr Alter. Die Praktizierende werden willkürlich beschimpft und geschlagen. Wenn sie sich weigerten die „Reueerklärung”* zu unterschreiben, müssen sie, nachdem sie bereits zwei oder drei Tage vor der Wand gestanden haben, jeden Tag diese Folter noch länger ertragen. Bei weiterer Verweigerung, müssen sie ihre Arme ausstrecken und werden an die Wand gefesselt. Ich erlebte, wie einige Praktizierende in eine Einzellzelle gesperrt wurden, gleich nachdem sie ins Arbeitslager kamen. Sie wurden gefesselt und Wasser wurde über ihre Körper und Betten gegossen. [Reueerklärung: Mit dieser Erklärung werden Praktizierende gezwungen zuzugeben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen, versprechen Falun Gong aufzugeben und sich nie wieder mit anderen Praktizierenden abgeben oder nach Peking zum Appellieren für Falun Gong gehen].


2. Nach dem ersten Monat werden die Praktizierenden in eine Gruppe geschickt, die speziell für die Verfolgung von Falun Gong ausgerichtet ist. Diejenigen, die auf ihren Glauben in Falun Gong bestehen, werden geschlagen, getreten, Elektroschocks verabreicht und mit Polizeiknüppel verprügelt. Die Gefängnispolizei befahl oft den Insassen die Praktizierenden zu schlagen. Nach der Prügel bestrafen sie sie weiter, indem sie diese unter der glühend heißen Sonne oder mit dem Gesicht gegen eine Wand stehen ließen. Sie hielten sogar die Praktizierenden davon ab, abends zu schlafen.

3. Einmal sah ich, wie zwölf Insassen sich dabei abwechselten eine Praktizierende zu foltern, die sich weigerte bei dem Gefängnisübungsdrill mitzumachen. Sie hefteten sie auf dem Boden und folterten sie auf verschiedene Art und Weise. Solche Fälle kamen sehr häufig vor. Es ist üblich, dass die Kleider der Praktizierenden auseinandergerissen werden. Dann werden sie auf dem Boden geschleift und getreten. Danach sind die Körper der Praktizierende mit Schnitten und schwarze und blaue Flecken bedeckt. Um das ganze noch schlimmer zu machen, zwangen sie die Praktizierenden dazu von 6 bis 24 Uhr oder sogar bis 3 Uhr zu stehen. Ich weiß auch, dass einige Praktizierende auf diese Weise für mehr als einen Monat stehen mussten und ihre Gefängniszeit wurde auch für mehrer Monate verlängert. Einige Gefängniswachen beschuldigten sogar die Praktizierenden die , Insassen geschlagen zu haben.

4. Die Gefängniswachen suchen oft bewusst nach einem Vorwand, um Falun Gong Praktizierende, die sich weigern ihren Glauben aufzugeben, zu bestrafen. Oft zwangen sie diese für zehn Tage oder bis zu zwei Wochen unter der heißen Sonne zu stehen. Sie erlaubten den Praktizierenden auch nicht sich zu waschen oder die Kleider zu wechseln. Es machte keinen Unterschied, ob es mitten im kalten Winter war. Solange es nicht regnete, folterten die Gefängniswärter die Praktizierenden, indem sie diese draußen in der eisigen Kälte für den ganzen Tag stehen ließen. Die Toilettennutzung wurde auf zweimal am Tag eingeschränkt. Und für diese wenigen Male mussten sie auch noch um Erlaubnis bitten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Praktizierenden in ihren Kleider sich erleichtern müssen. Teil der Folter ist auch, dass sie alle zwei Stunden ein Glas Wasser trinken müssen. Wenn sie sich weigern, werden sie von den Gefängniswachen mit schmutzigem Wasser zwangsernährt und ihr Mund wird mit schmutzigen Socken gestopft. Ich kenne Praktizierende, die auf diese Weise bis zu zwei Monate gefoltert wurden. Danach konnten sie nicht mehr gerade stehen und ihre Körper sind mit Verletzungen bedeckt.

5. Einige wurden für mehr als 60 Tage gefoltert. Sie hatten weniger als eine Stunde Schlaf und verbrachten die meiste Zeit mit stehen. Das führte dazu, dass ihre Waden so stark anschwollen, dass diese größer als ihre Oberschenkel waren. Diese Praktizierenden hatten alle Blasen an ihren Füßen. Die Blasen platzten auf und eiterten. Wenn sie bei der Folter einnickten, wurden die Insassen angeheuert, sich dabei abzuwechseln die Praktizierenden zu schleifen während sie dabei mitliefen. Wenn das Opfer zu Boden fiel, wurde es schwer verprügelt. Jedes Mal wenn ein Inspektor von außen kam, um das Arbeitslager zu kontrollieren, wurden alle Falun Gong Praktizierenden drinnen eingesperrt, so dass der Inspektor nichts Verdächtiges fand.

6. Bei anderen Foltermethoden müssen die Praktizierenden am Tag gegen die Wand stehen und in der Nacht mitten auf einem Feld. Sie durften sich nicht setzen oder hocken, wenn sie aßen. Einige Praktizierende wurden bestraft, indem sie neben einer Toilette stehen mussten, die von Maden befallen war. Ich weiß von Fällen, wo Praktizierende über 21 Stunden mitten im Winter stehen mussten und sie waren alle über 50 Jahre alt. Einige von ihnen haben für mehr als zwei Monate keinen durchgehenden Schlaf mehr bekommen.

7. Das Arbeitslager steckt sehr oft Falun Gong Praktizierende in Einzelhaft. Um es noch schlimmer zu machen, fesselten sie diese in verschieden Folterpositionen. Manchmal hängen sie die Praktizierenden an ihren Handschellen auf oder sie fesselten ihre Hände hinter dem Rücken und hingen sie auf. Auch die Foltermethode „Ein Schwert hinter dem Rücken halten”* wurde angewandt [Innerhalb von 20 Minuten verursacht diese Position, bei der die Hände, eine über die Schulter kommend, die andere von unten, mit Handschellen auf den Rücken gefesselt werden, extreme Schmerzen. Dennoch fesseln Polizisten die Praktizierenden auf diese Weise mehr als vier Stunden lang]. Um den Schmerz zu vergrößern, stopfen sie zusätzlich eine Decke zwischen dem Rücken und die Hände des Folteropfers. Manchmal fesseln sie die Hände und Füße der Praktizierenden so zusammen, dass sie sich nicht mehr bewegen können.

8. Die Gefängniswachen hetzten Insassen gegen Praktizierende auf. Sie sollen die Praktizierenden schlagen und beschimpfen. Manchmal ließen die Insassen die Praktizierenden ihre Spucke schlucken. Ich kenne eine Praktizierende, die Gallensteine hatte und nicht in der Lage war, zu essen. Die Gefängniswachen befahlen den Insassen sie zwangsernähren; sie behaupteten, dass sie so tat, als ob sie krank sei. Später fand der Arzt heraus, dass sie tatsächlich Gallensteine hat. Doch da sie Untergewicht hatte, wagte das Krankenhaus es nicht sie zu operieren. Wenn die Praktizierenden kein Geld auf ihr Konto hätte, würden die Gefängniswachen sie überhaupt nicht ins Krankenhaus einliefern.

9. Um den Praktizierenden eine Gehirnwäsche zu unterziehen, zogen die Gefängniswachen sie aus und zwangen sie mitten im kalten Winter draußen für zwei Stunden zu stehen. Ich sah auch Insassen, wie diese obszöne Gesten machten und fremde Gegenstände in die Scheiden der Praktizierende steckten. Sie zwangen auch die Praktizierende dazu ihre Gesten nachzuahmen und sie schlugen die Praktizierende zusammen. Um die Praktizierende zu demütigen, schleiften die Übeltäter sie nackt vor den Spiegel.

10. Ich kannte einige Praktizierende, die in dem Arbeitslager nun für mehr als ein Jahr gefangen gehalten wurden. Und die meiste Zeit verbrachten sie in der Einzellzelle. Sie mussten auf dem Boden schlafen und oft wurden sie geschlagen und gefesselt. Die Gefängniswächter zwangen eine Praktizierende dazu mit überkreuzten Beinen zu sitzen. Dann fesselten sie ihre Füße zusammen und ließen sie in der Position mitten im kalten Winter für eine lange Zeit auf dem kalten Boden sitzen. Nun ist eins ihrer Beine gelähmt.

11. Die Gefängnispolizei sucht ständig neue Wege, um die Falun Gong Praktizierende zu quälen. Sie zwangen die Praktizierenden dazu Falun Gong und den Meister zu beschimpfen oder Erklärungen zu unterschreiben, wo sie auf ihren Glauben an Falun Gong verzichteten. Diejenigen, die sich weigerten, wurden körperlich missbraucht. Sie verlängerten auch die Strafzeiten der Praktizierenden, manchmal bis zu acht Monaten. Einige Praktizierende wurden nicht entlassen, obwohl ihre Urteil bereits vor drei oder vier Monate zuende war.

12. Alle paar Tage befahlen die Gefängniswächter die Insassen Falun Gong Praktizierende mitten in der Nacht nach draußen zu schleppen und sie zusammen zu schlagen. Ich erlebte, wie viele Praktizierende permanente Verletzungen an Rücken, Beinen und Gesichter davontrugen. Die Polizei arbeitete sehr hart daran, Falun Gong Praktizierende zur Glaubensaufgabe zu bringen, weil sie nach den paar tausend „Yuan”* Bonus für jeden erfolgreichen Fall begehrten[Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan].

13. Ich sah eine Praktizierende dessen Hände hinter dem Rücken gefesselt wurden. Zwei Personen pressten ihren Rücken und Kopf herunter. Eine andere Person gab ihr Elektroschocks auf dem Kopf. Dann wurde sie gleichzeitig geschlagen und getreten bis sie bewusstlos wurde. Sie trug permanente Verletzungen am Rücken und Hals davon.

Dies sind meine persönlichen Erfahrungen oder Vorfälle, die ich miterlebte. Viele grausame Erfahrungen der Praktizierenden konnte ich nicht beobachten, weil sie im dritten Stock getrennt eingesperrt wurden.