Provinz Hebei: Gefangene Praktizierende in der ersten Strafanstalt von Handan werden dazu gezwungen "sterile Essstäbchen" zu verpacken (Telefonnummer)

Anfang November 2002 wurden viele Falun Gong Praktizierende verhaftet und in die erste Strafanstalt von Handan gebracht. Wir mussten extrem harte Zwangsarbeit verrichten und litten sowohl mental als auch körperlich.

Unsere Hauptaufgabe war sterile Stäbchen in Verpackungen zu versiegeln, die dann in Restaurants benutzt werden. Doch die Verpackungsarbeiten wurden in den Gefängniszellen in einer unhygienischen Umgebung produziert. Die Zellen sind klein, dunkel und feucht. Die Toiletten befanden sich ebenfalls in der Zelle. Eine große Zelle ist ca. 200qm². Darin werden 20-30 Personen eingesperrt. Eine kleine Zelle ist 100qm² groß und darin werden ein Dutzend Personen gesteckt. Ein Dutzend großer Säcke mit Stäbchen (50-60 Bund waren in einem großen Sack. Jedes Bund umfasste 100 Paar Stäbchen.) wurden in die Zellen verstaut, so dass die Gefangenen sich kaum noch bewegen konnten. Wegen der zeitlichen Beschränkung mussten die Gefangen in einem ungewaschenen Zustand arbeiten, obwohl sie gerade die Toilette oder ihre Nase gesäubert hatten. Es gab viele verschiedene Arten von Stäbchen. Manche waren für den normalen Verbraucher und manche waren für große Luxusrestaurants gedacht. Alle Stäbchen wurden mit dem Etikett "sterile Stäbchen" gekennzeichnet.

Am Tag mussten zwei Personen an einem Kartoffelsack, der ca. 500-600 Stäbchenpaare beinhaltete, arbeiten. Wir mussten früh am Morgen anfangen und bis 18 oder 19 Uhr arbeiten, um die Aufgabe zu erledigen. Uns wurde sehr wenig Zeit für das Mittagessen gegeben und das Essen war sehr wenig. Es bestand nur aus ein paar ungewaschenen Gemüseblättern im kochendem Wasser. Nach einen ganzen Arbeitstag tat einem alles weh und man bekam Rückenschmerzen. Den älteren Menschen ging es noch schlechter.

Am 16. Januar 2003 brachte die Polizeiwache uns Retour Stäbchen, die neu verpackt werden mussten. Als wir einen großen Sack öffneten, stieg ein faulender Duft hoch und schnürte uns den Atem ab. Diese Stäbchen waren bereits eingepackt worden, aber wegen der schmutzigen und feuchten Umgebung fingen diese an zu schimmeln bevor sie weggebracht werden konnten. Die verschimmelte Verpackung von den Stäbchen abzuschälen, verschlimmerte nur noch die Lage in der Zelle, da uns für die Produktion weder sanitäre Anlagen bereitgestellt wurden, noch dass wir uns ausreichend waschen konnten. Viele hatten auch eine Allergie und auf dem Gesicht und Körper Ausschlag, der sehr juckte. Doch die Arbeitsproduktion durfte nicht gestoppt werden. Auf diese Weise fiel die abgekratzte Haut beim Verpacken auf die Stäbchen. Das Verpacken der verschimmelten, faulig riechenden Stäbchen für Restaurants oder für den normalen Verbraucher war wirklich ein Gesundheitsrisiko für die Öffentlichkeit.

Nach dem chinesischen Neujahrsfest 2003 führte die erste Strafanstalt von Handan einen neuen Produktionsauftrag ein. Als neue Arbeitsbelastung kam das Verpacken von Kunstblumen hinzu. Die Polizeiwachen ignorierten unsere körperliche Kapazität und übersteigerten sie maßlos. Die Arbeitslast steigerte sich auf zwei große Säcke pro Person am Tag. Schließlich waren wir so überbelastet und nach der Arbeit erschöpft, dass wir noch nicht einmal vernünftig denken konnten. Sobald wir die Aufgabe mit den Stäbchen erledigten, mussten wir mit dem Verpacken der Blumen fortfahren. Die Blumen zu verpacken, war viel schwieriger und erforderte viel mehr Arbeitsschritte als bei den Stäbchen. Wir versuchen anhand der Zeit zu erklären, wie schwierig und langwierig die Arbeit war: Täglich arbeiteten wir von 6 bis 23 oder sogar bis 24 Uhr. Die Zeit für unsere Mahlzeiten waren sehr kurz und nach dem Essen mussten wir sofort wieder an die Arbeit. Dazu kam noch, dass jeder von uns nach Mitternacht für zwei Stunden Wachdienst hatte. Im großen und Ganzen hatten wir also nur zwei oder drei Stunden richtigen Schlaf gehabt.

Die Blumen wurden mit giftigen Klebstoff befestigt, der einen stechenden Geruch in der Zelle verbreitete. Das Zimmer war sehr stickig. Eine Person bekam dadurch Atemprobleme. Die Arbeit war so intensiv, dass wir noch nicht einmal einen Tag frei bekamen. Diese Arbeit wurde solange durchgeführt bis die SARS Epidemie bekannt wurde. Wegen der Arbeitsbelastung waren die Finger von vielen Praktizierenden entstellt und allein das Verbiegen der Finger fiel ihnen schon schwer. Viele Praktizierende hatten bedeutend an Gewicht verloren.

Das Obige ist nur ein Teil der Misshandlung, die unter der Verfolgung der ersten Strafanstalt von Handan eingeführt wurde. Es ist sehr schwer die Leiden der intensiven, langen Zwangsarbeit zu beschreiben. In der Tat wurden seit 1999 sehr viele Praktizierende noch viel brutaler verfolgt. Beispielsweise starb der Praktizierende Chen Yuqing an den Misshandlungen und Qualen, die ihm zugefügt wurden.

Telefonnummer der ersten Strafanstalt von Handan: 011-86-310-4042017 (Rezeption).