Eine Woche Wahrheitserklärung an der Universität Karlsruhe

26.02.2004

Ein Praktizierender in Karlsruhe wohnt nicht weit von der Uni. Täglich sieht er Chinesen vorbeilaufen. Er findet es sehr schade, dass viele Chinesen im Ausland die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong in China nicht kennen. Er wusste, dass es in den grossen Städten Deutschlands viele chinesische Studenten gibt. Wegen seiner Erfahrungen in den vergangenen Jahren hatte er noch Hemmungen, auf die Strasse zu gehen und Flyer zu verteilen. Es fehlte ihm einfach der Anlass dazu.

Eines Tages nach dem Lesen in der Gruppe wurde der Vorschlag gemacht, einen Infostand in der Mensa für eine Woche während der Essenszeit (11.00 bis 14.30 Uhr) zu beantragen. Der Vorschlag wurde von den anderen für gut geheissen.

Am nächsten Tag ging er zum Studentenwerk (eine Organisation, die sich um die Belange der Studenten kümmert), um eine Genehmigung zu beantragen. Dabei hat er die Wahrheit im dortigen Sekretariat erklärt. Die Genehmigung wurde sofort für die nachfolgende Woche erteilt (vom 9. bis 14. Februar 2004) und das Sekretariat hat sogar einen Tisch und eine Infowand dafür angeboten.

Nachdem das erste Problem gelöst war, kam ein anderes. Es gab zu wenige Flyer und andere Materialien, sowohl auf Deutsch als auch auf Chinesisch. Wir haben Praktizierende anderer Städte nach Materialien gefragt, die Resonanz war gut. So erhielten wir sie aus Bruchsal, Heidelberg, Darmstadt. Mit Unterstützung einer Praktizierenden aus Darmstadt haben wir die Infowoche begonnen, und
durch Absprache konnten täglich ungefähr drei Praktizierende anwesend sein. Nicht so viele für die strömende Menge an Studenten, aber alle waren mit dem Herzen dabei, den Menschen die Erlösung anzubieten und so waren es genug. Ein Praktizierender blieb am Stand, und die zwei anderen verteilten an den zwei Eingängen die Flyer.

Am ersten und zweiten Tag verlief es dank der Mühe und aufrichtigen Gedanken der Praktizierenden schon ganz gut, manche Praktizierende verspürten dennoch innere Hemmungen. Ab dem dritten Tag war die Vorbereitung besser. Wir haben vorher Fa gelernt und aufrichtige Gedanken ausgesendet.

Nach dem dritten Tag fragten wir uns, ob es sich lohnt, eine Woche lang den Stand zu halten, weil viele Studenten die Flyer schon bekommen hatten. Nach einer kurzen Diskussion wurde beschlossen, den Stand bis zum Ende der Woche zu halten. In den nächsten Tagen kamen Studenten und andere Leuten zu uns, die uns bisher noch nicht gesehen haben. Es war also wichtig, die Aktion bis zum Ende durchzuführen.

Wir hatten fast alle chinesischen Materialien verbraucht und eine grosse Menge deutscher Materialien verteilt. Nach dem Lesen der Fa-Erklärung in Atlanta 2003 haben wir verstanden, dass der Kosmos ein Zirkulationskörper ist. So haben wir jeden Tag am Ende unserer Aktion Flyer und Zeitungen auf den Tischen eingesammelt, die bereits von den Studenten gelesen wurden. Wir dachten, es müssten sehr viele Flyer herumliegen, weil Studenten grundsätzlich Flyer gerne wegwerfen. Erstaunlicherweise waren nicht viele Flyer auf den Tischen und in den Abfallbehältern. Viele haben die Flyer wirklich behalten und mit nach Hause genommen.

Was uns in diesen Tagen bewegt hat, waren die Reaktionen der Menschen. Viele haben sich bedankt, die Plakate auf der Stellwand angeschaut, Unterschriften gegeben, ja sogar gute Vorschläge zur Erklärung der Wahrheit gemacht. Manche haben die Flyer nach dem Lesen zurückzugeben , damit wir sie wieder verwenden konnten. Das Interessante daran war, dass eine andere Gruppe (ein Unternehmen) da war, die auch Flyer verteilte. Einer aus dieser Gruppe kam, um sich in unsere Unterschriftenliste zur Rettung der Verwandten von Praktizierenden in China einzutragen.

Die meisten Chinesen haben unsere Flyer lächelnd angenommen, und waren nicht irritiert, wenn wir sie ihnen wiederholt angeboten haben (weil sie mehrmals vorbeiliefen und wir uns die Gesichter nicht gemerkt haben). Sie sagten: „Danke, ich habe schon,” und zeigten uns ohne Angst die Flyer. Wir haben manche gesehen, die nach der Essenszeit die Flyer immer noch in der Hand hielten. Manche Skeptiker, die unsere Flyer anfangs nicht angenommen haben, standen später vor unserer Stellwand und erfuhren so über die Wahrheit der Verfolgung in China.

Ein Praktizierender hat während des Verteilens der Flyer jemanden hinter sich auf Deutsch zwei Worte sagen gehört, die den gleichen Klang wie die chinesischen Worte „Du ren” (übersetzt: Menschen erlösen) haben. Es war, als ob der Meister den Mund eines anderen geborgt hatte, um uns zu motivieren.