Das Büro 610 und das öffentliche Sicherheitsbüro befürchten das ihre Verbrechen die Öffentlichkeit erfahren könnte

Nachdem die Grausamkeiten, die vom „Büro 610”* und unserer städtischen Polizei begangen worden sind, im Internet veröffentlicht wurden, besuchte ein Beamter des „Büro 610” einen Praktizierenden, der einmal gezwungen worden war, an einer Gehirnwäsche teilzunehmen. Er wurde gefragt, wer diese Informationen preisgegeben hatte. Der Chef des „Büro 610” war so wütend darüber gewesen, dass er seine Leute anschrie und ihnen befahl, die Person zu finden, die diese Informationen weitergeleitet hatte. Diese Reaktion bestätigt sogar noch mehr, dass sie sich vor der Bloßstellung ihrer Verbrechen sehr fürchten.

Eine Mitpraktizierende erzählte mir auch von einer anderen Begebenheit. Im Oktober 2000 war sie nach Peking gegangen, um für Falun Gong zu appellieren. Nachdem sie nach Hause zurückgekehrt war, wurde sie verhaftet. Das „Büro 610” verurteilte sie zu einer Geldstrafe von 1000 Yuan**. Sie bekam dafür eine Quittung. Einige Tage später gab ihr das „Büro 610” überraschender Weise die 1000 Yuan wieder zurück. Es schien so, als ob manche der Beamten, die an der Verfolgung von Falun Gong beteiligt waren, angefangen hatten, sich über einen Ausweg für sich Gedanken zu machen.

Ich möchte hier an dieser Stelle meine Mitpraktizierenden daran erinnern, die Beweise der Verfolgung zu sichern. Obwohl sie unser Geld wieder zurückgaben, sollten wir unser Bestes versuchen, die Kopien der Quittungen als Beweise für die brutale Verfolgung von Falun Gong in den letzten vier Jahren aufzuheben.

*Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.
** Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.