Die Vier Stufen der Verfolgung im 3. Arbeitlager der Provinz Henan

Weil ich Flyer verteilte, um über die Wahrheit der Verfolgung von Falun Gong zu informieren, wurde ich ins 3. Arbeitslager in Xuchang in der Provinz Henan geschickt. Im Lager erlebte ich die brutale Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden am eigenen Leib.

Im Mai 2003 organisierte das Arbeitslager eine Verfolgungskampagne, zielend auf Falun Gong Praktizierende, die sie „Operation Frühlingsdonner” nannten. In Zusammenarbeit mit der Polizei leiteten Yan Zhenye, der Direktor des Arbeitslagers, und das Lagerpersonal diese brutale Kampagne, bei der Falun Gong Praktizierende auf verschiedene Weise gefoltert wurden, um sie zu bewegen, ihren Glauben aufzugeben. Diese Praktizierenden wurden grauenhafter psychologischer Folter und Gehirnwäsche unterzogen. Auch wurden sie körperlich gefoltert. Shi Baolong, der neue Leiter der dritten Brigade (diese Brigade ist auf die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden spezialisiert), war der frühere Leiter der Erziehungsabteilung. Er war der hauptverantwortliche Verbrecher bei der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden im 3. Arbeitslager der Provinz Henan.

Nachdem das Arbeitslager mit seiner Verfolgungskampagne begann, wurden die Praktizierenden getäuscht, bedroht, gefoltert und kurz darauf einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Die in diese Folter und Verfolgung verwickelten Beamten sind der Direktor Yan Zhenye und seine Untergebenen Shi Baolong, Jia Zigang, Shen Jianwei, Zhao Zhimin und Liu Tianxun; alle sind Polizisten, die von verschiedenen Abteilungen der dritten Brigade herverlegt worden waren. Zu den Folterinstrumenten und -methoden gehörten Handschellen, Elektrostäbe, mit Blei gefüllte Gummiknüppel, Nylonseile, Stahlbänke, Ledergürtel und eine Folterstellung, bekannt als „das Braten der Ziege” [eine grausame Foltermethode] usw.

Die vom dritten Arbeitslager durchgeführten vier Stufen der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden sind wie folgt:

Bei Stufe 1 werden die Falun Gong Praktizierenden gezwungen, sich Propaganda auf Band anzuhören, in der eine äußerst obszöne Sprache verwendet wird. Dann müssen sie das Gehörte wiederholen [Anm.: Falun Gong Praktizierende kultivieren einen hohen moralischen Standard, so dass solche Taktiken darauf zielen, die Praktizierenden zu zwingen Dinge zu sagen und zu tun, die für einen Kultivierenden eines spirituellen Weges unschicklich sind. Auf diese Weise beginnt die Gehirnwäsche, die zum schlussendlichen Ziel hat, die Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben]. Jeder Praktizierende wurde von einem Polizisten und zwei Insassen des Arbeitslagers bewacht, die auch die Verfolgung der Praktizierenden ausführten. Diese Insassen waren meist Drogenabhängige, Diebe und Räuber. Sie folterten die Praktizierenden, um so eine Haftverminderung zu bekommen. Alle Falun Gong Praktizierenden der dritten Brigade wurden von Insassen des Arbeitslagers überwacht.

Bei Stufe 2 machen sich die Verfolger die Taktik zu Nutze, mit mehreren Personen abwechselnd die Praktizierenden zu foltern, um sie sowohl körperlich als auch geistig zu auszulaugen. Auch greifen sie auf Schlafentzug zurück. Mehrere Personen wechseln sich ab, die Falun Gong Praktizierenden zu täuschen, einzuschüchtern, zu bedrohen und zu beschimpfen. Sie dämonisieren Falun Gong und verleumden auch den Begründer von Falun Gong.

Bei Stufe 3 machen Polizeibeamte Gebrauch von allen Arten von Folter, um die Praktizierenden zu verfolgen: bei standhaften Falun Gong Praktizierenden, die sich weigern ihren Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” aufzugeben, verwenden sie Elektrostäbe im Nacken, den Achselhöhlen, den Genitalien und verbrennen ihnen damit die Haut, bis sie verkohlt ist. Häufig werden die Brandblasen so groß wie Eier. Sie fesseln die Praktizierende an Stühle, so dass sie sich viele Tage lang nicht bewegen können, in der Hoffnung, dass sie so gezwungen werden, ihren Glauben aufzugeben. Die Praktizierenden waren mit Nylonseilen gefesselt und hatten ihre Hände nach hinten gebunden. Ihre Arme wurden dann zusätzlich noch nach oben gezogen, was qualvolle Schmerzen bereitete. Den Praktizierenden stand der Schmerz ins Gesicht geschrieben und sie schrieen mit aller Kraft. Nach etwa zwanzig Minuten wurden ihre Arme kurz gelockert. Dann wurde die Folter wiederholt. Bis zu sieben oder acht Mal wiederholten sie die Folter, was zu schweren Schulterverletzungen führte.

Bei der als „das Braten der Ziege” bekannten Folter werden den Praktizierenden Arme und Beine fest zusammengebunden und sie werden an eine lange Stange gehängt, die an beiden Enden hochgehoben wird und in der Luft hängt. Für mehrere Tage werden die Praktizierenden so hängen gelassen. Zur gleichen Zeit bekommen sie am ganzen Körper Elektroschocks. Die Praktizierende Yue Caiyun wurde während der „Operation Frühlingsdonner” drei Tage lang mit der Methode „das Braten einer Ziege” gefoltert. Die Praktizierenden Wu Junqing, Jin Chaofu, Liu Xiangfu, Bai Hongmin und Li Xingcheng wurden solange gefoltert, bis sie schließlich behindert waren. Mehrere Monate später schafften sie es immer noch nicht, ihre Reisschüsseln beim Essen richtig zu halten. Manche der Falun Gong Praktizierenden wurden geschlagen, bis sie überall am Körper verletzt waren. Von diesem Lager wurde gesagt, dass es die höchste Rate an Praktizierenden hatte, die ihren Glauben aufgegeben haben. Es war das „Modell des Arbeitslagersystems” und wurde auch als „zivilisierte Einheit der Provinz Henan” geehrt.

Bei Stufe 4 machten die Behörden Gebrauch von intensivierten Gehirnwäscheklassen. Diese beruhten auf wiederholten Vorführungen von Propagandavideos und Lügen über Falun Gong. Nach jedem Video mussten die Praktizierenden einzeln ihre Verständnisse des Videos aufschreiben und den Beamten vorlegen. Zum Schluss der Gehirnwäscheklasse wird eine weitere Sitzung einberufen, bei der genauso verfahren wird. Der Zweck war, dieselben grotesken Lügen gegen Falun Gong zu festigen. Der zweite Grund war festzustellen, ob das Ziel bei der ersten Sitzung schon erreicht wurde und dementsprechend fortzufahren.

Der Falun Gong Praktizierenden Pang Liang, 31, war ursprünglich Polizist in der Mittelabteilung des Brandschutz von Jiyuan. Während er in dieser Abteilung war, weigerte er sich, seinen Glauben an Falun Gong und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufzugeben. Als Vergeltung wurde er zum Zivildienst zur Industrie- und Handelsabteilung von Kai Feng versetzt. Im Januar 2003 wurde er zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt, weil er Flyer verteilt hatte, um über die Wahrheit der Verfolgung von Falun Gong zu informieren. Er wurde im 3. Arbeitslager der Provinz Henan eingesperrt. Während des Frühjahrsfests 2003 (Chinesisches Neujahr), als Xu Changguan, Mitglied des Arbeiterkomitees, dieses Arbeitslager besuchte, rief Pang Liang während der Empfangszeremonie „Falun Dafa ist gut!” Er wurde schlimm zusammengeschlagen und sieben Mal für jeweils 45 Minuten aufgehängt, bis sein rechter Arm behindert war. Seine Haftstrafe wurde um vier Monate verlängert.

Der Falun Gong Praktizierende Li Jinke, 37, war Mitarbeiter des Volkskrankenhauses im Bezirk Tang He. Er wurde zum zweiten Mal im Februar 2003 ins 3. Arbeitslager geschickt und zu drei Jahren verurteilt. Als er ins Lager kam, trat er aus Protest in einen Hungerstreik. Im Jahr 2003 trat er fünf Mal in einen Hungerstreik, das längste Mal für zwei Monate. Jeden Tag wurde er von der Polizei brutal zwangsernährt. Viele Male rief er „Falun Gong ist gut! Falun Dafa ist gut!” und wurde lange Zeit von der Polizei geschlagen. Er wurde auch an einem Seil aufgehängt und bekam Elektroschocks in den Mund und wurde auch auf andere Weise gefoltert. Die Polizei stiftete auch Häftlinge an, ihn zu foltern. Er wurde körperlich und geistig nahezu vernichtet und hatte überall an seinem Körper Narben.

Der 50jährige Wang Yukun stammt aus Anyang. Die Polizei stiftete sieben oder acht Gefangene an, ihn brutal zusammenzuschlagen. Sein linker Oberschenkelknochen war in der Mitte gebrochen. Nachdem er im November 2003 freigelassen wurde, konnte er immer noch nicht gehen.

Der Praktizierende Wang Tiezhuang, 54, war ursprünglich der Leiter der Industrie- und Handelsabteilung von Nan Yang. Im Jahr 2002 wurde er ins 3. Arbeitslager geschickt. Weil er seinen Glauben behauptete, erlitt er sämtliche Folterungen und Beleidigungen. Die Polizei befahl den Gefangenen, ihn zu foltern. Sie folgten dem Befehl, indem sie eine Zahnbürste nahmen und sie ihm wiederholt gewaltsam in den Anus steckten und wieder herauszogen. Um ihn zu demütigen, zwangen sie ihn, sich mit dieser Zahnbürste die Zähne zu putzen. Die von den Gefangenen angewandten sadistischen Maßnahmen auf Anordnung der Polizei waren brutal, obszön, pervers und unbeschreiblich.

Die Personen, die für diese Verbrechen verantwortlich sind, fürchten sich am meisten davor, dass dies alles öffentlich aufgedeckt wird. Sie ergreifen sämtliche Maßnahmen, um nichts aus dem Arbeitslager nach draußen durchsickern zu lassen. Den Falun Gong Praktizierenden ist jeglicher Kontakt mit der Außenwelt untersagt. Sie dürfen mit niemandem reden. Die oben beschriebene Verfolgung der Praktizierenden im 3. Arbeitslager spiegelt nur einen kleinen Teil wieder, der es durch die Informationsblockade geschafft hat. Die Breite und Tiefe der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden im Arbeitslager wird immer noch untersucht.

Wir appellieren an alle rechtschaffenen Menschen der Welt, sich für ein Ende dieser brutalen Verfolgung von Falun Gong in China auszusprechen. Lasst die Aufrichtigkeit und die himmlischen Prinzipien bei der Gerechtigkeit der Menschen wieder erscheinen.

Liste von Verbrechern im 3. Arbeitslager der Provinz Henan:
Direktor Arbeitslagers: Yan Zhenye
Stellvertretender Direktor: Qu Shuangcai
Polizisten: Shi Baolong, Li Xinjie, Jia Zigang. Shen Jianwei, Zhao Zhimin und Liu Tianxun.