Reporter ohne Grenzen: 14 Jahre Haft für die Veröffentlichung eines Artikels im Internet

Sie mögen sich wohl fragen, welche Art von Regierung ihren Internetdissidenten solch eine schwere Strafe auferlegt? Natürlich muss das China sein. Fünf Falun Gong Praktizierende - einer chinesischen spirituellen Bewegung, wurden am 19. Februar 2004 zu Gefängnisstrafen von fünf bis zu 14 Jahren verurteilt dafür, dass sie dabei behilflich waren, auf einer Webseite Nachrichten über die Misshandlungen einer Studentin, die Falun Gong praktiziert, veröffentlicht zu haben.

Reporter ohne Grenzen (Reporters Sans Frontiers) haben die Gefängnisstrafen aufgedeckt und verurteilt, welche vom Gericht Nr. 1 in West Chongqing auferlegt wurden. In ihrem Urteil sagte das Gericht, dass der im Internet veröffentlichte Bericht "das Image der Regierung beschädigt hat, indem erfundene Geschichten über eine Verfolgung, welche Falun Gong Praktizierende erleiden, veröffentlicht wurden."

"Die Unterdrückung von Mitgliedern der spirituellen Bewegung ist vollständig ungerechtfertigt", sagte ein Reporter von RSF. " Die fünf Internetbenutzer wurden dafür verurteilt, dass sie das veröffentlicht haben, was Menschenrechtsorganisationen schon wohl bekannt ist: dass Mitglieder von Falun Gong systematisch in Gefängnissen gefoltert werden".

"Lu Zenqi, der beschuldigt wird, die besagten Dokumente geschrieben zu haben und Yan Qiuyan, der dabei geholfen haben soll, diese zu veröffentlichen wurden beide zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Li Jian, der angeblich einen Artikel auf einer Webseite der Bewegung veröffentlicht hat, wurde zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Chen Shumin, der Vorsitzende des Unternehmens, in dem Lu Zenqi gearbeitet hat wurde zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Yin Yan wurde zu fünf Jahren verurteilt, ohne dass irgendein Hinweis gegeben wurde, welche Rolle er gespielt haben soll."

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