Über das Selbst hinausgehen, sich wirklich im Dafa kultivieren

Ich habe mit dem Praktizieren von Falun Gong am 25. April 1996 angefangen. An jenem Tag habe ich mir ein Exemplar des Zhuan Falun von einem Kollegen geborgt. Mein Himmelsauge ist schon offen, seit ich sehr jung war, sogar die großen Meridiane waren geöffnet, bevor ich das Fa erhalten habe. Als ich jung war, hatte ich einen Verkehrsunfall, wurde von einem Auto angefahren und mehr als zehn Meter weit geschleudert. Da sah ich ein Paar riesengroße Hände, die mich trugen und sanft auf den Boden herabließen. Obwohl mein Fahrrad zerstört war, habe ich keine Verletzungen erlitten. Von da an wusste ich, dass es da draußen Kultivierung gibt und habe immer nach dem großen Fa der wahren Kultivierung gestrebt.

Es war fast Mitternacht, als ich anfing Zhuan Falun zu lesen. Bereits nach dem ersten Absatz im ersten Kapitel und als ich zudem das Foto des Lehrers sah, hatte ich verstanden, was es heißt, dieses Buch in der Hand zu halten. Ich fing an zu weinen. Dies war das große Fa, das ich mein ganzes Leben lang gesucht hatte, die Bestimmung meines Lebens.

Viele Schwierigkeiten und Prüfungen konnten nach dem Erhalt des Fa leicht gemeistert werden. Nach dem 20. Juli 1999 sagte ich zu anderen Praktizierenden: „ Da gibt es nichts zu befürchten. Sie haben nur eine begrenzte Anzahl von Missetaten, die sie gegen uns durchführen können und zwar: Zwang und Drohung, Geld, Frauen und unsere Familie. Seid nicht ängstlich, sie können uns nicht antasten.”

Ich hatte keine Angst und es erschien so, als ob ich mich kultivieren würde. Lange Zeit konnte ich aber meinen tiefverwurzelten Eigensinn des Egoismus nicht loswerden und zwar deshalb, weil ich nie in mir selbst nachgeschaut habe, aber andere in sich selbst nachschauen ließ. Ich benutzte Worte des Lehrers und von Dafa, um mich zu verstecken. Diese Selbstsucht hatte mich fest im Griff. Ich war nicht imstande, fleißig voran zu kommen mit der Folge, dass ich in Hindernisse hineinrannte. Die alten Mächte nutzten mich aus.

Nachdem ich das Fa erhalten hatte, hatte ich volles Vertrauen in meine Kultivierung und war selbstzufrieden. Ich dachte, ich wäre gut, entschlossen und perfekt. Ich war so verbohrt, dass ich nicht auf den Rat anderer Praktizierender hören konnte. Als andere meine Unzulänglichkeiten aufzeigten, habe ich Statements vom Dafa zitiert, um ihre Worte anzugreifen: „Warum kannst du meine Unzulänglichkeiten sehen? Warum bist du es und nicht jemand anderes? Du solltest besser gut über dich selbst nachdenken. Wie kannst du mich kritisieren, wenn du es selbst nicht gut gemacht hast? Könnte es deine voreingenommene Meinung sein, die meine guten Punkte schlecht aussehen lassen? Vielleicht, wenn du keinen dieser defizitären Bereiche hättest, dann würde meine echte Farbe zu dir durchscheinen!”

Es lag auf der Hand, dass es meine Schuld war, aber ich habe die anderen beschuldigt. Obwohl ich durch solche Begebenheiten die Selbstsucht in mir ausfindig machen konnte, dachte ich, dass ich immer noch ausgezeichnet wäre. Andere nutzten die Gelegenheit, um sich zu kultivieren, ich aber schob alle Gelegenheiten für die Erhöhung meiner Ebene, weg.

Der Lehrer sagte in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta 2003”:

„Hierbei fällt mir noch etwas anderes ein. Ihr dürft die Sache nicht absolut betrachten, besonders was die verdrehten Grundsätze im Zuge der bösen chinesischen Propaganda angeht, die sie zum Beispiel propagieren: „Wenn du den anderen sagst, dass sie gut handeln sollen, dann musst du erst selbst gut handeln.” Überlegt mal, ob dieses Argument richtig ist? Viele Menschen halten an diesem Argument fest, um ihre eigenen Fehler zu verdecken und wollen sich nicht korrigieren. Besonders die Menschen, die Probleme haben, benutzen sie als wahre Grundsätze und lassen sie nicht los. Ich sage euch, das ist absolut falsch. Darf dir etwa ein Mensch mit Fehlern nicht sagen, dass du gut handeln sollst? Darf etwa ein Mensch, der selbst einen Fehler gemacht hat, den anderen nicht sagen, dass sie es besser machen sollen? Was ist denn das für eine Logik? Wie viele Menschen haben über diese Frage gründlich nachgedacht?

Ihr wisst, Jesus hatte gesagt, dass alle Menschen sündhaft sind. Willst du deine Kinder nicht gut handeln lassen, nur weil du sündhaft bist? Darfst du den anderen schon nicht mehr sagen, dass sie nicht sündigen sollen, nur weil du Sünden hast? Das ist ein absolut absurdes Argument. Ist das nicht so? Wo gibt es denn in der Menschenwelt Menschen ohne Fehler? Sobald ein Mensch geboren wird, erzeugt er schon Karma. Jeder Mensch macht Fehler. Es darf nicht sein, dass man von anderen nicht verlangen darf, gut zu handeln, nur weil man selbst Fehler gemacht hat. Es darf auch nicht so sein, dass ein anderer nicht von mir verlangen darf, gut zu handeln, weil er Fehler gemacht hat. Man muss schauen, ob er Recht hat, das erst ist die Sichtweise einer Gottheit, wenn sie etwas beurteilt. Eigentlich sollen die Menschen dies auch so betrachten, so sind die rechtschaffenen Grundsätze.

Dieser Grundsatz ist durch die Propaganda unter dem Regime des Bösen zu solch einem geworden: Wenn du von anderen verlangst, es gut zu machen, dann musst du es selbst erst gut machen. Ein sehr bösartiges Argument. Wenn man das betrachtet, findet man: Oh, richtig, dieses Argument hört sich sehr begründet an. Es ist überhaupt keine Begründung und kann nur negative Auswirkung haben. Wer kann schon so gut handeln? Wo gibt es denn vollkommene Menschen? Wenn ein Kultivierender zu seinem letzten Schritt der Kultivierung gekommen ist und sich noch nicht von dem menschlichen Körper getrennt hat, hat er immer noch Karma, er hat immer noch Eigensinne. Aber bis zu diesem Schritt ist er schon sehr weit über den gewöhnlichen Menschen hinausgegangen. Würde man sich nach diesem Argument richten, dürfte keiner mehr den anderen sagen, dass sie gut handeln sollen. Wird es mit dieser Gesellschaft dann nicht aus sein?

Die Dafa-Jünger haben Eigensinn, sie haben die Gesinnungen eines gewöhnlichen Menschen, die sie noch nicht wegkultiviert haben. Es gibt noch etwas, was sie nicht gut gemacht haben. Aber das bedeutet nicht, dass alle Dafa-Jünger nicht gut sind. Das bedeutet nicht, dass dieses Lebewesen nicht gut ist. Das bedeutet auch nicht, dass dieser Dafa-Jünger sich nicht gut kultiviert hat. In vielen Bereichen hat er sich schon sehr gut kultiviert. Er macht noch Fehler, weil er noch Eigensinn hat, der sich offenbaren muss, damit er seinen Mangel erkennen kann, deshalb zeigt sich der Eigensinn. Wenn der Eigensinn sich zeigt, kann er sich erst kultivieren. Wenn der Eigensinn versteckt bleibt und sich nicht zeigt, kann er sich nur schwer kultivieren. Er kann ihn nicht einmal bemerken, dann kann er sich wirklich schwer kultivieren.”

Es war genauso wie der Lehrer damals aufgezeigt hatte, benutzte ich diese Anschauung, um meine eigenen Fehler zu verdecken, ohne den Willen zu haben, ihn zu berichtigen. Der Lehrer hat über mich geredet und jedes Teilchen von mir war so, wie es der Lehrer gesagt hatte. Wenn Dinge versteckt bleiben und nicht aufgezeigt werden, ist es sehr schwer, sie durch Kultivierung zu beseitigen, und falls der Praktizierende nicht erkennt, dass sie existieren, dann ist es wirklich schwer, sich zu kultivieren. Und ich dachte, ich sei ein inbrünstiger Kultivierender und hätte ein gutes Verständnis von Dafa.

Da gab es zwei weitere Fragen, die vom Lehrer beantwortet wurden in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta 2003”:

„Frage: Erst nachdem ich mich schon so lange kultiviert habe, ist mir bewusst geworden, was mein grundlegender Eigensinn ist, es ist nämlich das Festhalten am Selbst.

Meister: Richtig. Klar gesagt, waren dies die grundlegenden Faktoren der Lebewesen der Vergangenheit. Früher hatte sie jeder von euch, viele waren sich dessen wirklich nicht bewusst. Mit eurer gemeinsamen Erhöhung ist dieser Punkt schon nicht mehr so auffällig.

Frage: Obwohl ich in der Vergangenheit bei der Fa-Bestätigung die Arbeit zur Fa-Bestätigung gemacht habe, finde ich jetzt, dass ich sie aus einem egoistischen Standpunkt heraus gemacht habe, um mich selbst zu bestätigen. Unsere Frage ist, warum haben wir diesen Punkt erst so spät erkannt?

Meister: Fa-Bestätigung ist auch Kultivierung. Der Prozess der Kultivierung ist ein Prozess, in dem man ununterbrochen die eigenen Schwächen erkennt und sie beseitigt. Es ist jedoch am besten, wenn man die grundlegendsten Eigensinne so früh wie möglich erkennt. Ihr Erkennen an sich, ist schon Erhöhung. Der Prozess, indem man sie ablegt, sie überwindet, sie schwächer werden lässt und sie letztendlich ganz ablegt, ist eine ständige Erhöhung, und das ist auch die grundlegende Umwandlung eines Lebewesens.”

Ich war genauso wie es der Lehrer in der Beantwortung dieser beiden Fragen aufgezeigt hat. Ich hatte einen starken Eigensinn auf mein Ego, benutzte Dafa, um meine Einzigartigkeit zur Geltung zu bringen. Ich hielt an diesem Egoismus fest, war immer noch stolz auf mich und selbstzufrieden. Ich habe großen Schaden an Dafa verursacht. Alles begann, sich gegen mich zu stellen, bei meiner Arbeitstelle, Zuhause und sogar unter Mitpraktizierenden. Leute, die ich zuvor ermahnt habe, sagten mir jetzt: „Schau wie du selbst damit zurecht kommst! Wir würden dich nicht so kritisieren, wenn du wirklich so ausgezeichnet wärst. Du solltest besser deinen grundlegenden Eigensinn herausfinden. Bist du dir sicher, dass du weißt, wie man sich kultiviert?”

Die Lage veränderte sich zum Schlechten und ich begann zu sehen, dass ich mich ändern musste, um sie zum Guten zu verändern. Dennoch erkannte ich immer noch nicht, wie ernsthaft mein eigenes Problem war, wie kritisch alles in meinem Leben war. Ich dachte, dass es nur ein Eigensinn war.

Eines Tages brach eine unbeschreibliche Energie überwältigend in meinen Kopf ein und mein ganzer Körper wurde von dieser Energie durchströmt. Ich wusste nicht wie mir geschah, aber plötzlich erinnerte ich mich an eine Lektion, die ich auf der Grundschule gelernt hatte. Es war eine Geschichte, die hieß: „Zhou Chu rottete drei Katastrophen aus.” Die Geschichte handelte von einem Volkshelden, Zhou Chu, der in einen Fluss tauchte, um einen drohenden Drachen zu töten und der dann tief in die Berge ging, um einen menschenfressenden Tiger zu töten. Trotz alledem waren die Menschen nicht glücklich, über das was er getan hatte und behandelten ihn nicht wie einen Helden. Später erkannte Zhou Chu, dass der Drache und der Tiger in den Augen der Leute nicht wirklich das Schrecklichste war. Tatsache war, dass die Leute Zhou Chu selbst als die größte Bedrohung ansahen. Zhou Chu war darüber sehr beschämt. Er dachte, dass er ein Volksheld sei und hatte nicht erkannt, dass er selbst noch grauenhafter war als die Monster, die von den Menschen gesehen werden konnten. Da entschloss er sich, dies zu ändern. Er ging fort und suchte sich den besten Lehrer, um Ethik und Etikette zu erlernen, so dass er später ein wahrer Führer wurde, der Leuten gute Dinge beibrachte.

Ich verstand plötzlich den Sinn dieser Geschichte: Obwohl ich an der Oberfläche Dafa kultiviere und viele Eigensinne, die sich auf Ruhm, Reichtum und Gefühle gründeten, beseitigen konnte, vom Wesen her unterschied ich mich nicht von den alten Mächten - wir waren alle Lebewesen in dem alten Universum, und alle haben wir unbemerkte, tiefvergrabene Selbstsüchte in unserem Geiste. Warum konnten die alten Mächte nicht bemerken, dass sie Dafa unterminierten und dennoch dachten, dass sie dem Lehrer helfen würden? Warum machte sie ihre glatte und ausweichende Natur an der Oberfläche undurchlässig für ihre selbstorientierte Mentalität? Weshalb konnten sie ihre Eigensinne inmitten ihrer Aktionen, die sie begangen haben, nicht bemerken? Sie dachten, dass der Lehrer sie alle belohnen sollte, indem er all ihre Forderungen befriedigt, weil sie daran beteiligt waren. Sie trachteten nach den Resultaten durch ihre Unternehmungen. Als der Lehrer ihre Unzulänglichkeiten aufzeigte, haben die alten Mächte trotzdem darauf bestanden: „Wir haben dir die ganze Zeit über geholfen”, um ihre Selbstsucht und ihr Trachten zu verbergen.

Zurückblickend auf mich selbst, nachdem ich mir die alten Mächte angesehen hatte, war ich erschrocken und kalter Schweiß brach aus. Ich hatte alle Faktoren der alten Mächte in meinem Körper. Es war für mich sinnlos, all die alten Mächte und alles Böse zu vernichten. Alle meine eigenen degenerierten Faktoren würden genauso die Fa-Berichtigung unterminieren. Die alten Mächte waren wie der drohende Drache und der Tiger, aber ich war Zhou Chu. Ich habe auch erkannt, falls ich solche Gedanken nicht hätte, dann würden auch die alten Mächte nicht so grauenhaft sein. Meine degenerierte Mentalität nährte die Taten der alten Mächte.

Ich war erschüttert und erkannte, dass es die größte Prüfung in der Kultivierung ist, ob man diesen grundlegendsten Eigensinn des Egoismus bemerken und ausrotten kann. Endlich begehe ich diese schwierigste Wegstrecke. Dies war sehr schwierig. Es war schwierig, weil ich es nicht bemerken konnte. Es war schwierig, weil ich selbst nicht erkennen wollte, als ich meinen Groll nährte. Es war schwierig, weil ich immer noch nicht diesen grundlegenden Eigensinn beseitigen wollte, obwohl ich ihn identifiziert hatte. Letztendlich ging es vorüber und mein Leben erhöhte sich mit der Fa-Berichtigung. Ich hatte mein Selbst überwunden und fing wahrhaftig mit der Kultivierung im Dafa an. Aus der Sicht „bei allem, was Dafa erschaffen hat, wird nicht am Selbst festgehalten” (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta 2003), kann die höchste Ordnung des alten Kosmos nicht verglichen werden mit der niedrigsten des neuen Universums. Es wäre nicht einmal vergleichbar, wie der Unterschied zwischen Schmutz und Gold. Es war nicht bloß die Veränderung auf der Oberfläche, sondern die Erhöhung und das Aufsteigen unserer Natur und Essenz.

Dafa ist so großartig und kann alles Schlechte ins Gute umwandeln. Jetzt kann ich sehen, dass einige Praktizierende immer noch nicht ihre grundlegende selbstorientierte Natur geändert haben, obwohl sie am Beweisen des Fa und der Rettung der Wesen beteiligt sind. Weil ihre wahre Natur sich nicht geändert hat, unterminieren sie von innen her. Ich weiß, dass der Lehrer sie schätzt und damit weitermacht, ihnen Gelegenheiten gibt, in dem er ihre Unzulänglichkeiten aufzeigt, damit sie sich erhöhen. Ich glaube auch, dass durch das wirkliche Befolgen des Auftrags des Lehrers, das Fa zu lernen, sie ihre eigenen Defizite sehen werden. Ich glaube daran, dass Dafa sie fundamental umwandeln wird, vorrausgesetzt, dass sie gewillt sind, sich selbst zu verwandeln.