Irisches Europa Parlamentsmitglied schreibt an den Präsidenten Frankreichs über "extrem Besorgnis erregende" Menschenrechtsverletzungen in Paris

Jacques Chirac
55, rue du Faubourg-Saint-Honore
F75008 Paris
France


10. Februar 2004


Sehr geehrter Herr Präsident,

Ich schreibe Ihnen bezüglich der jüngsten Verhaftungen und Inhaftierungen von Personen während der chinesischen Neujahrsparade in Paris wegen ihrer Anhängerschaft an Falun Gong. Solch eine Aktion ist extrem Besorgnis erregend, da sie solch grundlegende Menschenrechte wie die Meinungsfreiheit verletzt.

Frankreich ist ein souveränes, demokratisches Land, welches traditionellerweise den Schutz der Menschenrechte eine hohe Priorität beimisst. Wie Sie wissen, kamen Peking und Paris am chinesischen Neujahrsfest zusammen, was jedoch in den Verhaftungen von elf Personen verschiedener Nationalitäten mündete. Diese Personen waren keine Bedrohung und verursachten keinen Schaden, sie trugen nur gelbe Kleidung, die Farbe von Falun Gong und Schals mit der Aufschrift Falun Gong.

Falun Gong richtet sich nach den drei Prinzipien "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz", und ihnen das Recht abzusprechen ihre Ideen friedlich auszudrücken, ist eine offensichtliche Verletzung ihrer Meinungsfreiheit. Seit der kommunistische Führer Jiang Zemin Falun Gong 1999 verbot, gab es 870 Tote sowie auch noch viel mehr Folterungen und Inhaftierungen. Der Beitrag Frankreichs zu diesen Misshandlungen der Mitglieder von Falun Gong ist entmutigend und setzt einen extrem gefährlichen Präzedenzfall.

Ich hoffe von Ihnen in dieser Angelegenheit zu hören.

Hochachtungsvoll

Patricia McKenna, MEP