Todesmeldung! Ausgezeichnete Lehrerin aus Daqing starb infolge der Verfolgung (Provinz Heilongjiang, Telefonnummern)
Die Falun Gong Praktizierende Gao Shuqin, 51 Jahre alt, war Lehrerin am 12. Gymnasium der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang, und wohnte im Zimmer 601 (5. Stock), 4. Einheit, Haus 27, Keji Garten, Rang Bezirk, Stadt Daqing. Sie wurde für ihre Leistungen von der Stadt als exzellente Lehrerin ausgezeichnet. Am 27. März 2004, zwischen 12 - 12.30 Uhr stürzte sie unglücklicherweise zu Tode, als sie versuchte, sich der Verfolgung zu entziehen.
Am 26. März 2004 wurde der Ehemann von Gao Shuqin, Li Ling, festgenommen, als er Flyer über die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong verteilte. Um Mitternacht kamen Polizisten zu der Wohnung von Gao Shuqin und Li Ling und verriegelten die Tür von außen. Am darauffolgenden Tag fand sich Gao Shuqin in ihrer Wohnung eingeschlossen. Sie rief zwei Schlosser an und bat um Hilfe. Als die Schlosser hörten, dass sie Falun Gong praktiziert, schimpften sie mit ihr und wollten nicht kommen. So gab Gao Shuqin ihrem Nachbar ihre Schlüssel. Aber der Nachbar konnte mit den Schlüsseln die Tür auch nicht öffnen. In dieser Situation sah sie sich gezwungen, vom Fenster mit einem Betttuch herunter zu klettern, um sich der Verfolgung zu entziehen. (Zuvor hatte die Polizei sie zweimal festgenommen, indem sie einen Schlosser die Tür aufmachen ließ oder die Tür einfach mit Gewalt aufbrach.) Unglücklicherweise riss dabei das Tuch und Gao Shuqin stürzte zu Tode. Viele Menschen waren dabei anwesend und sahen das Betttuch auf ihrem Körper. Der Leichnam wurde von der Polizeibehörde des Rang Bezirks abtransportiert. Trotz zahlreicher Augenzeugen log die Polizei die Angehörigen an: Gao Shuqin hätte sich selbst in der Wohnung eingeschlossen und Selbstmord begangen.
Gao Shuqin ist nach Li Yuanguang, Yang Quanyong und Wang Guofang die 4. Falun Gong Praktizierende in Daqing, die in diesem März aufgrund der Verfolgung gestorben ist. Folgendes sind die Erlebnisse von Gao Shuqin während der Verfolgung.
Am 1. Januar 2000 fuhr Gao Shuqin nach Peking, um für Falun Gong eine Petition einzureichen. Im Zug nach Peking kontrollierte die Polizei ihren Personalausweis und nahm sie fest. Sie wurde in eine Strafanstalt in Shanhaiguan eingesperrt und von der Polizei brutal geschlagen. Danach wurden ihre Hände einmal über die Schulter und einmal von unten mit einer Handschelle auf dem Rücken gefesselt. Nach nur kurzer Zeit schnitten die Handschellen ins Fleisch. Sie machte 4 Tage lang einen Hungerstreik. Danach konnte sie aus der Haft fliehen. Da sie kein Geld bei sich hatte, ging sie 9 Tage lang zu Fuß nach Peking. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens (1) machte sie die Übungen von Falun Gong, um auf friedliche Weise gegen die Verfolgung zu protestieren. Sie wurde erneut festgenommen und in die Qianmen Polizeistation in Peking gebracht. Da sie ihren Namen nicht sagen wollte, wurde sie von den Polizisten abwechselnd verprügelt. Sie stießen ihren Kopf gegen die Wand und übergossen sie mit kaltem Wasser. Da Gao Shuqin trotz allem nicht nachgab, war die Polizei ratlos und ließ sie wieder frei.
Am 4. Juni 2000 ging Gao Shuqin wieder nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Nachdem sie 75 Tage lang eingesperrt wurde, brachte man sie zu einem 2-wöchigen Gehirnwäschekurs. Sie wurde gezwungen, 2450 Yuan (2) als Verpflegungs- und Unterkunftskosten zu bezahlen. Sie trat in den Hungerstreik und wurde nach 5 Tagen freigelassen.
Am 28. November 2000 ging Gao Shuqin zum 3. Mal nach Peking. Als sie nach Daqing zurückkam, sah sie sich gezwungen, 8 Monate lang in der Obdachlosigkeit zu leben, um sich so der Festnahme zu entziehen. Sie wurde am 5. Mai 2001 bei einem anderen Praktizierenden zu Hause festgenommen. Die Polizei schlug und ohrfeigte sie heftig, nur weil sie ihren Namen und ihre Adresse nicht sagte. Anschließend wurde sie ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing gesteckt. Nach einem 19 Tage langen Hungerstreik wurde sie wieder freigelassen.
Am 19. Juli 2001 gegen Mitternacht brachen drei Polizisten in die Wohnung von Gao Shuqin ein und verschleppten sie in die Strafanstalt des Sa Bezirks. Sie befand sich dort 36 Tage lang im Hungerstreik. Da sie sich weigerte, durch einen Schlauch im Magen zwangsernährt (3) zu werden, wurde sie ständig von der dortigen Aufsicht beschimpft und geschlagen. Am 25. August wollte man sie in die Drogenentzugszentrale für Frauen in der Provinzhauptstadt Harbin bringen. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes wurde sie nicht aufgenommen. Daraufhin wurde sie in die Strafanstalt des Rang Bezirks eingesperrt und zwei Tage danach freigelassen.
Im September 2002 startete die Polizei in Daqing eine große Festnahmewelle von Falun Gong Praktizierenden. Am Abend des 9. Septembers brach die Polizei in Gao Shuqin´s Wohnung ein. Sie zogen einen schwarzen Sack über ihren Kopf und verschleppten sie ins Untersuchungsgefängnis. Sie trat in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Danach brachte man sie wieder in die Drogenentzugszentrale in Harbin. Dort setzte man sie weiteren Misshandlungen aus. Als Folge davon waren alle ihre Organe entkräftigt und sie war überall am Körper verletzt. Anfang Oktober lag sie für kurze Zeit im Koma. Um keine Verantwortung tragen zu müssen, ließ die Polizei sie nach Hause bringen. Erst nach mehreren Tagen konnte sie sich durch die Betreuung ihrer Schwester wieder etwas bewegen. Da ihr Kopf verletzt war, konnte sie auch ein halbes Jahr später noch nicht klar sprechen und ihre Gliedmaßen problemlos bewegen. Damals war nur ihre 80-jährige Schwiegermutter Zuhause. Ihr Ehemann Li Ling befand sich aufgrund des Glaubens an Falun Gong für drei Jahre im Arbeitslager. Bereits schon im Jahr 2000 wurde er ein Jahr lang im Arbeitslager eingesperrt.
Am Vormittag des 27. November 2003 nahmen Sun Shaomin, Direktor der Polizeibehörde des Rang Bezirks, Polizist Liu Yupeng und einige andere Polizisten Gao Shuqin zu Hause fest, die gerade die Folgen der grausamen Misshandlungen vom letzten Jahr überlebt hatte. Zuvor hatte der Polizist Chen Yaosong von der Polizeistation der Ranghu Strasse Gao Shuqin zweimal angerufen und sie aufgefordert zur Polizeistation zu gehen, ohne einen Grund dafür zu nennen. Als Gao Shuqin das abgelehnt hatte, war Chen Yaosong sehr wütend darüber geworden: „Wenn du nicht kommst, dann binden wir dich fest und schleppen dich einfach hierher.” Nach der Festnahme wurde Gao Shuqin ins Untersuchungsgefängnis eingesperrt. Sie ging in den Hungerstreik. Während dieser Zeit war sie mehrere Tage lang auf dem „Eisenstuhl” (4) festgebunden, so dass sie nur mit Hilfe von anderen ihre Notdurft verrichten konnte. Am 19. Januar 2004 wurde sie bedingungslos freigelassen.
Seit dem 4. Juni 2000 hat das Gymnasium Gao Shuqin keinen einzigen Cent gezahlt und man ließ sie auch nicht zur Arbeit zurückkehren. Die Buchhaltungsabteilung behauptete jedoch, dass ihr monatlich 677,90 Yuan ausgezahlt wurden. Das Geld wurde in der Tat vom Leiter des Gymnasiums in die eigene Tasche gesteckt. Wenn Jiangs Regime sie nicht verfolgt hätte, würde sie bis heute insgesamt mindestens ein Gehalt von 60.000 Yuan und Prämien bekommen. Außerdem berechnete das Gymnasium ihr die Kosten für die Geldstrafen und die Kosten, die das Gymnasium für die Reisen nach Peking ausgegeben hatte, um Gao Shuqin nach Daqing zurückzubringen. Nach der Abrechnung sei Gao Shuqin dem Gymnasium noch 40 000 Yuan schuldig. Als sie im Juli 2003 von der Leitung des Gymnasiums ihre Arbeitsstelle zurückforderte, setzte die Leitung eine Garantieerklärung (5) als Bedingung voraus. Gao Shuqin lehnte dies ab. Daraufhin forderte Ma Yongwei, Sekretär der Parteikommission des Gymnasiums, das sie einen „Antrag auf die Rückkehr zu Arbeit” schreiben sollte, welcher in der Tat eine indirekte Form der Garantieerklärung gewesen wäre. Gao Shuqin lehnte dies auch ab.
Gao Shuqin hat einen Sohn und eine Tochter. Sie studieren in anderen Städten.
Telefonnummern verantwortlicher Personen: Vorwahl 0086-459
Polizeibehörde des Rang Bezirks:
Zentraltelefon: 6336222, 5985661
Direktor Sun Shaomin: 5989411, 6332888, 5989412
Stellvertretender Direktor: 6338692, 5989692
Stellvertretender Direktor: 6333021, 5985956
Stellvertretender Direktor: 6339105, 5987105
Stellvertretender Direktor: 6353411, 6338672, 5989649
Stellvertretender Direktor: 6338673, 5988673
Abteilung für Disziplin und Kontrolle: 6339599
Kommandeurzentrale: 6338687
Abteilung für politische Sicherheit: 6121825
Brigade für öffentliche Sicherheit: 5183562
Stellvertretende Leiter der Brigade: 5183612, 5183563, 5183613
Faxzimmer: 6353410
Polizeistation der Ranghu Strasse:
Direktor: 5093616
Politischer Instrukteur: 6304997
Dienstzimmer: 5989256, 5596136
Polizist Chen Yaosong: Er erpresste von Angehörigen von Falun Gong Praktizierenden Geld und zwang sie, ihn zum Essen einzuladen. Gao Shuqin sagte zu anderen Praktizierenden, dass Chen Yaosong an der mehrmaligen Verfolgung von ihr teilgenommen hatte. Er war sehr bösartig und ließ sich nicht zum Guten zureden.
Daqing Untersuchungsgefängnis: 4661762, 4661566
Büro 610 (6):
Leiter Wang Yili: 5097538 (Büro), 5517098 (privat), 0086-13904863286 (Handy)
Cui Haibin: 5596517 (Büro), 5515578 (privat)
12. Gymnasium:
Rektor, Zhang Zenglong: 4667675 (Büro), 6665175 (privat)
Sekretär der Parteikommission, Ma Yongwei: 4689153 (Büro)
Büro: 4662503
(1) Nachdem mit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 alle legalen Wege zur Einreichung von Beschwerden für Falun Dafa Praktizierende geschlossen wurden, wurde der Platz des Himmlischen Friedens in Peking zu einem alltäglichen Ziel für Praktizierende um öffentlich für Gerechtigkeit zu appellieren.
(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan
(3) Zwangsernährung ist eine der häufig angewandten Foltermethoden gegenüber Falun Gong-Praktizierenden in China. Sie wird meistens von medizinisch nicht geschultem Personal durchgeführt und hat bereits bei mehreren Hundert Praktizierenden zum Tode geführt. Aber auch wenn Mediziner die Zwangsernährung durchführen, wird diese mit der Absicht gemacht, den Falun Gong-Praktizierenden schlimmste Schmerzen zuzufügen. Dabei gibt es folgende Abläufe: Vor einer beabsichtigten Zwangsernährung wird der Praktizierende so lange geschlagen, bis er zu schwach ist, dagegenzuhalten. Mehrere Personen drücken ihn dann zu Boden und stellen sich auf seinen Körper und Gliedmaßen. Anschließend wird ein sehr dicker, grober und oft schmutziger Plastikschlauch (also keine Magensonde nach medizinischen Richtlinien) in die Lunge, die Luftröhre und/oder Speiseröhre eingeführt. Die sogenannte „Nahrung” besteht z.B. aus hoch konzentrierten Salzlösungen, ungekochtem Maisbrei, Medikamenten die Durchfall oder Erbrechen verursachen, manchmal sogar Kot, Urin, Alkohol, Speichel. Nachdem die sogenannte „Ernährung” beendet ist, wird der Plastikschlauch oft mehrmals raus- und rein geschoben, um zusätzliche Schmerzen und Blutungen zu erzeugen. Der Ausdruck „Zwangsernährung” dient der Verschleierung dieser in Wahrheit äußerst sadistischen und gefährlichen Folter.
(4) Ein aus Eisenrohren bestehender Stuhl. Die Arme und Beine des Opfers werden für sehr lange Zeit an das Foltergerät gekettet. Eine Zeichnung finden Sie unter: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2002/1/9/17577.html
(5) In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.
(6) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.
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