Erfahrungsbericht der Österreichischen Fa-Konferenz 2004: Über das Fa-Lernen

Im Juni 2002 habe ich das Zhuan Falun das erste Mal gelesen. Seit damals kultiviere ich mich im Falun Dafa. Von Anfang an war das Lesen des Fa für mich vorrangig. Ich las das Zhuan Falun gerade das dritte Mal, als ich die Übungen lernte, was aber wohl hauptsächlich daran lag, dass ich für die ersten beiden Male kaum vier Tage gebraucht hatte. Kurz darauf las ich auch alle bis dahin übersetzten Fa-Erklärungen, inklusive der „Rundreise”, sowie Essentielles für weitere Fortschritte I+II.

Eine Zeit lang machte ich gute Fortschritte damit, meine Eigensinne zu beseitigen und meine Xinxing zu erhöhen. Ich konnte auch die Pässe, die am Anfang meiner Kultivierung gelegt waren, recht gut überwinden und mein schlimmes Gedankenkarma beseitigen. Ich war mir dessen sehr bewusst, mit dem Zhuan Falun etwas Außergewöhnliches in den Händen zu halten, auf das ich mein Leben lang gewartet hatte. Trotzdem behandelte ich es nicht mit dem richtigen Maß, denn mein Verständnis war noch nicht tiefgehend. Nachdem ich nun die Worte an der Oberfläche schon recht gut kannte, nahm die Intensität und die Häufigkeit meines Fa-Lernens ab. Meine Kultivierung gestaltete sich zunehmend zäher und meine Fortschritte wurden geringer. Ich machte die Übungen, die ich schon zuvor nicht wirklich regelmäßig gemacht hatte, noch weniger. Die Masse meiner Unzulänglichkeiten schien mir schier unüberwindlich und ich zweifelte stark daran, ob ich überhaupt würdig sei, ein Dafa-Schüler zu sein.

In dieser Phase begann ich den Guangzhou-Kurs anzuhören. Diese veränderte Form des Fa-Lernens erlaubte mir einen erneuten Durchbruch. Neue Erkenntnisse, nicht ganz so greifbar wie am Anfang, stärkten meine Zuversicht. Langsam begann ich herauszutreten und an vereinzelten Veranstaltungen teilzunehmen. Ich begann wieder intensiver zu lesen. Durch das Jingwen „Aufrichtige Gedanken” (13.10.2002) bekam ich das erste Mal wirklich mit, wie wichtig es auch für mich ist, Aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich schrieb an den Bundeskanzler und an andere Politiker, um ihnen die Wahrheit über die Verfolgung aufzuzeigen und setzte meine Bemühungen der Wahrheitserklärung im Freundes- und Bekanntenkreis fort. In meiner Begeisterung schoss ich dabei über das Ziel hinaus und erklärte vieles zu hoch, sodass sie es nicht akzeptieren konnten.

Im Januar 2003 verließ mich meine Freundin wegen meiner Kultivierung und auch beruflich war es eine turbulente Zeit. Krankheitskarma, das ich schon überwunden glaubte, zeigte sich erneut. Es war wirklich so wie in dem Gedicht des Lehrers „hundert Bitternisse gleichzeitig herabfallen, dann sehen, wie er lebt”. Es war keine leichte Zeit, aber ich erkannte das erste Mal den direkten Zusammenhang der gesamten Kultivierung und des Fa-Lernens. In der Zeit, wo ich das Fa-Lernen vernachlässigte, machte ich die Übungen wenig bis gar nicht. Wenn ich die aufrechten Gedanken überhaupt aussandte, waren sie meist schwach oder wurden gestört und meine Eigensinne zeigten sich stärker. In der Zeit, in der ich intensiv das Fa lernte, machte ich auch die Übungen regelmäßig und meine aufrechten Gedanken waren stark. Ich konnte meine Mitmenschen barmherzig behandeln und meine Eigensinne hatten weniger Macht über mich. Nach ca. 3 Monaten war ich sicher, dass ich meine Freundin auch innerlich wirklich losgelassen hatte. Das war genau der Zeitpunkt, an dem sie mich anrief, um es noch einmal mit mir zu versuchen. Ich glaubte, alles richtig gemacht zu haben, so wie es im Zhuan Falun heißt: „Du wirst nicht dazu gebracht wirklich etwas von den materiellen Vorteilen zu verlieren. Es kommt nicht darauf an, wie hoch dein Amt auch ist oder wie viel Vermögen du auch hast, das entscheidende ist, ob du jenes Herz ablegen kannst.” Ich hatte jenes Herz wohl wirklich schon abgelegt, aber nun benutzte ich die Abneigung meiner Freundin gegenüber meiner Kultivierung als Ausrede, um meine grundlegende Faulheit und den Eigensinn nach Wohlleben zu überdecken. Ich verbrachte kaum noch Zeit mit anderen Praktizierenden und half noch weniger als zuvor bei Dafa-Aktivitäten. Ich konzentrierte mich darauf meinen Freunden und den Menschen, mit denen ich lebte und arbeitete, das Gute im Dafa vorzuleben. Ich lernte das Fa intensiv und sandte auch regelmäßig die aufrechten Gedanken aus. Auch die Übungen machte ich mehr als zuvor. Nach weiteren drei Monaten verließ mich meine Freundin endgültig. Diesmal konnte ich sehr gelassen damit umgehen und dem Lauf der Dinge folgen.

Nun begann ich mich regelmäßig mit anderen Praktizierenden zum Fa-Lernen zu treffen. Das gemeinsame Lesen brachte mich neuerlich einen großen Schritt nach vorne. Angespornt durch die spürbaren Veränderungen intensivierte ich auch das Lesen für mich allein. Wir trafen uns fast täglich in der Früh, um die Übungen draußen vis-a-vis meiner Wohnung im Park vor der Schule zu machen und wenn wir in der Früh nicht dazu kamen, machte ich sie für mich alleine. Die Intensität meiner aufrechten Gedanken war spürbar gewachsen und ich nahm an vielen Aktivitäten zur Wahrheitserklärung teil. Außerdem ergaben sich viele Möglichkeiten im täglichen Leben, um mit den Menschen über die Verfolgung zu sprechen, speziell konnte ich mit vielen Chinesen aus meiner Umgebung über Falun Gong sprechen oder ihnen zumindest einen Flyer geben. Die Ergebnisse dieser Gespräche waren fast immer gut bis sehr gut und ich fand auch immer den richtigen Ton und das richtige Maß. Auch meine Gespräche mit Politikern fielen durchweg auf fruchtbaren Boden. Ich fühlte mich am ganzen Körper sehr leicht und energiegeladen und ich brauchte nur wenig Schlaf.

Im September/Oktober begannen Störungen in Form von starken Zahnschmerzen. Da ich das Fa erst etwas mehr als ein Jahr davor erhalten hatte, nahm ich an, dass es sich um normale Karmabeseitigung handelte. Sie waren fast nur in meiner Freizeit spürbar, beeinträchtigten aber bald meine Konzentration beim Fa-Lernen. Mitte November war die Beeinträchtigung meines Fa-Lernens schon deutlich spürbar und ich war mir nicht im Klaren, ob das eine Störung von Außen ist oder normale Karmabeseitigung. Schließlich bat ich während der Selbstreinigung des Körpers zur Vorbereitung der aufrechten Gedanken den Lehrer mir zu helfen, sollte das wirklich eine von Außen kommende Störung sein. Fast Augenblicklich sprang der gesamte schwarze Teil des schmerzenden Zahnes ab und die Schmerzen waren beseitigt.

Ende November bekam ich Schwierigkeiten in meinem Geschäft, sodass ich sehr viel Zeit und Energie in meine Firma investieren musste. Ich begann das Fa-Lernen wieder etwas zu vernachlässigen und darunter litten auch wieder alle anderen Dinge. Es war ganz deutlich zu erkennen. In der Woche, in der ich das Fa gut lernte, machte ich auch alles andere gut. In der Woche, in der ich das Fa nicht gut oder kaum lernte, war auch alles andere Mangelhaft. Da ich das erkannt habe, gebe ich mir nun wieder doppelt Mühe, trotz knapper Zeit mehr Fa zu lernen. Mitte Januar habe ich damit begonnen, das Zhuan Falun abzuschreiben. Ich nehme mir dazu bewusst einmal die Woche Zeit, nehme davor ein Bad und ziehe mir dann frische Kleidung an. Ich lese noch bis zu den aufrechten Gedanken um 20.55 Uhr (meistens Hong Yin). Danach schreibe ich bis 22.55 Uhr. Anschließend mache ich noch die 5. Übung. Obwohl ich noch nicht sehr weit gekommen bin, ist die Wirkung überwältigend. Es ist, als ob sich eine neue Schicht der Erkenntnis aufschließt, vielleicht weil man sich mit jedem einzelnen Wort viel intensiver befasst. Auf jeden Fall erkenne ich nun viel leichter die Möglichkeiten zur Wahrheitserklärung, die mir der Meister arrangiert hat, und ich kann sie auch besser und weiser nutzen.

Ich habe erkannt, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, das Fa zu lernen und dass wir, wenn möglich, alle nutzen sollten. Denn jede Methode birgt auf ihre Art einen neuen Schlüssel zum Verständnis des Fa und hilft uns so die drei Dinge, die wir tun sollen, immer besser zu machen.

Rubrik: Fa-Konferenzen